Hausapotheke für den Hund – Was immer da sein sollte

In den  meisten Haushalten ist die kleine Hausapotheke längst ein fester Bestandteil. Pflaster, Wundsalbe, Fieberthermometer und Nasenspray helfen der gesamten Familie, sich im Ernstfall schnell selbst versorgen zu können. Dass eine Hausapotheke jedoch nicht nur für den Menschen sinnvoll sein kann, wissen dabei die Wenigsten. Auch der eigene Hund leidet im Laufe seines Lebens unter kleinen und größeren Verletzungen und Erkrankungen. Gut hat es da, wer rechtzeitig vorgesorgt und eine Hausapotheke für den Hund angelegt hat.

hausapotheke-hund

Wichtige Helfer bei Krankheit

 Die Hauptfunktion einer Hausapotheke besteht darin, körperliche Beschwerden spontan lindern und behandeln zu können. Dies gilt auch für Erkrankungen des Hundes, die sich recht vielgestaltig zeigen können. In der Hausapotheke für den Vierbeiner sollten zusätzlich zu eventuellen Medikamenten bei chronischen Erkrankungen die folgenden Dinge stets vorhanden sein:

  • Kohletabletten

Kommt es beim Hund zu plötzlichem Durchfall und beeinträchtigt dies seine Vitalität stark, so helfen Kohletabletten. Diese dürfen jedoch nur dann eingesetzt werden, wenn Durchfall das einzige Symptom ist. Hat der Hund zusätzlich Fieber, ist der Gang zum Tierarzt die richtige Lösung.

  • Augentropfen

augentropfenEine Bindehautentzündung oder Augenreizung kann auch Hunde immer wieder treffen. Mit homöopathischen Augentropfen (z.B. Euphrasia D3) können die Beschwerden gelindert werden.

  • Rescue Tropfen

Gerät der Hund nach einem bestimmten Ereignis in einen schockähnlichen Zustand, so können sogenannte Rescuetropfen helfen. Sie enthalten einen Bachblütenmix, der sich ausgleichend auf den Seelenzustand des Hundes auswirkt.

  • Fieberthermometer

Bei Verdacht auf Fieber oder eine starke Absenkung der Körpertemperatur kommt das digitale Fieberthermometer zum Einsatz. Manchen Hunden macht die Messung im After nichts aus. Für empfindlichere Vierbeiner gibt es jedoch auch Thermometer, die eine Temperaturmessung im Ohr ermöglichen.

  • Taschenlampe

Eine kleine Taschenlampe wird benötigt, um das Ohr des Hundes besser inspizieren zu können. Fremdkörper und auch Entzündungen, die etwas tiefer im Ohr liegen, werden erst mit zusätzlichem Licht sichtbar.

  • Rettungsdecke

Sie wird hoffentlich nie gebraucht, sollte aber da sein. Bei einer starken Absenkung der Körpertemperatur in Folge eines Schocks oder einer großen Verletzung hilft die Rettungsdecke bei der Verhinderung einer gefährlichen Unterkühlung.

 

Materialien zur Wundversorgung

verbandszeugAuch ein Hund ist nicht gefeit vor Verletzungen. Scherben auf dem Boden, scharfe Kanten und auch intensives Lecken oder Kratzen können zu kleinen und großen Wunden führen. Mit den folgenden Mitteln lassen sich diese Verletzungen auch spontan behandeln.

  • Sterile Kompressen und Binden aus Mull

Schnitte und offene Bereiche müssen bestmöglich vor Verunreinigungen geschützt werden. Dies gelingt, indem die Wunde mit einer sterilen Kompresse abgedeckt und dann verbunden wird. Zusätzlichen Halt geben stärkere Binden mit einer selbsthaftenden Oberfläche, die rund um den zunächst angelegten Verband gewickelt werden.

  • Pinzette

Bleiben nach einer Verletzung Steinchen, Schmutz oder gar Scherben in der Wunde zurück, so können diese mit einer Pinzette beseitigt werden. Wichtig ist, dass die Pinzette nicht spitz, sondern abgerundet ist, um den Hund nicht zu verletzen.

