Silvester mit Hund

Für viele Hunde und ihre Besitzer ist die Silvesternacht ein ungeliebtes Datum.
Böller, Raketen, Lichtblitze und ein verbrannter Geruch in der Luft ängstigen die Tiere und sorgen bei ihren Haltern oft schon im Vorfeld für Stress.
Doch warum nehmen manche Hunde das Ereignis relativ gelassen hin, während es für andere blanke Panik bedeutet?

Mögliche Ursachen der Silvesterpanik
Hund-SilvesterEine Ursache kann die fehlende oder mangelhafte Gewöhnung an akustische Reize sein.
Im Idealfall wird bereits der Welpe spielerisch an plötzlich auftretende Geräusche gewöhnt.
Ein Hund, der während der Prägephase (etwa 3. bis 16. Lebenswoche) positive bzw. neutrale Erfahrungen mit Lärm sammeln konnte, wird weniger gestresst reagieren.
Dieses Training wird in guten Hundeschulen bzw. Welpengruppen angeboten und ist für alle Welpen sinnvoll. Insbesondere kommt es jedoch Hunden zugute, die von Natur aus sensibler und unsicherer sind als andere.

Manche Hunde verbinden bestimmte Geräusche mit negativen Erlebnissen, die sie in der Vergangenheit gemacht haben.

Auch ein übermäßiges Beruhigen von Seiten des Besitzers kann den gestressten Hund in seiner Angst bestärken.
Durch die erhöhte Aufmerksamkeit, die er erhält, während er sein ängstliches Verhalten zeigt, fühlt er sich darin bestärkt und wird in ähnlichen Situationen wieder genauso reagieren.

Selbst ein an sich gelassener Hund wird ängstlicher, wenn er alleine gelassen wird, daher sollte der Hund im gewohnten Familienkreis bleiben.

Wie kann dem Hund geholfen werden?

Allgemeine Maßnahmen:
Hund-AngstDas Abdunkeln der Wohnung sowie das Schaffen einer durchschnittlichen Geräuschkulisse,
z. B. auch mittels eines laufenden Radios oder Fernsehers, kann den ängstlichen Hund ein wenig von den Geschehnissen im Freien ablenken.
Die anwesenden Menschen sollten sich so normal und ungezwungen wie möglich verhalten und den Hund nicht trösten.
Ein freundliches Wort in lockerem Tonfall (jedoch kein Lob!) signalisiert dem Hund, dass sein Besitzer keinen Anlass zur Besorgnis empfindet und kann ihm ein wenig von seinem Stress nehmen.

Spezielle Maßnahmen:
Es ist immer besser, die Ursache eines Problems anzugehen, als nur die daraus entstandenen Symptome zu bekämpfen.
Dennoch gibt es auch relativ kurzfristige Notlösungen; diese bestehen z. B. in einer Pheromongabe (dabei erhält der Hund beruhigend wirkende Geruchsstoffe) oder in der Anwendung beruhigender Medikamente auf pflanzlicher Basis.
Diese müssen jedoch bereits einige Tage bis Wochen vor dem Ereignis regelmäßig gegeben werden, um einen Wirkspiegel zu erreichen.
Eine Sedation des Hundes mit Tranquilizern sollte nur im Notfall durchgeführt werden.

Ausgeprägte Lärmphobien können meist nur durch systematische Desensibilisierung, z. B. mit Hilfe einer Tonbandaufnahme des angstauslösenden Reizes, in Kombination mit belohnenden Elementen behoben werden.
In der Regel wird mit leiseren Geräuschen begonnen, deren Intensität sich im Laufe der Übungseinheiten steigert. Auch der Abstand der Geräuschquelle zum Hund verringert sich mit der Zeit.
Das Training kann zunächst auch ohne Geräusche begonnen werden; durch das Zeigen eines Filmes, in dem Feuerwerk gezündet wird, wird der Hund an die Lichtblitze gewöhnt.

In schweren Fällen ist der Besuch einer verhaltenstherapeutischen Sprechstunde, wie sie etwa auf Verhaltenstherapie spezialisierte Tierärzte anbieten, zu empfehlen.

Ich wünsche Euch dennoch einen guten Rutsch und ein gesundes Jahr 2014!!

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2 Kommentare

  1. Hallo erst mall!!!

    Meiner Meinung nach sollte jeder, der rum schiesst nicht nur an Silvester sondern immer auf 2-3 Jahre eingesperrt werden, denn die meisten Hunde die ich kenne haben panische Angst vor dem Rumgeballer

    • Naja, diese Ansicht ist ein wenig extrem, aber sicherlich wäre es richtig, die Ballerei nicht nur allein wegen der Hunde ein wenig zu reduzieren… generell kann man die bösen Geister auch mit einer Rakete verjagen und gut ist es, oder?

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