Umstrittenes Thema: Flugreisen mit Hund

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Zugegeben: Das Fernweh packt die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal. Mit Flugreisen die Welt zu erkunden, ist für uns Zweibeiner also eine durchaus normale Angelegenheit. Für Hunde allerdings sieht das anders aus. Halter sollten sich daher bei der Planung einer Flugreise mit dem Hund eingehende Gedanken über die Notwendigkeit und die Dauer der Reise machen. Nicht immer nämlich ist ein Flug für den Hund eine Bereicherung.

Es sei an dieser Stelle vorweg genommen, dass ich persönlich absolut dagegen bin, dem Hund eine Flugreise zuzumuten. Überlegt bitte ganz genau, ob dies wirklich sein muss, oder ob es für die Zeit Eures Urlaubes nicht bessere Alternativen für Euren Hund gibt, wie zum beispiel eine Hundepension oder Verwandte und Freunde, die sich gerne um Eure Fellnase kümmern.

Wann eine Flugreise mit Hund sich lohnt

Mit einem Hund zu reisen, ist auch für das Tier ein aufregendes Erlebnis. Anders als mit Auto oder Zug ist die Reise per Flugzeug jedoch eine besonders große Belastung, denn nur die kleinsten Vierbeiner dürfen mit Herrchen oder Frauchen in der Kabine fliegen. Die Tiere verbringen hierbei die Dauer des Fluges in einem kleinen Käfig unter dem Sitz. Für die größeren Hunde ab fünf Kilogramm heißt es, die Flugzeit in einem Transportbehältnis im Frachtraum zu verbringen. Angesichts der lauten Geräusche dort haben Hunde oft Angst und fühlen sich im Stich gelassen.

Wer dennoch nicht auf das Fliegen mit Hund verzichten möchte oder kann, sollte die Dauer des Aufenthaltes anpassen. Eine Reise, die kürzer als vier Wochen dauert, steht in keinem Verhältnis zu den Strapazen, die ein größerer Hund im Flugzeug erleidet. So sollten Hundehalter in einem solchen Fall besser auf die Suche nach einer liebevolle Betreuung gehen und den Hund nach dem Urlaub wieder in die Arme schließen. Kleine Hunde, sofern die Fluggesellschaft die Mitnahme in der Kabine gestattet, können auch auf kürzere Reisen mitgenommen werden.

Flugbuchung und Transportbox

Ein besonders entscheidendes Kriterium für den Flug mit Hund ist das rechtzeitige Buchen des Fluges. Gerade wenn der eigene Vierbeiner in der Kabine mitfliegen möchte, sollte der Flug schon geraume Zeit vor dem Urlaubsdatum gebucht werden. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die meisten Fluggesellschaften nicht unbegrenzt Tiere in die Flugzeugkabine lassen. Sind also zum Zeitpunkt der Buchung bereits mehrere Hunde mit ihren Herrchen angemeldet, kann es passieren, dass das Tier in den Frachtraum verlagert werden muss.

Auch die Anwesenheit von Katzen und Hunden gleichzeitig ist nicht für jede Fluggesellschaft in Ordnung. Hilfreich ist hier besonders ein Anruf bei der jeweiligen Fluggesellschaft, um die tatsächlichen Details rund um den Flug zu erhalten. Die Informationen, die Reisebüros übermitteln, sind zumeist nicht ausreichend. Wer sich nur hierauf verlässt, wird nicht selten am Flughafen mit einer bösen Überraschung begrüßt. Ein weiteres Detail bei der Flugbuchung ist die Art des Fluges. Ihrem Hund tun Halter keinen Gefallen, wenn sie sich für Flüge mit Zwischenstopps entscheiden. Am besten geeignet für den Flug mit Hund sind stets die sogenannten Non-Stop Flüge.

