Der Name lässt die Herkunft des Bracco Italiano bereits erkennen: Diese Hunderasse stammt aus Italien. Er ist auch als Italienischer Vorstehhund oder als Italienische Bracke bekannt. Zudem zählt er zu den ältesten europäischen Vorstehhunderassen. Die Geschichte des Bracco Italiano besagt, dass er aus der Kreuzung zwischen arabisch-afrikanischem Windhund und Molosser entstand. Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde der Bracco Italiano beschrieben. Hauptsächlich wurde die Bracke bei der Vogeljagd eingesetzt.
Im 18. Jahrhundert gab es noch zwei Typen des Bracco Italiano: Den Bracco Lombardo mit kastanienbraunem Fell und den Bracco Piemontese mit orangen Abzeichen. Beide Varianten hatten ihre besonderen Stärken. So war der Bracco Lombardo aus der Lombarbei aufgrund seines starken Gangbilds beliebt für die Jagd in den Wäldern. Der Bracco Piemontese hingegen war ideal für den Einsatz in hügeligen Regionen und Gebirgen geeignet. Der heutige Bracco Italiano bildet eine Mischung aus diesen beiden Varietäten.
Wie so viele Hunderassen galt auch diese Rasse während des Zweiten Weltkrieges als fast ausgestorben. Glücklicherweise wurde die Rasse jedoch erhalten. Bis heute ist er jedoch außerhalb Italiens wenig verbreitet.
Im Jahr 1949 wurde für den Italiener ein Rassestandard festgehalten, welcher noch heute im FCI Rassestandard gültig ist. Hier ist er in der FCI-Gruppe 7 (Vorstehhunde), Sektion 1.1 (Kontinentale Vorstehhunde Typ „Braque“) unter der Standard-Nummer 202 zu finden.
Äußeres Erscheinungsbild des Bracco Italiano
Größe und Gewicht
Hündinnen werden 55 bis 62 cm groß. Rüden erreichen eine Größe zwischen 58 und 67 cm. Je nach Größe und Körperbau wiegt ein Bracco Italiano 25 bis 40 kg.
Farbe
Das kurze Fell kann mit unterschiedlichen Farben und Zeichnungen vorkommen: weiß oder weiß mit orangen, bernsteinfarbenen oder braunen Abzeichen, gesprenkelt oder gescheckt. Rasseliebhaber schätzen eine symmetrische Maske.
Körperbau
Im Bracco Italiano schlummern die Gene von kräftigen Hunderassen wie dem Mastiff oder Bullterrier. Die Verwandtschaft sieht man ihm auch an. Der Körper ist insgesamt muskulös und äußerst robust. Seine Erscheinung ist einerseits kraftvoll mit hervortretenden Muskeln, auf der anderen Seite wirkt er ebenso elegant und nahezu majestätisch.Diese kräftige Statur sieht man nicht allzu häufig unter Jagdhunderassen.
Der muskulöse, kegelstumpfförmige Hals des Bracco Italiano hebt sich gut von der geraden Rückenlinie ab. Der breite und tiefe Brustkorb verläuft mit gut gewölbtem Brustkorb in eine fast gerade untere Profillinie. Also ist der der Bauch nur sehr leicht aufgezogen.
Ebenso kräftig sind auch Lenden und Kruppe. Die Rute verläuft gerade und ist am Ansatz kräftig. Sie wird zum Ende hin nur leicht dünner. Auf der Suche nach Wild trägt die Italienische Bracke die Rute waagerecht. Typischerweise sind viele Bracco Italiano kupiert. ( 🙁 )
Der Bracco Italiano ist für seinen kraftvollen Trab bekannt. Entsprechend muskulös sind die Vorder- und Hinterbeine gewachsen. Die leicht ovalen Pfoten sind robust und gut gewölbt. Die Zehen liegen dabei eng aneinander.
Kopf und Ohren
Ein besonderes Merkmal des Bracco Italiano ist die markante Kopfform mit ausgeprägtem Hinterhauptbein. Besonders der Fang erinnert an einen Bloodhound. Man kann gut erkennen, dass die italienische Bracke mit Molossern verwandt ist.
Von der Seite betrachtet, erinnert der Kopf an einen weit geöffneten Bogen. Schaut man von oben, nimmt er die Form einer langgestreckten Ellipse an. Gut erkennbar ist die Wölbung und die Furche der Stirn. Der Fang ist gerade oder leicht gewölbt und endet an einem voluminösen Nasenschwamm mit großen Nasenlöchern. Je nach Fellfarbe ist die Nase rosa-fleischfarben oder braun. Typischerweise steht sie leicht über die Lippen. Betrachtet man den Bracco Italiano von vorne, bilden die Lefzen die Form eines umgedrehten V.