  • Verbandsschere

Mullbinden und Verbände können nur mit einer Schere angelegt werden. Hier eignet sich eine spezielle Verbandsschere gut, da ihre Spitze abgerundet ist.

  • Wasserabweisendes Klebeband

Hunde, die zum Ablecken der Verbände neigen, brauchen etwas mehr Unterstützung. Wird der Verband mit einem wasserabweisenden Klebeband umwickelt, hält der erzeugte Schutz länger. Gleiches gilt, wenn der Verband auch außerhalb des Hauses getragen werden muss.

  • Einmalhandschuhe

Immer dann, wenn eine Wunde offen ist, können Krankheitserreger und Schmutz eindringen. Hundehalter sollen daher vor der Wundversorgung stets sterile Handschuhe anziehen, um eine möglichst saubere und hygienische Behandlung zu ermöglichen.

  • Heilsalbe

Gereizte Hautstellen und Schürfwunden können mit einer Wund- und Heilsalbe behandelt werden. Oft genügt ein dünner Auftrag. Leckt der Hund die Salbe ab, sollte die Wunde mit einem Verband geschützt werden.

  • Jodlösung

Eine Jodlösung, wie sie in der Apotheke erhältlich ist, eignet sich gut zur Desinfektion einer Wunde. Sie sollte stets aufgetragen werden, bevor die Wunde abgedeckt wird.

  • Kochsalzlösung (isoton) oder Ringerlösung

Um feine Schmutzpartikel aus einer Wunde zu spülen, empfiehlt sich die Verwendung von Kochsalzlösung oder auch Ringerlösung. Sie kann auch genutzt werden, um die Augen von Schmutz und Fremdkörpern zu befreien.

 

Zusätzliche Helfer für die Hausapotheke

Mit den genannten Mitteln und Utensilien ist eine schnelle und gute Versorgung eines verletzten oder kranken Hundes bereits gut möglich. Dennoch gibt es weitere Dinge, die im Alltag mit Hund zeckenzangewichtig sein können. Diese in der Hausapotheke aufzubewahren, ist sinnvoll, da sie gerade bei der Behandlung von Wunden wichtig sein können.

  • Zeckenzange

Die Zeckenzange gehört in jede Hausapotheke. Mit ihr können die kleinen Quälgeister schnell und sicher entfernt werden. (Hier gibt es günstige Zeckenzangen)

  • Einmalspritzen

Einmal verwendbare Spritzen ohne Kanüle sind gute Helfer, wenn die Augen oder eine Wunde ausgespült werden müssen. Zusätzlich kann mit diesem Hilfsmittel auch ein flüssiges Medikament leichter in den Mund des Hundes gespritzt werden.

  • Maulkorb

Dass auch der Maulkorb Bestandteil der Hunde-Hausapotheke sein soll, erschließt sich manchem Hundebesitzer nicht. Hat sich ein Hund jedoch verletzt und leidet er unter starken Schmerzen und großer Angst, so können die gewohnte Ruhe und Friedfertigkeit enden. Auch brave Hunde ohne Aggressionspotenzial können dann reflexartig zuschnappen. Bei der Behandlung größerer Wunden und auch bei schockartigen Zuständen und Bewusstlosigkeit ist das Anlegen eines Maulkorbes daher nur zu empfehlen.

 

Die Hausapotheke ersetzt nicht den Arztbesuch

Mit einer rundum gut ausgestatteten Hausapotheke können Hundebesitzer den Alltag mit Vierbeiner etwas entspannter angehen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass jedes der vorgestellten Mittel, insbesondere die Salben, Lösungen und Tropfen, sich nicht für jeden Hund gleichermaßen eignen. Es ist daher wichtig, bei der Zusammenstellung der Hausapotheke auch den behandelnden Tierarzt um Hilfe und Anregungen zu bitten. Er kann eventuelle Gegenanzeigen nennen und alternative Mittel vorschlagen.

Auch bei großen Verletzungen und Erkrankungen, die sich nicht von selbst bessern, sollten Hundebesitzer unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Kommt es zu einer spontanen Verschlechterung des Zustandes und muss schnell gehandelt werden, ist auch das Aufbewahren der Telefonnummer des Tierarztes und Notdienstes in der Hausapotheke sinnvoll.

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