Mein Hund beißt immer in die Leine. Wie gewöhne ich ihm das ab?

Hund-beisst-in-leineJunge Hunde, die noch nicht gelernt haben, korrekt an der Leine zu gehen, beißen in ihrem Übermut gerne in die Leine. Oft kommen noch wildes Herumspringen oder aufgeregtes Bellen hinzu. Aber auch ältere Tiere zeigen dieses Verhalten, und was bei einem Welpen vielleicht noch eine Weile lustig anzusehen ist, ist spätestens beim erwachsenen Hund unerwünscht. Neben Übermut, Aufregung, Langeweile und einer gewissen Aufmüpfigkeit können auch Stress und Nervosität zu dem Verhalten führen.
Der Hund konzentriert sich dabei nicht mehr auf Dich oder andere wichtige Dinge wie den Straßenverkehr, zudem beschädigt er so auf Dauer die Leine. Beides kann zu einem Sicherheitsrisiko werden.
Was kannst Du also tun, damit Dein Hund an der Leine „anständig“ mitläuft und nicht mehr hineinbeißt?

-Aufmerksamkeit entziehen:
Viele Hunde fordern durch ihr Toben und das Beißen in die Leine Aufmerksamkeit von ihrem Menschen ein. Beginnt Dein Hund damit, in die Leine zu beißen, kannst Du stehenbleiben und ihn ignorieren. Schenke ihm erst wieder Aufmerksamkeit und gehe weiter, wenn er das Verhalten nicht mehr zeigt.

-Abbruchsignal anwenden:
Hund-leineHat Dein Hund bereits gelernt, ein bestimmtes Signal (z. B. „Nein!“) mit dem Abbruch eines Verhaltens zu verknüpfen, solltest Du ausprobieren, ob dies beim In-die-Leine-beißen ebenfalls funktioniert. Verwende das Abbruchsignal jedoch nicht zu häufig hintereinander. Reagiert Dein Hund nach ein- bis zweimaliger Aufforderung nicht, wird er es beim dritten Mal vermutlich auch nicht tun. Das Abbruchsignal nutzt sich dabei ab, denn er lernt, dass es keine Konsequenzen hat, wenn er es nicht beachtet.
Reagiert er hingegen darauf, solltest Du ihn umgehend loben, sobald er sich wie gewünscht verhält.
Auch ein Erschrecken des Hundes (z. B. durch ein Klatschen in die Hände) kann eine ähnliche Wirkung zeigen wie ein Abbruchsignal. Unterbricht Dein Hund das Beißen in die Leine, musst Du ihn ebenfalls unverzüglich loben.

-Alternativverhalten abrufen:
Eine weitere Möglichkeit ist, Deinen Hund durch ein Kommando abzulenken, das er bereits kennt, und so das unerwünschte Verhalten zu unterbrechen. Das kann zum Beispiel die Übung „Sitz!“ sein, aber auch ein konzentriertes „Bei-Fuß-Training“ mit Leckerlis. Lobe Deinen Hund ausgiebig, sobald er seine Aufgabe gut macht.

-Etwas zum Tragen geben:
Hund-an-LeineEin anderer Ansatz ist, dem Hund einen Ball, einen Stock oder ein anderes Objekt zum Tragen zu geben. Er wird das interessanter finden, als in die Leine zu beißen. Damit er es jedoch nicht als Belohnung für sein Verhalten interpretiert, empfiehlt es sich, ihm den Gegenstand erst dann zu geben, wenn er gerade nicht in die Leine beißt.

-Genügend Kaumaterial anbieten:
Manche Hunde beißen weniger aus Übermut in die Leine, sondern betrachten diese als ein weiteres Kauobjekt. Verhindere, dass Dein Hund unkontrolliert Zugang zu Ausrüstungsgegenständen wie der Leine erhält, und biete ihm ausreichend Material an, das er benagen darf.

-Für gute Erziehung und Auslastung sorgen:
Ein Hund mit einer guten Grunderziehung, der täglich die Möglichkeit zur freien Bewegung bekommt, sich müde laufen oder toben darf und auch geistig gefordert wird, wird weniger unerwünschtes Verhalten zeigen als ein Tier, welches permanent unterfordert ist und dauernd unter Strom steht.

-Hilfsmittel:
Das Verwenden einer Führkette aus Metall oder das Einreiben der Leine mit Pfeffersoße oder ähnlichen, für den Hund unangenehmen Flüssigkeiten sollte keine endgültige Lösung sein. In hartnäckigen Fällen können diese Hilfsmittel aber dabei helfen, parallel zu Training und Erziehung des Hundes den Verschleiß weiterer Leinen zu minimieren.

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ein Kommentar

  1. Als mein Hund noch im Kindesalter war, biss er hin und wieder voller Übermut in die Leine. Eines Tages, als er wieder einmal in seine Leine biss und damit Tauziehen spielte, gab ich der Leine einen sanften Ruck. Schwups, auf einmal löste sich die Leine. Es hing ein blutverschmierter Fangzahn daran! Ich erschrak fürchterlich bei dem Gedanken, dass mein armer Hund nun für den Rest seines Lebens mit einer Zahnlücke herumlaufen müsste. Doch es war lediglich sein erster Milchzahn, der sich gelöst hatte. Den Zahn habe ich in einer Schatulle bewahrt.

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