Wie Hunde Menschen helfen
Auch wenn ein Hund als Haustier bereits positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben kann, übernimmt ein Therapiehund weit tiefergehendere Aufgaben. Schon die Anwesenheit des Tiers löst Blockaden und Ängste. Menschen finden zum Hund sehr leicht Zugang und können sich dank seiner Zuwendung leichter öffnen, auch wenn es ihnen bislang
Der Stress, dem ein Mensch in Belastungssituationen ausgesetzt ist, zeigt sich auch körperlich. Herzrasen, ein Engegefühl in der Brust, Schwindel und Konzentrationsstörungen treten auf. Ein Therapiehund, der entsprechend geschult ist, hilft dabei, diese Spannungen und Symptome zu lindern. So hat das Tier nicht nur psychische Auswirkungen, sondern verändert auch die hormonellen und chemischen Vorgänge innerhalb des menschlichen Körpers. Es fällt dem Patienten leichter, mit Stress umzugehen und diesen zu kompensieren.
Spiegelung und Selbstwahrnehmung
Hunde haben, dank ihrer hohen Sensibilität, ein gutes Gespür für die Emotionen ihres Gegenübers. Oft spiegelt sich im Verhalten eines Therapiehundes auch das Verhalten des Patienten wider. Die Folge dieser Spiegelung ist der Aufbau einer gewissen Sympathie. Hunde bedrängen den Patienten nicht, sondern geben ihm Zeit und Raum zur Entwicklung. Patienten, die im Verhalten eines Hundes ihre eigenen Verhaltensweisen erkennen, können ihre Gefühle oft besser greifen und entsprechend gut mit ihnen arbeiten.
Wachkoma – ein Sonderfall mit vielen Wundern
Durch Unfälle und Erkrankungen fallen Menschen in schlimmen Fällen in ein sogenanntes Wachkoma. In Deutschland sind es jährlich allein bis zu 3.000 Kinder, deren Situation zunächst ausweglos erscheint. Das Herz schlägt zwar, doch das Gehirn nimmt äußere Reize kaum wahr und reagiert – wenn überhaupt – nur schwach auf Ansprache und Zuwendung. Es mag zunächst seltsam klingen, doch besonders Hunden gelingt es immer wieder, einen Patienten aus dieser schrecklichen Lage zu befreien.
Die Ausbildung zum Therapiehund
Damit ein Hund seine Tätigkeit als vierbeiniger Therapeut aufnehmen kann, braucht es zunächst eine gründliche Ausbildung. „Gewöhnliche“ Haushunde ohne Erfahrung könnten durch die therapeutische Arbeit überfordert werden und selbst seelische Erkrankungen entwickeln. Da die Patienten, bei denen Therapiehunde eingesetzt werden, nicht selten körperliche Zuckungen haben und unwillkürliche Laute ausstoßen, muss ein Therapiehund stets Ruhe bewahren können, ohne dabei ängstlich oder aggressiv zu reagieren. Ein Mensch, dessen Reaktionen nicht kalkulierbar sind, ist für das Tier nach der Ausbildung keine Gefahr mehr.
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So zählen zur Ausbildung eines Therapiehundes besonders praktische Übungen, in denen der Hund mit ungewöhnlichen Situationen und Dingen konfrontiert wird. Dies können Rollstühle,
Am Ende seiner Ausbildung ist der Therapiehund in der Lage, auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Nicht alle Hunde sind hierfür grundsätzlich geeignet. Hundehalter, die ihren Vierbeiner künftig als Therapiehund einsetzen möchten, sollten daher das Gespräch mit einem Fachmann suchen, um sich beraten zu lassen. Für Hunde ist hierbei zumeist ein Mindestalter von 15 Monaten empfohlen, denn jüngere Tiere sind oft noch zu sehr mit ihrer eigenen Entwicklung beschäftigt.