CaniCross – Querfeldein zum starken Team

Schon vor der Anschaffung eines Hundes ist klar: Mit dem neuen Vierbeiner halten Bewegung und frische Luft Einzug in das Leben des Halters. Oft jedoch braucht ein Hund mehr als nur Spaziergänge, um sich wirklich wohlzufühlen. Mit zahlreichen Hundesportarten wie Agility, Longieren oder auch Bikejöring können Hundehalter diesem Bedürfnis artgerecht begegnen und dabei auch sich selbst fordern. Eine weitere Hundesportart, die schon seit vielen Jahren zur Welt des Hundesports gehört, kommt nun auch CaniCross in Deutschland an. Dieser Zughundesport ist ein ganz besonderer, denn hier übernimmt der Vierbeiner die Führung, während Herrchen oder Frauchen kräftig laufen müssen.

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Warum Hund und Halter von CaniCross Läufen profitieren

Beim CaniCross sind Hund und Läufer durch eine etwa zwei Meter lange Leine miteinander verbunden. Der Hund läuft stets voraus und zieht seinen Halter mit sich. So ist es kein Wunder, dass CaniCross auch dem Hundebesitzer einiges abverlangt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der das Gespann läuft, beträgt in der Regel 16 Kilometer pro Stunde. Dabei erreicht das Team hin und wieder Geschwindigkeiten von bis zu 30 Stundenkilometern. Hundehalter, die etwas Gutes für Ihre Fitness tun wollen, sind mit CaniCross also bestens beraten.

Doch nicht nur die eigene Fitness ist ein entscheidender Faktor, da CaniCross auch das Verhältnis zwischen Hund und Mensch deutlich verbessern kann. Die Bindung wird gestärkt, indem der Halter seinem Hund die Führung überlässt. Hierfür braucht es vor allen Dingen Vertrauen und eine gute Kommunikation, da die Läufe häufig in sehr unwegsamem Gelände stattfinden. Die Besonderheit beim CaniCross liegt darin, dass sowohl Hund als auch Mensch instinktiv aufeinander achten müssen. Kann der Läufer die Geschwindigkeit nicht halten, so muss der Hund sein eigenes Tempo ein wenig drosseln. Sind beide fit und ganz bei der Sache, bleibt die Leine auch bei höherer Geschwindigkeit stets gespannt. So entsteht ein ständiger Wechsel gegenseitiger Forderung, bei dem die Bedürfnisse beider Partner im Fokus stehen.

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Die passende Ausrüstung

Um an einer CaniCross Veranstaltung teilnehmen zu können und auch beim Training in der Freizeit, werden einige Dinge benötigt. Der Läufer sollte auf gutes Schuhwerk achten, das auch in unwegsamem Gelände Halt gibt. Gewöhnliche Joggingschuhe oder Wanderschuhe werden CaniCross in der Regel nicht gerecht, weswegen Schuhe für Trailrunning zu empfehlen sind. Des Weiteren wird ein Hüftgurt benötigt, an dem die Leine befestigt werden kann. Der Hüftgurt ist wichtig, um dem Hundehalter die Möglichkeit zu geben, sich mit beiden Händen auszubalancieren und eine angenehme Haltung einzunehmen.

Die Leine, die Hund und Mensch verbindet, darf höchstens zwei Meter lang sein und sollte über einen Panikhaken verfügen. So kann im Falle eines Sturzes oder einer Gefahrensituation schnell gehandelt werden, ohne dass Hund und Halter hierbei gefährdet werden. Der Hund selbst läuft beim CaniCross nicht mit Halsband, sondern mit einem guten Laufgeschirr, da er hierdurch freier atmen kann.

Immer bereitstehen sollte auch Wasser für Hund und Läufer. Nach einer anstrengenden Runde CaniCross sind beide Partner erschöpft und müssen ihre leeren Flüssigkeitsspeicher wieder auffüllen. Da CaniCross sehr kräftezehrend ist, sollte diese Sportart vorzugsweise bei milden oder kühleren Temperaturen praktiziert werden. Ein heißer Sommertag ist sowohl für den Hund als auch für den Mensch eine zu große Belastung.

 

Wie CaniCross abläuft

Ein CaniCross Wettbewerb macht besonders viel Spaß, da sich zu diesen Events zahlreiche Hundehalter mit ihren sportlichen Vierbeinern einfinden und gemeinsam das Gelände unsicher machen. Hierfür wird ein gemeinsamer Startpunkt festgelegt. Die Läufer starten entweder alle gleichzeitig oder auch einzeln hintereinander. Beim Einzelstart liegt in der Regel eine knappe Minute zwischen den Läufern.

Nach dem Start durchlaufen die Teams einen zuvor festgelegten Parcours, der anhand von Wegmarkierungen zu erkennen ist. Am linken Wegesrand zeigen rote Schilder eine bevorstehende Linkskurve an, während rote Schilder am rechten Rand zum Linksabbiegen aufrufen. Eine blaue Markierung bestätigt dem Läufer, dass er dem Parcours richtig folgt und gelbe Markierungen weisen auf mögliche Gefahren entlang des Weges hin.

So laufen Hund und Halter gemeinsam den gesamten Parcours ab und gelangen schließlich ins Ziel. Für gewöhnlich sind die Parcours beim CaniCross zwei oder fünf Kilometer lang. Es gibt allerdings auch spezielle Veranstaltungen, bei denen die Teams Halbmarathon- oder gar Marathondistanzen zurücklegen. Am Schluss des Wettkampfes entscheidet die Wertung über den Erfolg. Das Alter und auch das Geschlecht sind für die Wertung relevant.

Welcher Hund eignet sich für CaniCross?

 Es gibt keine festgelegten Bestimmungen über die Eignung eines Hundes für CaniCross. Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, dass der eigene Hund sich bester Gesundheit erfreut und auch über längere Distanzen hinweg mit einer vergleichsweise hohen Geschwindigkeit laufen kann. Theoretisch ist es so jedem Hund möglich, gemeinsam mit seinem Herrchen Spaß beim CaniCross zu haben.

Was das Alter des Hundes betrifft, so starten Halter am besten dann, wenn das Tier etwa ein bis eineinhalb Jahre alt ist. Ist der eigene Hund schon etwas älter, stellt jedoch auch das kein Problem dar. Entscheidend ist es jedoch, dass der Vierbeiner über ein gutes Grundgehorsam verfügt und sich während des Laufens nicht leicht ablenken lässt. Ein erfahrener Hund wird sich beim CaniCross nicht auf das Setzen von Duftmarken oder das Beschnuppern von Bäumen fokussieren, sondern ausschließlich die vor ihm liegende Strecke im Blick behalten. Der Läufer gibt ihm durch kurze Kommandos wie „Rechts“, „Links“ oder „Zieh“ klare Anweisungen, die der Hund direkt umsetzt.

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Es kann sein, dass der Start in die CaniCross Praxis sowohl für den Hund als auch für den Mensch besondere Herausforderungen auf den Plan treten lässt. Wer jedoch konsequent übt und regelmäßig trainiert, wird schon nach einiger Zeit am ersten offiziellen Wettkampf teilnehmen können. Selbstverständlich ist CaniCross jedoch auch ganz ohne Wettkämpfe ein abwechslungsreicher Sport, der den Alltag mit Hund spannend macht.

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