Nach dem Hundegesetz – Weniger Beißattacken in Sachsen-Anhalt

Rund ein Jahr ist es nun her, dass Sachsen-Anhalt sein neues Hundegesetz verabschiedet hat. Während das Gesetz einige Neuerungen mit sich brachte, beispielsweise eine individuellere Betrachtung und Behandlung von Beißvorfällen, stehen gefährliche Bisse aber nach wie vor in der Diskussion. Wie sich nun zeigte, war das Jahr 2016 für das Bundesland jedoch ein durchaus positives, denn die Anzahl der sogenannten „Beißattacken“ verringerte sich deutlich.

 

Beißvorfälle 2016 in Sachsen-Anhalt

Rund 99 Beißattacken soll es laut des Landesverwaltungsamtes in Sachsen-Anhalt 2016 gegeben haben. Im Jahr 2015 lag dieser Wert noch bei 109, während Hunde 2014 130 und 2013 189 Male zubissen. Rund 49 Menschen und fünfzig Hunde wurden bei den Vorfällen im vergangenen Jahr verletzt, während elf Hunde nicht überlebten.

Da gerade die sogenannten „gefährlichen Hunderassen“ wie Pit Bull, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier immer wieder verdächtigt werden, für besonders viele Bissvorfälle zu sorgen, ist auch ein Blick auf die Rassen interessant, die in 2016 die meisten Attacken verursachten. Hierbei wird einmal mehr deutlich: Hunderassen, die im Allgemeinen als gefährlich gelten, leiden unter diesem Vorurteil. Denn in 2016 kam es nur zu jeweils einem Beißvorfall bei den Rassen Pitbull und Staffordshire Bullterrier, der American Staffordshire war in insgesamt vier Attacken verwickelt und der Bullterrier ließ sich kein einziges Vorkommnis zu Schulden kommen.

Für die meisten Attacken verantwortlich waren in des Labrador Retriever mit insgesamt fünfzehn, Deutsche Schäferhunde mit zehn und Deutsche Boxer mit sieben Vorfällen. Bei Rottweilern, Jack Russell Terriern und Belgischen Schäferhunden verzeichneten die Behörden jeweils fünf Beißvorfälle.  Doch auch diese Zahlen sollten nicht dazu verleiten, die genannten Rassen als besonders aggressiv zu verurteilen, denn gerade die Anzahl der Labrador Retriever liegt mit rund 10.000 Tieren allein in Sachsen-Anhalt sehr hoch. Somit muss sich der Labrador für gerade einmal 0,15 Prozent der Bissattacken verantworten.

 

Der Halter ist nach wie vor in der Verantwortung

Die aktuellen Zahlen aus Sachsen-Anhalt sind ein gutes Beispiel dafür, dass es bei aggressivem und gefährlichem Verhalten von Hunden nichts bringt, einzelne Rassen zu verurteilen. Vom Labrador bis hin zum Pitbull ist es daher wichtig, auch das Verhalten von Herrchen und Frauchen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Leider gewähren die Werte aus 2016 keinen Einblick in die Art und Weise, auf die die einzelnen Hunde behandelt, erzogen und sozialisiert wurden und auch die individuelle Situation ist nicht klar. Denn nicht immer beißt ein Hund zu, weil er aggressiv ist. Manchmal kommt es auch zu Beißvorfällen, wenn sich ein Tier von einem Artgenossen oder Menschen stark bedroht fühlt. Es wäre sicherlich interessant, die Ursachen und Gründe für Beißattacken genauer zu beleuchten und die so gewonnenen Erkenntnisse für weitere Maßnahmen zu nutzen.

Dennoch scheint sich in den vergangenen Jahren einiges getan zu haben. Die Reduzierung der Vorfälle in Sachsen-Anhalt um nahezu die Hälfte spricht für ein besseres Bewusstsein der Behörden und Hundehalter. Inwiefern das neue Hundegesetz hier eine Rolle gespielt hat und zu welchen Preis , ist jedoch reine Spekulation.

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