Die recht großen Augen sind oval geformt und stehen weder heraus, noch liegen sie tief. Ihr Ausdruck ist warm und weich. Je nach Farbe des Fells, geht die Augenfarbe Richtung Ocker oder Braun.
Ebenfalls charakteristisch für den italienischen Vorstehhund sind die langen Hängeohren. Ohne Probleme reichen sie bis zur Nasenspitze. Am Ansatz sind sie schmal und werden in Richtung der leicht gerundeten Spitzen etwas breiter. Die Ohren liegen eng am Gesicht an.
Besondere Eigenschaften des Bracco Italiano
Wesen
Bekannt ist der Bracco Italiano für sein feinfühliges Wesen. Menschen gegenüber ist er sehr freundlich und sanft. Er besticht durch seine ruhige Ausstrahlung und wirkt wie der ruhende, liebenswürdige Pol inmitten von Trubel. In der Familie zeigt sich der Italiener ausgeglichen und sensibel. Durch seine Sensibilität spürt er die Stimmung in seiner Umgebung. Mit Kindern zeigt er sich sanftmütig und geduldig. Allerdings ist trotzdem Vorsicht geboten, schließlich ist der Jagdhund nicht gerade ein Fliegengewicht.
Allerdings hat der Bracco Italiano auch eine andere Seite, welche ihn zu einem geschätzten Jagdhund macht. Überaus aufmerksam hat der seine Umgebung im Blickt, wobei er trotzdem besonnen bleibt. Ausdauernd und hartnäckig geht er seiner Aufgabe während der Jagd nach. In Fachkreisen gilt die italienische Bracke als zuverlässiger, mitdenkender „Arbeitskollege“ auf den man sich immer verlassen kann. Lernwillig und intelligent wie er ist, wäre er am liebsten nonstop mit von der Partie. Aufgrund des Mitdenkens kommt es jedoch vor, dass die sture Seite zum Vorschein kommt. In einigen Fällen muss man als Besitzer also Geduld zeigen und die Nerven bewahren.
Mögliche Einsatzgebiete
Der Bracco Italiano ist Jagdhund durch und durch. Noch heute wird der sportliche Italiener gerne bei der Jagd eingesetzt. Besonders bei der Vogeljagd zeigt er ideale Fähigkeiten.
Als Wachhund eignet sich die italienische Bracke nicht. Für diese Aufgabe ist dieser Hund zu aufgeschlossen und freundlich gegenüber Menschen. Wäre allerdings seine Familie in Gefahr, ist auch mit dem sonst so sanften Riesen nicht zu spaßen. In diesem Fall würde er ernsthaft verteidigen.
Wird der Jagdhund nicht für rassetypische Aktivitäten eingesetzt, ist besonders auf die körperliche und geistige Auslastung zu achten. Hundesportarten wie Mantrailing, Fährtensuche, Dummytraining oder Apportieren würden ihm großen Spaß machen.
Haltung
Als typischer Begleithund in der Stadt eignet sich der freiheitsliebende Bracco Italiano nicht. In der Natur zu sein und seinen Aufgaben nachzugehen, liegt ihm im Blut. Im Idealfall lebt die italienische Bracke auf dem Land. Ein großes Grundstück auf dem er sich bei Wind und Wetter frei bewegen kann ist als Lebensraum passend. Allerdings sollte das Grundstück abgesichert sein, da er ansonsten hin und wieder einer interessanten Fährte folgen würde.
Am liebsten wäre der Bracco Italiano wohl in einem Jägerhaushalt zu Hause. Ist dies nicht der Fall, sollte seine Familie unbedingt sportlich und naturverbunden sein.
Pflege und Gesundheit
Das Fell des Bracco Italiano ist glatt, kurz und ohne Unterwolle. Die Pflege gestaltet sich demnach als mühelos. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit benötigen die langen Hängeohren. Sie müssen alle paar Tage kontrolliert und ggf. gereinigt werden. Geschieht dies nicht, kann das zu Entzündungen führen.
In den meisten Fällen erfreut sich dieser Vorstehhund an robuster Gesundheit. Allerdings neigt auch diese große Rasse zu Gelenkproblemen wie Hüft- oder Ellenbogengelenkdysplasie. Zudem kommen vergleichsweise häufig Magenprobleme vor.
Verantwortungsvolle Züchter achten bei dieser Rasse zudem speziell auf den Ausschluss von Augenkrankheiten wie Entropium oder Ektropium (Fehlstellung des Augenlids).
Achtet man beim Bracco Italiano auf einen gesunden Lebensstil, kann er ein Alter zwischen 12 bis 15 Jahren erreichen.
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