Die Entwicklungsstufen bei Hunden

Ein Hund macht ähnlich wie der Mensch, verschiedene Entwicklungsstufen durch. Es ist recht hilfreich, diese als Hundehalter zu kennen. Manche Stufen sind besonders ausgeprägt, aber die Jungtiere lernen, sich trotzdem an dem Leittier zu orientieren. In dem Fall der Hundehaltung ist dies natürlich der Besitzer und nicht etwa ein anderes der Rudeltiere in freier Natur. Der Hund lernt durch seinen Besitzer, sich anzupassen. Früher war es so, dass in einem Rudel immer die älteren Tiere den Jüngeren das Sozialverhalten beigebracht haben. Heute ist es das Training durch Frauchen oder Herrchen. Wer die Entwicklungsstufen des Tieres kennt, wird es mit der Grundausbildung leichter haben und kann sich liebevoll um die Erziehung des Tieres kümmern.

Die 1 Stufe: Neugeboren

Diese Zeit ist wahrlich nur kurz, denn es geht um die Geburt des Welpen. Er wird geboren, die Mutter leckt ihn trocken und er wird zum ersten Mal ihre Milch trinken.

Die 2 Stufe: Die Übergangszeit

In der ersten Zeit können Welpen noch nicht viel. Die 2 Stufe der Entwicklung wird als Übergangszeit betitelt, die nur bis zur dritten Woche zählt. In dieser sind die Tiere noch blind und taub. Sie können auch noch nicht laufen, liegen deshalb oft nur bei ihrer Mutter. Allerdings können die Tiere auch schon etwas:

  • Welpen haben einen Geschmacksinn
  • Die Jungtiere können sich voran tasten

Wer selbst ein Züchter ist, sollte seine Hündin in der Übergangszeit sehr gut versorgen. Die Welpen brauchen eine gestärkte Mutter und wollen deren Wärme spüren. Die Hündin sollte nichts weiter tun müssen, als sich ganz und gar ihren Welpen zu widmen.

In der Übergangszeit werden sich gesunde Welpen weiter entwickeln. Sie können nach ca. 10 Tagen ihre Augen öffnen. Nach weiteren 10 Tagen können Sie hören. Somit ergibt sich ein Welpe, der sehr neugierig wird und die Welt erobern möchte.

Die 3 Stufe: Die Prägungszeit

Die Prägungszeit findet bei Welpen von der vierten bis achten Woche statt. Das Tier wird geprägt für´s Leben, darum geht es für den Welpen und für den Besitzer um eine sehr wertvolle Zeit im Leben des Tieres. Der Hund gewinnt die ersten Eindrücke, er erkundet, er ist sehr neugierig und fängt auch an, andere Nahrung zu sich zu nehmen. Der Besitzer sollte Welpen in der Prägungszeit unbedingt mit anderen Tieren und auch Menschen zusammen bringen. Der Hund ist zwar durch seine Mutter geschützt, braucht aber die anderen Kontakte, um sich später im Leben zurecht zu finden.

Im Grunde wird die Prägungszeit dafür genutzt, das Tier als besten Freund des Menschen vorzubereiten. Man prägt den Welpen. Damit dies gut gelingt, muss ein Hund sich von Anfang an bei den Menschen wohlfühlen können. Er darf keine Scheu haben und keine Angst empfinden. Wer die Prägungszeit gut für sich nutzt, kann dafür sorgen, dass sich ein Welpe zu einem freundlichen und anpassungsfähigem Tier entwickelt. Der dazu noch offen für die Welt ist und freudig auf Menschen und andere Tiere reagiert.

Wer sich einen Welpen anschaffen möchte und selbst kein Züchter ist, sollte diesen jedoch gut auswählen. Dort wo die Tiere überzüchtet werden, weil die ausgewachsenen Hunde regelmäßig werfen, wird auf die Prägung nicht geachtet. Die Zucht sollte schon sehr gut sein, damit der neue Besitzer mit seinem kleinen Freund auf Dauer glücklich wird.

Die vierte Stufe: Die Sozialisierung

Die vierte Phase geht bis zur zwölften Lebenswoche. Der junge Hund ist jetzt sehr lernwillig und das sollte genutzt erden. Er ist schnell zu begeistern und lernt spielerisch seinen Rang kennen. Dadurch kann er sein Verhalten anpassen. Diese Entwicklungsstufe sollte dazu genutzt werden, die Unterwerfung und Gehorsam zu lernen. Das Tier muss sich einordnen. In dieser Phase lernen die Welpen aber noch etwas: Sie lernen stubenrein zu werden.

Das darf in dieser Entwicklungsphase nicht fehlen:

  • Die Hundeschule mit Welpen Spielplatz
  • Interessantes Spielzeug
  • Regelmäßiges Gassigehen
  • Kontakt zu anderen Hunden
  • Befehle spielerisch beibringen

Diese Punkte sind unerlässlich. Zum einen lernt der Hund die Stubenreinheit durch das häufige Gassigehen viel besser. Spielzeug animiert und lässt keine Langeweile aufkommen. Das Tier kann in dieser Phase lernen, sich selbst gut zu beschäftigen. Der Kontakt mit anderen Hunden kann mit der Hundeschule abgegolten werden, sollte aber auch beim Gassigehen zur Normalität werden. Hundebesitzer können in dieser Zeit viele Fehler machen, wenn Sie den Hund falsch prägen – daher empfiehlt sich vorab so viele Informationen wie möglich dazu anzueignen – zum Beispiel durch gute Hunderatgeber. Da das Tier so neugierig und lernfähig ist, ist nun die Zeit gekommen, die Befehle ins Spiel mit einzubauen. Sitz, Platz und Fuß sollten die Tiere nun dringend erlernen.

