Soll man dem Hund Knochen füttern – oder nicht?

Diese Frage spaltet die BARF-Gemeinschaft immer wieder. Es gibt zwei sehr gegensätzliche Lager, und beide Seiten haben gute Argumente – aber auch Risiken.

Pro Knochenfütterung: „Knochen gehören zur natürlichen Ernährung des Hundes“

Die Befürworter sagen: Hunde sind Fleischfresser – und in der Natur fressen sie Beutetiere mit Haut und Haar, samt Knochen. Knochen enthalten Kalzium und Phosphor in einem idealen Verhältnis, liefern wichtige Spurenelemente und unterstützen durch das Kauen die Zahnpflege.

Doch besser Barfen???

Argumente der Pro-Knochen-Seite:

  • Knochen sind ein natürlicher Kalziumlieferant.

  • Sie fördern die Zahngesundheit durch Abrieb von Zahnstein.

  • Knochen sorgen für Beschäftigung und befriedigen das Kaubedürfnis.

  • Sie regen die Magen-Darm-Tätigkeit an.

Viele BARF-Anhänger schwören darauf – ich übrigens auch, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.

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Ich füttere meinem Hund rohe, weiche Knochen wie Hühnerhälse oder Putenhälse – aber nie erhitzte Knochen! Gekochte Knochen können splittern und lebensgefährlich sein.Olaf von hund.info

Kontra Knochenfütterung: „Zu gefährlich – das Risiko ist es nicht wert“

Kritiker der Knochenfütterung – oft auch Tierärzte – warnen eindringlich vor den gesundheitlichen Gefahren, die von Knochen ausgehen können. Insbesondere größere Knochen, wie Rinderknochen, bergen ein hohes Risiko.

Gefahren laut Gegnern:

  • Zahnfrakturen durch zu harte Knochen (besonders bei tragenden Knochen vom Rind).

  • Verstopfung (Knochenkot) – harter, weißer Stuhl, der Schmerzen verursacht.

  • Darmperforationen durch scharfkantige Knochensplitter.

  • Darmverschluss (lebensgefährlich!).

Zudem gibt es viele Berichte von Hundehaltern, die mit ihren Vierbeinern nach einer Knochenmahlzeit beim Tierarzt oder sogar in der Tierklinik gelandet sind.

Was sagen Studien?

Eine Studie aus dem Jahr 2021 aus Australien untersuchte über 300 Fälle von Knochen-bedingten Komplikationen bei Hunden. Die häufigsten Probleme waren Verstopfungen (34 %), Zahnfrakturen (26 %) und Darmverletzungen (15 %).

Sabine schreibt:
„Ich habe meinen Labrador früher regelmäßig Rinderknochen gegeben, bis er sich einmal einen Zahn abgebrochen hat. Seitdem gibt’s nur noch Putenhälse – die verträgt er super!“

 

Mein Fazit: Knochen ja – aber mit Bedacht!

Ich gehöre klar zum Lager, das sagt: Knochen können sinnvoll sein – aber man muss wissen, was man tut.

Hier meine persönlichen Empfehlungen:

  • Nur rohe Knochen füttern, niemals gekochte.

  • Am besten weiche, nicht tragende Knochen verwenden (z. B. Hühnerhälse, Putenhälse, Kalbsbrustbein).

  • Keine Röhrenknochen vom Rind – zu hart!

  • Immer unter Aufsicht füttern.

  • Keine Knochen an gierige Schlinger geben!

  • Knochen nicht täglich geben – lieber 1–2x pro Woche.

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Die goldene Regel lautet: Knochen füttern ist kein Muss beim BARFen – aber mit dem nötigen Wissen und der richtigen Auswahl ist es möglich und kann sinnvoll sein.Olaf von hund.info

hund-kaut-knochen

Sichere vs. gefährliche Knochen beim BARFen

Sichere Knochen (roh, weich) Gefährliche Knochen (hart, gekocht, röhrenförmig)
Hühnerhälse Gekochte Knochen jeglicher Art
Putenhälse Rinderknochen (tragende Knochen, z. B. Oberschenkel)
Kalbsbrustbein Röhrenknochen von Geflügel
Entenhälse Harte Lammknochen

 

Alternativen zu Knochen

Wenn Du auf Knochen verzichten willst, gibt es sichere Alternativen, um den Kalziumbedarf zu decken:

  • Eierschalenpulver

  • Algenkalk

  • Kalziumzitrat

Diese Ergänzungen sind besonders für Anfänger oder unsichere Halter eine gute Wahl.

 

Abschließend: Knochenfütterung ist eine Typfrage

Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur ein gut informiertes Ja oder Nein. Ich selbst bin nach Jahren des BARFens zu dem Schluss gekommen:

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Knochenfütterung ist kein Zwang. Wenn Du Dich unsicher fühlst – lass es. Lieber sicher supplementieren als riskant experimentieren.Olaf von hund.info
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