Wunderwelt Hundeausstellung

hunde-schauMit den Hunden ist es wie mit den Kindern: Die eigenen sind immer die hübschesten. Dass das auf professioneller Ebene allerdings ganz anders aussehen kann, zeigen Hundeschauen in der ganzen Welt. Hier geht es nicht um emotionale Werte, sondern um nackte Tatsachen. Nicht alle Hunde eignen sich gleichermaßen für die Teilnahme an einer Hundeschau, den Richter und Begutachter nehmen sich nur Tiere vor, die auch wirklich qualifiziert sind. Wer nicht teilnehmen kann, sollte sich jedoch dennoch einmal eine Hundeschau ansehen, denn dieses bunte Treiben ist einer der wohl besondersten – und teilweise auch kuriosesten – Teile des Hundelebens.

 

Worauf es bei einer Hundeausstellung ankommt

Die Grundlage ein jeder Hundeschau sind vor allem die Richtlinien hinsichtlich der gültigen Rassestandards. So liegt es auf der Hand, dass selbstverständlich nur reinrassige Hunde an den renommierten Ausstellungen teilnehmen dürfen. Daher kommen heute viele Züchter zu Hundeausstellungen, um weitere Tiere zu finden, die dem Standard so nahe wie möglich kommen. Hier bieten sich dann Möglichkeiten, aus zwei Hunden eine neue Linie zu formen. Nebst dieses Gedankens ist es für Hundehalter außerdem entscheidend, dass ihr Hund bei einer Ausstellung möglichst erfolgreich ist. Gerade für Hundezüchter, die die Vorfahren ihrer Welpen als Verkaufsargument nutzen, sind gute Platzierungen selbstverständlich ein Segen.

Wie wichtig Hundeausstellungen für die allgemeine Hundewelt sind, zeigt auch die FCI. Die  Fédération Cynologique Internationale lässt Hunde erst dann zur Zucht zu, wenn sie die Mindestzahl von einer Ausstellung vorweisen können und hier natürlich auch ein entsprechendes Ergebnis erzielen konnten. So soll der Fortbestand reiner Rassen gewährleistet bleiben, denn ohne gründliche Kontrolle würden sich bei manchen Züchtern schon bald verwaschene Charakteristiken zeigen.

 

HundeschauWo die Hundeausstellung herkommt

Die Ursprünge der Hundeschauen liegen weit in der Vergangenheit. England als echter Vorreiter in Sachen Hundezucht zeichnet sich verantwortlich für diese Bewegung, der sich heute Hundezüchter und -halter in aller Welt angeschlossen haben. Bei der ersten Hundeausstellung handelte es sich um eine, bei der es ausschließlich um Jagdhunde ging. Im Jahr 1776 war es außerdem noch nicht weit her mit der Emanzipation, weswegen nur Männer in der Lage waren, ihre Hunde zur Schau zu stellen. Es dauerte etwas weniger als 100 Jahre und endlich durften auch Frauen an den inzwischen recht populären Hundeschauen teilnehmen. Als sich auch der weibliche Adel in Form von Alexandra, der damaligen Prinzessin von Wales, für Hundeschauen zu interessieren begann, nahm der Zulauf weiblicher Teilnehmerinnen erst richtig zu.

In England war man vor allem der Meinung, dass die Zucht besonders guter Hunde erst durch das regelmäßige Abhalten von Hundeausstellungen ermöglicht werden kann. Urheber der populären Ausstellung „Crufts“, Charles Cruft, war ebenfalls dieser Ansicht und ermöglichte die ersten Schauen außerhalb der britischen Landesgrenzen. Hunde, die heute an der Crufts teilnehmen, können sich des Stolzes ihres Teilnehmers unabhängig von ihrem letztlichen Ergebnis sicher sein, denn nur die besten schaffen es in diese „heiligen Hallen“. Nach Deutschland schwappte der Trend dann im Jahre 1863 über.

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Wer an einer Hundeausstellung teilnehmen darf

Bei einer Ausstellung für Rassehunde ist das erste Kriterium für die Zulassung klar: Nur ein reinrassiges Tier der Rasse, um die es bei einer Ausstellung geht, kann teilnehmen. Sehr häufig ist es auch nötig, dass der betreffende Hund eine FCI Ahnentafel vorweisen kann. Wer einen Mischling hat, muss jedoch nicht verzagen, denn auch hier gibt es Möglichkeiten, die Schönheit des eigenen Tieres einmal aus professioneller Sicht bewerten zu lassen. Auf einer Hundeausstellung für Mischlinge ist das problemlos möglich, denn hier sind die Regeln weniger streng als bei FCI Ausstellungen. Eine Gruppe von Hunden wird jedoch auf keiner Ausstellung eine Chance bekommen. Rüden mit nur einem Hoden sind für Ausstellungen ungeeignet. Wer sein Glück dennoch versuchen möchte, wird am ehesten bei Mischlingsschauen Glück haben. Eine telefonische Nachfrage kann hier weiterhelfen. Für den Halter wichtig ist es außerdem, einen gültigen Impfpass vorweisen zu können. Wer die Zulassung für eine Hundeausstellung erhalten hat, benötigt außerdem eine gewisse Grundausstattung:

 

  • Eine Ausstellungsleine
  • Pflegeutensilien wie Bürste oder Kamm
  • kleine Snacks zur Belohnung und reguläres Hundefutter
  • Eine Klammer, an der die Nummer des Hundes befestigt werden kann.

 

HundeausstellungFür den Halter wichtig ist es außerdem, sich schon vor der Schau ein gutes Know-How rund um die Rasse des eigenen Hundes anzueignen. Die Richter, die sich die Tiere sehr genau ansehen, verlangen in der Regel bestimmte Stellungen. Ein Halter, der sich hier nicht auskennt, wird seinen Hund also nicht ausreichend präsentieren können und erhält unabhängig von der Schönheit des Tieres eine weniger gute Bewertung. Auch kann es sich lohnen, mit dem Hund die Untersuchung der Zähne zu proben, denn auch hier prüfen die Richter, ob alles seine Richtigkeit hat.

 

Letztlich ist eine Hundeschau ein wirklich spannendes Ereignis, das Hund und Halter einige Energie abverlangt. Einen ganzen Tag im hektischen Trubel der Veranstaltung zu verbringen, liegt nicht jedem Hund gleichermaßen. So sollten Halter, die keine großen Ziele mit ihrem Hund verfolgen, vor allem auf die Gesundheit und das Wohlergehen des Tieres achten. Ein gestresstes Tier mit guter Note ist dabei sicherlich weniger glücklich als ein Hund, der sich ganz seinem Charakter entsprechend vom großen Trubel fernhalten darf. Herrchen und Frauchen sollten sich eine Schau aber dennoch nicht entgehen lassen, denn hier werden nicht nur neue Kontakte geknüpft, sondern auch das Wissen rund um Hunde geteilt.

 

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