Die 5 Stufe: Rangordung

Die Rangordnung spielt in vielen Entwicklungsphasen eine Rolle, aber gerade in der zwölften Woche bis zum Anfang des 5. Monats ist sie extrem wichtig. Wenn der Welpe zusammen mit seinen Geschwistern aufwächst, wird es unter den Junghunden zu Rangordnungskämpfen kommen. Das Alter spielt bei den Tieren keine Rolle, sondern die Kraft. Wer stärker ist, wird gewinnen. So läuft es auch in der Natur.

Die meisten Welpen befinden sich allerdings in diesem Alter schon in der Familie. Sie haben ein neues Herrchen oder Frauchen und müssen sich einfinden. Frauchen und/oder Herrchen müssen als Rudelführer gesehen und auch akzeptiert werden. Der Hund hat sich unterzuordnen, auch wenn er noch so niedlich ist. Aber nicht nur das, auch bei anderen Familienmitgliedern ist die Rangordnung wichtig. Daher muss dies genau ins Auge gefasst und daran gearbeitet werden.

Auch in diesem Alter braucht das Tier dringend Kontakt zu anderen Hunden. In der Hundeschule lässt sich dies gut üben, aber ebenso bei den täglichen Gassi-Runden. Es kann immer mal zu Beißereien kommen, diese sind allerdings spielerisch. Auch wenn der Welpe andere Hunde anknurrt, ist dies nicht automatisch ein schlechtes Zeichen. Ganz im Gegenteil, dies gehört zu dem Lernprozess dazu.

Was der Hund in dieser Phase lernen muss:

  • Allein zu sein
  • Absolut stuebenrein zu sein
  • Seinen Schlafplatz akzeptieren
  • Lernen, dass Schuhe und andere Dinge nicht zerbissen werden
  • Grundgehorsam

Auf Unarten muss jetzt enorm geachtet werden. Nichts, was man später nicht möchte, darf geduldet werden. Der Hund muss lernen, dass er gewisse Sachen nicht tun darf. Wer jetzt bestimmte Unarten duldet, wird diese später nur schwer aus dem Hund herausbekommen.

Die 6 Stufe: Anpassung im Rudel

Vom 5 bis zum 7 Monat dauert diese Phase. In freier Natur würde der Hund nun mit dem Rudel zusammenarbeiten und auf die Jagd gehen. Ebenso würde das Tier lernen, welchen Platz es im Rudel einnimmt. Der Hund ordnet sich recht leicht unter, daher muss in der Familie noch einmal an der Rangordnung gearbeitet werden. Das Tier muss sich gänzlich anpassen und seinen Platz kennen. Dies geht manchmal nicht ohne Strenge.

Weiterhin kann diese Zeit genutzt werden, um dem Tier noch mehr beibringen zu können. Der Grundgehorsam sollte natürlich gegeben sein. Aber Suchspiele und Fährtenlesen sind jetzt besonders interessant. Die Nase des Tieres wird geschult, sein Geruchsinn somit auch. Das Tier muss immer gut ausgelastet sein, damit sich keine Unarten zeigen, weil dem Hund langweilig ist. Wichtig ist, spielerisch zu lernen und zu belohnen.

Die 7 Stufe: Die Pubertät

Die Pubertät beginnt mit dem 5 Monat und hört mit dem 18 Monat wieder auf. Diese Phase bedeutet, dass der Hund nun erwachsen wird. Dies ist aber nicht immer so einfach, wie auch bei Kindern nicht, die in die Pubertät kommen. Der Hund kann versuchen, gewisse Befehle zu ignorieren. Er kann aus Sturheit, weil er beispielsweise allein gelassen wurde, in die Wohnung machen. Er kann verschiedenste Unarten zeigen, die man ihm eigentlich als Welpen abgewöhnt hat. Er wird auch versuchen, die Rangordnung anzufechten. Daher muss der Tierbesitzer nun sehr durchdacht auf das Tier eingehen.

Am Grundgehorsam sollte noch einmal explizit gearbeitet werden. Die Rangordnung immer klar im Auge behalten werden. Die Menschen sind höher gestellt als das Tier, dies muss gefestigt werden. Das Tier wird sich nicht mehr unterordnen wollen. Mit Spielen und Belohnungen kann man das Tier gut lenken, ebenso aber auch durch Stärke und Durchsetzungsvermögen. Der Hund hat sich unterzuordnen und muss dies zur Not auch durch Strenge erfahren, denn ansonsten könnte es zu viel Ärger beim Zusammenleben kommen. Zur Not sollte auch ruhig noch einmal eine Hundeschule besucht werden!

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