Immer wieder ist von gefährlichen Giftködern zu hören, die Hundehasser an Feldwegen und auf Hundewiesen auslegen. Rattengift, Glasscherben, Schneckenkorn und Rasierklingen dienen dabei nur einem Zweck: Möglichst viele Hunde zu töten. Während Hundehalter heute in ständiger Angst um ihre Vierbeiner leben und mit ihrem Hund teilweise nicht mehr ohne Maulkorb das Haus verlassen, bestätigte sich in Österreich, wie schnell ein Hundeleben beendet sein kann. Vergiftet und innerhalb von wenigen Stunden verendet, ist die Schäferhündin „Fiona“ aus Oberpetersdorf nun nicht mehr Teil ihrer Familie. Was an sich schon dramatisch ist, wird durch Hintergrundinformationen über das Leben des Hundes noch schockierender.
Fiona hatte eine Lebensaufgabe
Die weiße Schäferhündin Fiona kam zu einem bestimmten Zweck in ihre Familie. Die kleine Tochter von Karin Wildzeiss hat eine chronische Stoffwechselerkrankung und ist dementsprechend auf Hilfe angewiesen. Um der kleinen Annalena einen zuverlässigen und treuen Partner zur Seite zu stellen, entschied sich die Familie dazu, Fiona als Therapiehund in die Familie zu holen. In einer langwierigen Ausbildung lernte Fiona, eine angeborene Fähigkeit zu nutzen. Nach der Ausbildung sollte sie in der Lage sein, eine Über- oder Unterzuckerung zu erkennen und entsprechend schnell anzuzeigen.
So war die Schäferhündin, die mit gerade einmal 21 Monaten sterben musste, ständig in der Nähe der dreijährigen Annalena und sicherlich auch deren beste Freundin. Die Wahrnehmung der lebenswichtigen Aufgabe bildete also nicht den einzigen Grund, der Fiona für ihre Familie so wertvoll machte.

Der entscheidende Vorfall
An einem Freitag im Oktober ließt Karin Wildzeiss Fiona in den Garten und fuhr anschließend für zwei Stunden zu einer Tante. Als sie nach Hause kam, stellt sie fest, dass Fiona stark schwankte und sich erbrochen hatte. Schon kurz nachdem sie den Hund ins Haus geholt hatte, verschlechterte sich Fionas Zustand und Karin Wildzeiss rief den Tierarzt. Dieser untersuchte Fiona und dachte zunächst an eine Lebensmittelvergiftung. Mit Infusionen und einer Spritze sollte es der Hündin bald schon besser gehen.
Dass dies nicht der Fall war, bemerkte Karin Wildzeiss schon bald, als es Fiona immer schlechter ging. Schließlich fand Karin Wildzeiss die Therapiehündin ihrer Tochter in einer Blutlache vor und es konnte nur noch der Tod festgestellt werden.
In weiteren Untersuchungen stellte der Tierarzt der Familie fest, dass Fiona offensichtlich durch innere Blutungen sterben musste. Diese wurden offenbar durch Rattengift ausgelöst. Von Beginn an hatte Fiona keine Überlebenschance.
Kein Täter zu finden
Die Polizei nahm sofort nach dem Vorfall die Ermittlungen auf und untersuchte auch den Garten der Familie. Hier gab es jedoch keinerlei Anzeichen für Rattengift und restliche Giftköder konnten ebenfalls nicht gefunden werden. Wie es gelungen war, die junge Hündin zu vergiften, bleibt also weiterhin unklar.
Auch Karin Wildzeiss kann sich nicht vorstellen, warum jemand die Schweizer Schäferhündin hatte töten wollen. Bislang habe es nie Probleme mit der Hündin gegeben und alle Personen aus dem Bekanntenkreis und der Nachbarschaft hätten ein gutes Verhältnis zur Hündin gehabt. Fakt ist jedoch, dass die Vergiftung offenbar während der zwei unbeaufsichtigten Stunden im Garten der Familie geschehen sein muss.
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