Die Stadt Bedlington in der nordenglischen Grafschaft Northumberland stand Pate für den Namen des Bedlington Terrier. Früher wurde er auch Rothbury Terrier genannt.
Die Rasse entstand im 18. Jahrhundert aus kurzbeinigen Terriern, Otterhounds und Windhunden. Ziel war ein schneller, wendiger Hund mit genügend Jagdtrieb und Schärfe, der für die Hasenjagd, aber auch für die Jagd unter der Erde gebraucht wurde. In den Bergbaugebieten Nordenglands war seine Aufgabe unter anderem, die Schächte möglichst frei von Ratten zu halten.
Bei Händlern und fahrendem Volk war der Hund sehr beliebt; nicht selten begleitete sie ein Bedlington Terrier auf ihren Reisen.
1825 wurde mit der Reinzucht begonnen.
In der Rassensystematik der FCI wird der Bedlington Terrier in Gruppe 3 (Terrier), Sektion 1 (Hochläufige Terrier), Standard Nr. 9, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild
Größe:
Für den Bedlington Terrier ist im Rassestandard keine Größenangabe festgelegt.
Die durchschnittliche Widerristhöhe beträgt bei beiden Geschlechtern etwa 41 cm.
Gewicht:
Das Gewicht ist im Rassestandard ebenfalls nicht vorgeschrieben.
Üblicherweise beträgt es 8-10 kg.
Farbe:
Die Fellfarben des Bedlington Terrier sind:
-Blau,
-Leber- oder sandfarben,
jeweils mit oder ohne Loh.
Dunklere Farbtöne sind bei Züchtern beliebter als hellere.
Das lockige Fell ist dick, ohne jedoch hart oder drahtig zu sein. Es steht gut von der Haut ab und bildet vor allem am Kopf kleine, korkenzieherartige Löckchen. Wird es gut gepflegt und rassetypisch geschnitten, so ähnelt das Haarkleid des Hundes dem eines Schafes.
Körperbau:
Der Bedlington Terrier ist ein harmonisch proportionierter, eleganter, aber dennoch muskulöser Hund. Er ist etwas länger als hoch und soll weder grob noch schwach erscheinen.
Sein birnenförmiger Kopf trägt einen üppigen Haarschopf. Die Strecke vom Hinterhauptsbein bis nach vorne zur Nasenspitze soll eine gerade Linie bilden.
Ein Stop ist nicht vorhanden.
Die relativ kleinen Augen haben einen sanften Ausdruck. Sie sollen von der Form her annähernd dreieckig erscheinen. Ihre Farbe richtet sich nach der Fellfarbe:
-Dunkle Augen finden sich bei blauen Tieren
-Haselnussbraune Augen sind typisch für leber- und sandfarbene Exemplare
-Hellere Augen mit Bernsteinschimmer kommen bei der Farbe Blau und Loh vor.
Die dünnen Ohren sind haselnussförmig. Sie liegen den Wangen gut an. An ihrer Spitze befindet sich eine Franse aus weißlichem Haar.
Der Hals ist lang. Er geht harmonisch in einen gut bemuskelten Rücken über, welcher über der Lendenpartie leicht konvex, d. h. nach oben gebogen ist.
Die tief angesetzte Rute ist leicht gebogen.
Die Brust ist tief; der Brustkorb reicht bis zu den Ellenbogen.
Die untere Profillinie ist – bedingt durch die aufgewölbte Lendenpartie – aufgezogen.
Im Brustbereich stehen die Vordergliedmaßen weiter auseinander als im Bereich der Pfoten. Die Hinterhand ist kräftig und im Knie mäßig gewinkelt. Die Hacken stehen tief. Sie dürfen weder nach innen noch nach außen gedreht sein.
Sein rassetypischer Körperbau ermöglicht dem Bedlington Terrier einen elastischen Galopp mit hoher Geschwindigkeit.
Besondere Eigenschaften
Wesen:
Der Bedlington Terrier ist ein anhänglicher Hund, der den engen Kontakt zu seiner Bezugsperson braucht und genießt. Er lernt gerne und schnell, ist leicht erziehbar und liebt sportliche Aktivitäten. Sein gänzlich harmloses Aussehen täuscht jedoch teilweise: Zu Hause verhält er sich angenehm zurückhaltend, im Freien aber ist der Hund sehr temperamentvoll und unternehmungslustig mit meist recht ausgeprägtem Jagdtrieb.
Kindern gegenüber zeigt er sich manchmal etwas reserviert. Gehen diese jedoch vorsichtig und unter guter Anleitung mit ihm um, gibt er auch für sie einen unkomplizierten Hausgenossen und Freund ab.
Mögliche Einsatzgebiete:
Der Bedlington Terrier ist ein sehr aktiver Hund, der körperlich und geistig ausgelastet sein möchte. Lange Spaziergänge und sportliche Aktivitäten seiner Besitzer wie Joggen oder Wandern macht er gerne und ausdauernd mit, und auch für Hundesportarten wie Agility ist er zu begeistern. Seine Wendigkeit und Schnelligkeit kann er hier perfekt einsetzen.
Fährtenarbeit und Dummytraining kommen dem Bedlington Terrier ebenfalls entgegen, da er hier seinen Jagdtrieb in kontrollierten Bahnen ausleben kann.
Haltung und Pflege
Wird der Hund ausreichend bewegt und beschäftigt, so spricht auch einer Haltung in der Stadt nichts entgegen.
Der Bedlington Terrier haart nicht, muss aber regelmäßig getrimmt werden. Mit einer Schere wird sein Fell in die typische Form gebracht.
Gesundheit:
Der Bedlington Terrier zeigt eine gewisse Anfälligkeit für Augenerkrankungen sowie für die Kupfertoxikose, eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einer übermäßigen Kupferspeicherung in der Leber kommt. In der Zucht ist die Untersuchung auf die Anlage für die Kupfertoxikose vorgeschrieben.
Die Lebenserwartung liegt bei etwa 14-15 Jahren.
Unter jedem Bild steht der Herkunftshinweis!! Einfach Mail an bilder@hund.info
Züchter, Vereine und Clubs
Ihr seit ein Club oder Verein, der sich mit dieser Rasse beschäftigt? Gerne würden wir Euch ebenfalls hier erwähnen, also meldet Euch -> kontakt@hund.info