Gute Nase: Hunde können Angst tatsächlich riechen

Längst ist klar: Die Fähigkeiten unserer geliebten Fellnasen sind einfach unglaublich vielfältig. Sie können miteinander teilen, Gesichtsausdrücke erkennen und den Menschen sogar (im wahrsten Sinne des Wortes) bewusst an der Nase herumführen. Gerade die hündische Nase ist es, die Forscher immer wieder zu neuen Experimenten und Studien anregt. So untersuchten nun italienische Wissenschaftler, ob Hunde menschlichen Angstgeruch wahrnehmen können und ob dieser die Tiere beeinflusst.

Der Ablauf der Studie: Eine schweißtreibende Sache

Für besagte Studie arbeiteten sogar zwei Länder, Portugal und Italien, zusammen. Die Vorbereitungsphase, die in Portugal stattfand, widmete sich ganz der Gewinnung verschiedenster Duftproben menschlichen Schweißes. Hierfür wurden männliche Studenten unter den Achseln mit saugfähigen Pads ausgestattet und bekamen verschiedene Kurzfilme vorgeführt. Die Filme lösten bei den Probanden entweder Glücksgefühle, neutrale Stimmung oder eben auch Angst aus. Die so gewonnenen Proben wurden im Anschluss direkt nach Italien verschickt, wo der Forscher Biagio D’Aniello an der Universität Neapel Federico II den eigentlichen Versuch durchführen sollte.

Zum Test traten dann insgesamt vierzig Hunde, sowohl Labradore als auch Golden Retriever, an. Die Vierbeiner wurden gemeinsam mit ihrem Herrchen in einen Raum gebracht, in dem sich außerdem auch eine fremde Person befand. Beide Personen vermieden es grundsätzlich, mit dem Hund zu kommunizieren. Anschließend wurde dem Tier eine Geruchsprobe zum Beschnuppern gegeben. An diesem Punkt befand sich der Test in der entscheidenden Phase, denn jetzt sollte sich die Frage nach der Wahrnehmung und Reaktion des Tieres beantworten.

 

Das Ergebnis: Sie riechen es tatsächlich

Wie sich zeigte, waren alle Fellnasen zu Beginn des Tests ein klein wenig aufgeregt. Der neue Raum und die ungewohnte Situation trugen sicherlich hierzu bei. Hunde, denen der Schweiß glücklicher oder neutral gestimmter Männer gegeben wurde, kamen jedoch recht schnell zur Ruhe und verhielten sich aufgeschlossen. Auch der fremden Person gegenüber zeigten die Tiere keine übermäßigen Anzeichen von Misstrauen oder Unsicherheit.

Ganz anders jedoch bei den Angstschweiß-Proben: Hatte der Hund am Schweiß ängstlicher Männer geschnuppert, legte sich seine Aufregung nicht. Im Gegenteil, denn der Duft schien sie zusätzlich zu verunsichern. So neigten viele der Tiere dazu, den Blickkontakt ihres Herrchens zu suchen, vermieden es jedoch, der fremden Person in die Augen zu sehen. Offenbar suchten die Tiere nach Beruhigung und Schutz durch einen wohlbekannten Menschen. Doch das war nicht alles, denn auch körperlich zeigten die Hunde Stresssymptome wie eine erhöhte Herzschlagfrequenz.

Aus dem Versuch lässt sich letztendlich ableiten, dass Hunde sehr wohl dazu in der Lage sind, die Angst des Menschen mit ihrer Nase wahrzunehmen. Sie lassen sich offenbar sogar so sehr von diesem Duft beeinflussen, dass sie sich selbst ängstlich zu fühlen beginnen, was Stressreaktionen begünstigen kann. Das dürfte erklären, warum mancher Vierbeiner, wenn Herrchen oder Frauchen ängstlich sind, ebenfalls anderes Verhalten zeigt. Je nach Charakter könnten Hunde dann entweder unsicher und eher fluchtartig, oder eben aggressiver und angriffslustiger reagieren.

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