Der Kauf einer geeigneten Transportbox sollte ebenfalls zeitig erfolgen. Diese Boxen, die im Fachhandel oft auch als „Kennels“ bezeichnet werden, müssen ausreichend groß für das jeweilige Tier sein. Zusätzlich sollte im Inneren der Box genug Platz für Futter und Wasser sein und eine ausreichende Belüftung ist ebenfalls ein absolutes Muss. Die Transportboxen für Flugreisen können

Flugreisen bedeuten Stress für den Hund
Flugreisen bedeuten Stress für den Hund

durchaus teuer sein. Hundehalter sollten diese Kosten also unbedingt im Reisebudget berücksichtigen. Es ist besonders sinnvoll, den Hund nicht erst am Tag des Fluges mit der fremden Box zu konfrontieren. Besser fühlt sich das Tier, wenn es die Box schon einige Tage vor dem Abflug kennenlernen und inspizieren kann. Auch sollte der Hund, sofern er dazu bereit ist, die Transportbox schon vor der Reise als Schlafplatz akzeptieren. Für die Flugreise selbst können Hundehalter außerdem den Namen des Tieres auf die Box schreiben. Die Flugbegleiter, die zwischendurch nach den Tieren sehen, können den Hund dann persönlich ansprechen und ihn leichter beruhigen. Auch die eigene Adresse und eine Telefonnummer gehören an die Box. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass ein Hund nach dem Flug nicht mehr auffindbar war. Derjenige, der die Box dann findet, kann schneller Kontakt aufnehmen.

Das Innere der Transportbox sollte gerade für längere Flugreisen mit einem dicken und weichen Stoff ausgekleidet werden. Da der Hund die meiste Zeit liegt und sich kaum bewegt, wird es ihm sonst zu schnell kalt und er leidet unnötig. Heu und Stroh sind für das Auslegen der Kennels im Übrigen nicht erlaubt. Da der Hund bei langen Flugreisen auch andere körperliche Bedürfnisse nicht unterdrücken kann, sollte am Boden der Box eine dicke, saugfähige Unterlage angebracht werden. Diese Unterlage saugt Urin zuverlässig auf und verhindert, dass das Tier im Nassen liegen muss.

Am Tag vor dem Flug sollte der Hund nicht mehr viel zu essen bekommen. Auch eine homöopathische Unterstützung kann hilfreich sein, wenn das Tier zu Stressanfälligkeit neigt. Ein Hundeheilpraktiker oder der Tierarzt wird hier die richtigen Mittel bereitstellen. Sinnvoll ist es, diese schon eine Weile vor der eigentlichen Flugreise zu verabreichen, um mögliche Nebenwirkungen besser erkennen zu können. Besonders bei Beruhigungsmitteln gilt absolute Vorsicht, denn diese wirken in der Luft ganze drei Mal stärker als am Boden.

Flugkosten und Einreise

Urlaub mit Hund ja, aber muss es wirklich mit dem Flugzeug sein?
Urlaub mit Hund ja, aber muss es wirklich mit dem Flugzeug sein?

Die Kosten für einen Flug mit Hund sind nicht bei jeder Fluggesellschaft gleich. Wie auch bei den Tickets für den Menschen kommt es hier unter anderem auf die Länge der Strecke an. Darf der Hund mit in der Kabine fliegen, kostet die Reise in der Regel nichts. Auch Blindenhunde und andere Assistenzhunde zahlen nichts. Für Tiere, die im Frachtraum reisen, berechnen die Fluggesellschaften jedoch Übergepäck entsprechend der geltenden Tarife. So kann ein Flugticket für den eigenen Hund oft einen dreistelligen Betrag kosten.

Wer mit seinem Hund in ein fremdes Land fliegen möchte, muss in der Regel gewisse Einreisebestimmungen berücksichtigen. Hinsichtlich der Impfungen und Krankheiten der Tiere sind viele Länder sehr streng und fordern entsprechende Nachweise. Es ist daher sehr wichtig, schon eine Weile vor der Reise bei einer zuverlässigen Stelle anzurufen und die tatsächlichen Einreisebestimmungen des Ziellandes zu erfragen. Für die Beantragung wichtiger Dokumente ist dann noch genügend Zeit.

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