Barfen ist eine tolle und sehr gesunde Möglichkeit, seinen Hund zu ernähren. Gerade für Anfänger können diesbezüglich Futterpläne sehr hilfreich sein, Routine in den neuen Essensalltag des Hundes zu bekommen. Der Gesamtbedarf von Fleisch und Gemüse muss nämlich stets an die Bedürfnisse des Hundes angepasst werden. Was das bedeutet, erklären wir im folgenden Artikel.
Was genau ist BARF und welches Prinzip steckt dahinter?
Barfen ist eine Form der Ernährung für verschiedene Haustiere; u.a. für den Hund. Der Grundgedanke dabei ist, dass die BARF-Rohfleisch– Methode, die Rückkehr zum ursprünglichen Beuteschema von Wolf und Wildhund unterstützt. Damit einhergehend ist eine biologisch und artgerechte Rohfütterung des Vierbeiners. Diese besteht zwar überwiegend aus rohem Fleisch, aber auch aus Fisch, Gemüse, Obst, Salat und Ei.
Das Barf-Prinzip orientiert sich u.a. an den Fressgewohnheiten des Wolfs und seinem Jagdverhalten, welches das Reißen und Zerkleinern von größeren und auch kleineren Beutetieren beinhaltet.
So wirkt Barfen auf die Gesundheit des Hundes
Barfen unterstützt Haustiere mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Folgende Punkte tragen besonders zur Gesundheit des Hundes bei:
- Das Allgemeinbefinden verbessert sich, da Leber und Nieren durch die Rohfütterung entlastet und somit die Blutwerte verbessert werden. Durch die Futterumstellung sind die meisten Hunde auch beweglicher und längere Gassigänge sind möglich.
- Beim Barfen wird dem Futter kein Getreide zugefügt, was bedeutet, dass allergischen Reaktionen vorgebeugt wird. Häufig entstehen durch Getreide Glutenunverträglichkeiten, Getreide-Eiweiß-Allergien oder auch Zöliakien. Für Allergiker Hunde ist abwechslungsreiches Barfen also sehr zu empfehlen.
- Barfen ist ebenso leicht verdaulich, verbessert also die Verdauung und enthält keine chemischen Zusatzstoffe.
Darauf ist zu achten bei einem BARF
Die tägliche BARF-Ration setzt sich hauptsätzlich aus Fleisch und Gemüse zusammen und sollte 2-3% pro Kilogramm/Körpergewicht des Hundes entsprechen. Ideal sind 80% Fleisch und 20% Obst und Gemüse, wobei minimale Abweichungen möglich sind. Folgende Zusammensetzung hilft beim Futterplan für den Vierbeiner:
Fleisch
Muskelfleisch dient als perfekte Energiegrundlage und liefert Proteine, Fette, Vitamine und Mineralien. Mageres Fleisch kommt von Pute, Huhn, Pferd, Lamm und Ziege; fettes Fleisch von der Rinderhochrippe, dem Kopffleisch, Hackfleisch und Ente. Diese Fleischsorten weisen eine optimale Aminosäure-Zusammensetzung auf und sind gut verdaulich.
Innereien
Um die Vierbeiner ausreichend mit Vitaminen und Mineralien zu versorgen, sind Innereien besonders wichtig. 100 Gramm Kalbsleber enthält beispielsweise 11 mg Eisen, 5,0 mg Kupfer, 8,0 mg Zink, 73000 IE Vitamin A und 60 IE Vitamin D. Da reichen 0,5–1 g Leber/Kilogramm Körpergewicht aus, um den Hund bestens zu versorgen. Aber Vorsicht: Bei einer zu hohen Dosis Leber, kann es zu einer Überversorgung mit Vitamin A kommen, welches nicht einfach ausgeschieden werden kann, sondern sich in den Organen anreichert, was zu Bewegungsstörungen, Schmerzen, Gelenkproblemen, Knochen- und Nervenstörungen führen kann.
Knochen
Die regelmäßige Verfütterung von Knochen unterstützt die natürliche Zahnreinigung und spendet Kalzium und Phosphor im richtigen Verhältnis. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, da eine zu hohe Menge Knochen zu Knochenkot und Verstopfungen führen kann.
Pansen
Pansen sind für Hunde nicht nur eine Delikatesse, sondern enthalten äußerst wichtige Bakterien (Probiotika) für den Hundedarm. Darüber hinaus schützen Probiotika den Darm vor Entzündungen, unterstützen die natürliche Darmflora des Hundes und enthalten jede Menge Spurenelemente.
Fisch
Einmal die Woche kann das Fleisch durch Fisch ersetzt werden, welcher essenzielle Omega-3-Fettsäuren, EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) liefert. Außerdem ist Fisch eine natürliche Quelle für Vitamin D.
Obst und Gemüse
Ebenso gehören Obst und Gemüse in jeden Barf-Futterplan. Hierdurch werden dem Hund wichtige Ballaststoffe geliefert. Außerdem ist ausreichend Flüssigkeit in ihnen enthalten, was einen positiven Einfluss auf den Wasserhaushalt des Hundes hat.
BARF Zusätze bei besonderen Situationen
BARF Zusätze gibt es beispielsweise für Knochen und Gelenke, das Immunsystem, die Haut, das Fell etc. Hierbei werden dem Hund bestimmte Nährstoffe mit der Rohfütterung verabreicht. Sie können in folgenden Situationen zugefüttert werden:
- Diät
- Futterwechsel
- Vermehrter Stress (z.B. Umzug, Reise etc.)
- Trächtigkeit
- Wachstum
- Fellwechsel
- Krankheit
- etc.
Danke für die Infos zum BARFen, endlich mal verständlich erklärt!
Grüße aus Hamburg
Jonas