Wann ist ein Hundeführerschein notwendig?

Der Hundeführerschein (eigentlich Hundeführschein) soll als Nachweis dienen, dass ein Hund von seinem Halter artgerecht gehalten und in der Öffentlichkeit gefahrlos ausgeführt werden kann. Die Kriterien sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Einheitliche Kriterien existieren nicht. Am schärfsten prüft Niedersachsen künftige Herrchen und Frauchen. Wer sich hier einen Hund anschaffen möchte, muss vorab eine theoretische Prüfung ablegen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen Dackel oder um einen Bullterrier handelt.

Hundefuehrschein

Hundeführerschein: Von der Theorie zur Praxis

Die theoretische Prüfung für den Hundeführerschein besteht aus 40 Fragen zu allgemeinen und spezifischen Fragen rund um den Hund, dessen Haltung und Erziehung. Drei falsche Antworten werden toleriert. Nach bestandenem Test erfolgt zeitversetzt die praktische Prüfung — mit dem Hund. Als gefährlich eingestufte Hunde, sogenannte Listenhunde (auch dies ist von Land zu Land verschieden) müssen zusätzlich einen Wesenstest absolvieren. Verantwortlich für die Durchführung und Abnahme ist das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Tierärztekammer. Der Wunsch, Hundehalter flächendeckend zu einem solchen Sachkundenachweis zu verdonnern, erweist sich in der Praxis als kaum durchführbar, denn nur ein Bruchteil der Tierärzte und Behörden sind befähigt, die Prüfung abzunehmen. Außerdem werden viele Hunde aus Kostengründen steuerlich nicht geführt. Das ist jedoch nicht zu empfehlen, weil die Strafen empfindlich sind. Eine „Hundepolizei“ prüft in den Großstädten, ob Hundehalter Hundesteuer zahlen. Momentan beschränkt sich die Anordnung einer Hundeführer-Prüfung mit Wesenstest auf Tiere, die als gefährlich eingestuft werden oder bereits auffällig geworden sind. Jeder Hundehalter kann jedoch freiwillig einen solchen Test machen, um seine Fähigkeiten als Halter unter Beweis zu stellen. Jeder Tierarzt weiß Bescheid, wo Sie in Ihrer Stadt den Hundeführerschein ablegen können.

Nur gemeinsam möglich: Lappen für Hund und Halter

Beispiel aus einem Fragebogen des BHV* inklusive möglicher Antworten: Sie wollen eine Fahrradtour mit Ihrem Hund machen. Welche Maßnahmen empfehlen sich?

  • Die Leine sollte möglichst lang gelassen werden, damit der Hund einen großen Radius ablaufen kann.
  • Der Hund sollte spezielle Laufschuhe tragen, damit er sich nicht wund läuft.
  • Die Hundeleine sollte am Lenker befestigt werden, damit ein schneller Zugriff im Notfall möglich ist.
  • Der Hund sollte dazu entsprechend trainiert sein und die nötige Kondition haben.

HundehalterDie letzte Antwort ist richtig. Im praxisbezogenen Teil beobachten die Prüfer Hund und Halter, wie beide in typischen Alltagssituationen zurechtkommen: im Café oder Freisitz, beim Laufen in der Fußgängerzone und beim Spaziergang im Park mit und ohne Leine. Dieser Test wird auch Gehorsamkeitsprüfung genannt. „Der Hund darf seine Umwelt zu keiner Zeit gefährden oder belästigen“, sagt BHV-Vorsitzender Rainer Schröder. Ein Hundeführerschein wird nicht auf den Hund bezogen ausgestellt. Es gibt also keine Gebrauchsanweisung oder Garantie, wenn Sie sich einen Hund kaufen. Ausnahme: Wesenstest für erwachsene Hunde mit rassespezifischem Gefährdungspotential aus dem Tierheim. Doch auch hier muss der Halter beweisen, dass er mit dem Tier zurechtkommt — nicht umgekehrt.

Was Hänschen nicht lernt…

…lernt Hans nimmermehr. So lautet ein Sprichwort, das bedingt auf die Hundeerziehung angewandt werden kann. Denn auch ein ausgewachsener Hund mit Verhaltensproblemen lässt sich noch erziehen. Doch einfacher ist es, den Hund bereits im Welpenalter zu sozialisieren und auf sein Leben als Begleiter und Freund des Menschen vorzubereiten. Es gibt keine von Natur aus bösen Hunde — jeder Hund ist bei seiner Geburt auf friedlich und menschenfreundlich „programmiert“.

*BHV (Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.)

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