Hundehalter kennen das Phänomen. Nicht nur sie selbst, sondern auch Besucher und Freunde verhalten sich in der Kommunikation mit dem
Babysprache – Die Untersuchung
An der New Yorker City University wollte der Forscher Tobey Ben-Aderet gemeinsam mit seinem Team herausfinden, was es mit der Babysprache und Hunden auf sich hat. Genauere Erkenntnisse liefern sollte eine Untersuchung, an der insgesamt dreißig Frauen teilnahmen. Den Frauen wurden keine echten Hunde, sondern lediglich Fotografien gezeigt. Sie sollten bei der Betrachtung der Fotografien versuchen, den Hund so anzusprechen, wie sie es auch im realen Leben täten. Auf den Bildern gezeigt wurden sowohl Welpen als auch ausgewachsene und alte Hunde. Die Aussprüche der Frauen zeichnete das Forscherteam auf.
Schon hier wurde deutlich, dass die Frauen mit allen Hunden in „Babysprache“ kommunizierten. Eine hohe Tonlage und entsprechende Worte nahm das Team als charakteristisch hierfür wahr. Auch zeigte sich, dass die Stimme bei der Betrachtung von Welpen noch höher ging als bei älteren Hunden.
Um auch die Hunde bei ihrer Untersuchung nicht außer Acht zu lassen, spielten die Forscher ihnen im nächsten Schritt die Tonbandaufnahmen vor. Hier wurden dann deutlichere Unterschiede offenbar. So sprachen vor allem Welpen auf die Babysprache an, liefen freudig zu den Lautsprechern und schenkten ihnen große Aufmerksamkeit. Ältere Hunde hingegen konnten das Besondere an den Tonbandaufnahmen nicht erkennen. Sie widmeten den Aufnahmen zwar Aufmerksamkeit, jedoch weit weniger ausgeprägt als junge Hunde. Als Ursache hierfür vermuten die Forscher, dass ältere Hunde sich im Laufe ihres Lebens angewöhnen, nur auf die Sprache ihrer Bezugspersonen zu reagieren. Ein Vorgehen, das sich bei Welpen erst noch entwickeln muss.

Warum Menschen keinen Unterschied machen
Bei der Untersuchung klar wurde, dass sich zwischen älteren und jüngeren Hunden durchaus Unterschiede zeigen, während der Mensch mit Hunden aller Altersklassen auf ähnliche Art und Weise kommuniziert. Dieser Frage auf den Grund zu gehen, sollte die Forscher näher an die Ursache der Babysprache führen.
Viel eher könnte es sein, dass sich der Mensch bei der Kommunikation mit einem Lebewesen, das nicht sprechen kann, vor allem auf die Betonung seiner Sprache konzentriert. Um die Aufmerksamkeit und Sympathie eines Hundes zu wecken, braucht es daher keine Worte, sondern vielmehr eine aktive und zugewandte Rhythmik und Tonalität der Sprache. Letztlich also ist diese Art, mit einem Hund zu kommunizieren, ein instinktiver Vorgang, der durch natürliche Prozesse gesteuert wird.
Beäugt also nächstens ein Außenstehender das „Ja, du bist mein Schatzi!“, kritisch, dürfen Hundebesitzer ganz entspannt bleiben, denn ihr Verhalten ist tatsächlich völlig normal. 🙂
Zum Schluss noch eine kleine Umfrage dazu:
