Die häufigsten Fragen zum Thema „BARF“

BARF ist die Abkürzung für biologisch artgerechte Rohfütterung. Diese Fütterungsmethode besteht nicht aus industriell hergestelltem Fertigfutter, sondern aus frischem Fleisch, Knochen, Pansen, Obst und Gemüse sowie verschiedenen BARF Zusätzen. Da die Mahlzeiten meist selbst zusammengestellt werden, tauchen immer wieder Fragen zum BARFen auf. Auf die wichtigsten Fragen bekommst Du im folgenden Artikel Antworten.

Wie viel Kohlenhydrate/ Obst/ Gemüse und Fleisch sollte mein Hund bekommen?

Das optimale Verhältnis beim BARFen liegt bei 15% Obst/ Gemüse (der Schwerpunkt sollte auf Gemüse liegen), 15% Kohlenhydraten und 70% Fleisch. Zur Fleischportion gehören ebenfalls Knochen, Pansen und Innereien. Wenn Dein Hund älter wird, kannst du das Verhältnis auch ein wenig anpassen zu 50% Fleisch und 30% Obst/ Gemüse und 20% Kohlenhydraten.

Bei der Gesamtmenge kannst du etwa von 3% des Körpergewichts Deines Hundes ausgehen, wenn er normal körperlich ausgelastet wird. Wenn Dein Hund weniger oder mehr aktiv ist, sollte die Futtermenge entsprechend angepasst werden.

Ein BARF Rechenbeispiel: Dein Hund wiegt 10kg. Er bekommt bei normaler Auslastung täglich somit ca. 300g Futter. Davon sind ca. 200g Fleisch, 50g Obst/ Gemüse und 50g Kohlenhydrate.

Warum sollten Obst und Gemüse beim BARFen püriert werden?

Hunde können die in den Zellwänden von purem Gemüse enthaltene Zellulose nicht aufspalten. Würdest Du rohes Obst oder Gemüse in seiner unverarbeiteten Form füttern, könnte Dein Hund dieses somit nicht optimal verwerten. Mit Hilfe eines Mixers oder eines Pürierstabes werden die Zellwände aufgespalten, der Hund kann die Nährstoffe auf diese Weise besser aufnehmen. Auch leichtes Kochen oder Dünsten macht Gemüse für den Hund verträglicher. Zusätzlich solltest Du noch einen Teelöffel hochwertiges Öl hinzugeben, zum Beispiel Lachsöl oder Schwarzkümmelöl.

 

Welche Knochen dürfen gefüttert werden?

Prinzipiell kannst Du im rohen Zustand alle Knochen füttern. Wichtig dabei ist, dass immer noch etwas Fleisch an den Knochen vorhanden ist, damit Dein Hund keine Schwierigkeiten bei der Verdauung bekommt. In keinem Fall solltest du gegarte Knochen verfüttern, da diese durch Hitze ihre Struktur verändern und sehr leicht splittern können, was zu massiven Verletzungen im Verdauungstrakt eines Hundes führen kann. Die Knochenreste des Brathähnchens vom Abendbrot sind also tabu für Deinen Hund, auch wenn er noch so lieb schauen sollte.

Bei der Menge der Knochen ist darauf zu achten, dass man es nicht übertreibt. Du solltest Deinen Hund langsam an Knochen heranführen und mit kleinen Mengen beginnen. Färbt sich der Kot hellbraun oder sogar weißlich, war es definitiv zu viel und die Menge sollte reduziert werden, damit es nicht zu einem Darmverschluss kommt.

Wo kann ich BARF kaufen?

Barfmenü mit Hühnerherzen und Sardinen

BARF Produkte gibt es mittlerweile in vielen Fachgeschäften im Einzelhandel zu kaufen, allerdings ist es dort meist recht teuer. Günstiger kommst Du daher, wenn Du in einem speziellen BARF Shop online bestellst. Das Tierhotel und JuniBARF sind zum Beispiel renommierte Shops, bei denen Du eine große Auswahl hast. Der Vorteil: Beide Shops bieten ihre Fleischprodukte bereits in praktischer Portionsware an, sodass Du Zuhause nicht erst in der Küche aufwendig portionieren musst. Einfach die gewünschte Menge aus der Verpackung entnehmen, auftauen lassen, fertig.

Benötigt mein Hund trotz BARFen Kohlenhydrate?

Ja, neben Obst, Gemüse und Fleisch ist es auch wichtig, dass Dein Hund eine gewisse Menge an Kohlenhydraten bekommt, da er sonst seinen Energiehaushalt womöglich nicht ausreichend decken kann. Du solltest jedoch aufpassen, denn einige Hunde reagieren allergisch auf verschiedene Sorten Getreide, zum Beispiel Weizen oder Roggen. Hier solltest Du behutsam testen, was Dein Liebling gut verträgt. Alternativen wären auch Reis oder Süßkartoffeln oder sogenannte Pseudogetreide wie Quinoa.

Warum trinkt mein Hund beim BARFen nicht mehr so viel?

Das ist völlig normal, denn besonders Fleisch und Gemüse enthalten sehr viel Wasser. Bei dieser Art der Fütterung hat Dein Hund demnach schlichtweg weniger Durst, da er bereits viel Flüssigkeit durch seine Nahrung aufnimmt. Bei Trockenfutter beispielsweise ist das genau anders herum, denn diesem wird bei der Verarbeitung des Futters die Flüssigkeit entzogen. Dementsprechend hat Dein Hund natürlich viel mehr Durst, wenn Du ihm trockene Fertignahrung gibst.

Warum rührt mein Hund das Gemüse nicht an?

Das kann verschiedene Gründe haben. Besonders bei einer Futterumstellung zum Beispiel fällt es vielen Hunden anfangs schwer, das Gemüse zu akzeptieren, da dieses einfach etwas völlig anderes ist, als in den meisten industriell hergestellten Futtermitteln enthalten ist. Am besten kommst Du daher, wenn Du das pürierte Gemüse gründlich mit dem Fleisch vermengst, sodass Dein Hund es nicht aussortieren kann.

Wenn das allein nicht hilft, dann kannst Du auch versuchen Obst wie Banane hinzuzugeben, denn Hunde mögen Süßes besonders gern. Auch die Anreicherung des vegetarischen Anteils mit Fleischsaft kann helfen, Deinem Hund Obst und Gemüse auf Dauer schmackhaft zu machen.

 

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