Der Hund ist zweifellos der beste Freund des Menschen. Kaum ein Hundehalter kann und will sich ein Leben ohne seine Fellnase vorstellen. Dennoch gibt es Menschen, die mit Hunden weniger gute Erfahrungen gemacht haben und sogar schon gebissen wurden. Ob es Menschen gibt, bei denen das Risiko für einen Hundebiss höher liegt, haben Forscher an der Universität Liverpool nun untersucht und präsentieren spannende Ergebnisse.
Angst und labile Psyche können das Risiko erhöhen
Der Grund für die Durchführung dieser Studie: In Großbritannien wurden innerhalb von fünf Jahren ganze 14.500 Beißvorfälle dokumentiert, bei denen Postboten das Opfer waren. Forscher rund um Dr. Carri Westgarth sollten nun herausfinden, was es hiermit auf sich hat und mögliche Hinweise dafür liefern, wie sich Hundebisse in der Zukunft vermeiden lassen.
Erst nach dieser ersten Evaluation fragten die Forscher, ob die Probanden schon einmal von einem Hund gebissen worden waren.
Das Spannende: Personen mit geringerer emotionaler Stabilität wurden häufiger gebissen als Probanden, die sich selbst als eher gefestigt bezeichneten. Ein Unterschied von nur einem Punkt auf der Skala erhöhte das Risiko für einen Beißvorfall um ganze 23 Prozent.
Männer werden häufiger gebissen
Die Ergebnisse der Studie sind schon an diesem Punkt durchaus interessant. Zusätzlich aber fanden die Forscher außerdem heraus, dass Männer sehr viel häufiger von Hunden gebissen werden als Frauen. Die genauen Gründe hierfür sind jedoch unklar. Es könnte sein, dass Fehleinschätzungen der eigenen Persönlichkeit eine Ursache sind, aber auch das Überspielen von Angst ist ein möglicher Faktor. Männer, die sich ganz und gar gefestigt zeigen, insgeheim aber ängstlich sind, können Hunden unter Umständen nichts vormachen.
Nicht gänzlich beiseite schieben wollten die Wissenschaftler auch die Option, dass Hunde mit Männern allgemein mehr Probleme haben als mit Frauen. Das aber ist vermutlich eher zu pauschal gedacht, denn es gibt Millionen von Männern, die im Umgang mit Hunden vollkommen sicher sind und noch nie gebissen wurden.
Was also tun?
Die Vermutung, dass Hunde Angst spüren können und dann eher zubeißen, ist nun also offiziell bestätigt. Wer Angst hat, dem wird diese Studie also möglicherweise kein gutes Gefühl geben. Vielleicht wurden die zahlreichen Postboten in Großbritannien nur deshalb gebissen, weil sie Hunden stets mit einer gewissen Unsicherheit begegnen. Schließlich kennen sie mehr als nur einen Kollegen, der von schmerzhaften Begegnungen mit Hundezähnen berichten kann. Das wiederum schürt die Angst.
Doch es lassen sich auch Handlungsanweisungen aus der Studie ableiten. Menschen, die mit Angst vor Hunden zu kämpfen haben und sich um Umgang mit den Vierbeinern sicherer fühlen wollen, müssen ihre Angst überwinden. Je nach Ausprägung der Angst können hier spezielle Trainings oder sogar Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Zusätzlich ist es wichtig, richtiges Verhalten zu erlernen, sich mit der Körpersprache des Hundes auszukennen und Schritt für Schritt zu erfahren, dass ein sicherer Kontakt zu Hunden durchaus möglich ist.