Fehler beim Training des Rückrufs: Wie man es nicht macht

Den Rückruf erfolgreich zu trainieren, ist eine der wichtigsten Grundlagen der Hundeerziehung. Ein zuverlässiger, perfekter Rückruf kann Deinem Hund in vielen Situationen das Leben retten. Doch warum scheitern so viele Hundehalter genau an diesem Punkt? Lass uns einige der häufigsten Fehler betrachten, die Du beim Training des Rückrufs vermeiden solltest.

Hund Training des Rückrufes
Charly – unser weißer Schäferhund – hat den Rückruf sehr gut drauf. Es dauerte ca. 7 Monate bis es wirklich perfekt klappte und auch in Situationen griff, wo er mit anderen Hunden spielt oder unter Stress steht

Rückruf ist eine erlernte Verhaltensweise

Der Rückruf ist nicht nur ein angeborenes Verhalten Deines Hundes – es ist eine erlernte Fähigkeit. So wie Dein Hund lernen muss, auf „Sitz“ oder „Platz“ zu reagieren, muss er auch den Rückruf Schritt für Schritt erlernen. Viele Hundehalter unterschätzen diesen Lernprozess und wundern sich dann, warum ihr Hund nicht zuverlässig zurückkommt.

Das Training sollte in vier Phasen stattfinden: Erwerb, Flüssigkeit, Generalisierung und Wartung. In der Erwerbsphase lernt Dein Hund zunächst, zu Dir zurückzukommen. Danach geht es darum, diese Fähigkeit so oft zu üben, dass sie zu einer selbstverständlichen Handlung wird. In der Generalisierungsphase bringst Du Deinem Hund bei, auf den Rückruf in verschiedenen Umgebungen und unter unterschiedlichen Ablenkungen zu reagieren. Erst wenn diese Phasen erfolgreich durchlaufen sind, geht es in die Wartungsphase, in der Du den Rückruf kontinuierlich trainierst, um ihn zu festigen.

Typische Fehler: Die Verwendung des Rückrufsignals im Alltag

Ein häufiger Fehler besteht darin, das Rückrufsignal zu früh und zu unbedacht im Alltag zu verwenden. Viele Hundehalter sind so erfreut, dass ihr Hund auf das Kommando „Komm“ reagiert, dass sie es im Alltag leichtfertig benutzen. Aber was passiert, wenn Du Deinen Hund rufst, er brav zu Dir kommt und Du ihn dann sofort ins Haus bringst und zur Arbeit gehst? Aus Sicht Deines Hundes wird ihm der Spaß draußen genommen und er bleibt allein zurück – eine klare Bestrafung aus Hundesicht. Dies führt dazu, dass er das Rückrufkommando mit etwas Negativem verknüpft, und in Zukunft weniger bereit ist, darauf zu hören.

Der Umgang mit Ablenkungen: Ein schrittweiser Ansatz

Viele Hundehalter begehen den Fehler, den Rückruf sofort in einer Umgebung mit hoher Ablenkung, wie etwa beim Freilauf mit anderen Hunden, zu trainieren. Dies ist viel zu früh und überfordert Deinen Hund. Es ist wichtig, mit dem Training in einer ruhigen, ablenkungsarmen Umgebung zu beginnen und die Ablenkung schrittweise zu steigern. Nur so kann Dein Hund den Rückruf unter allen Umständen verinnerlichen.

Strafen vermeiden: Warum Bestrafung kontraproduktiv ist

Nichts beschädigt den Rückruf mehr als Strafe. Wenn Dein Hund nicht sofort auf Deinen Rückruf reagiert, ist es entscheidend, ruhig zu bleiben.

Wichtig: Den Hund anzuschreien oder zu bestrafen weil er nicht zu Dir kommt, kann nicht behebbare Konsequenzen haben – der Hund wird aus Angst Deine Kommandos eher nicht mehr befolgen. Selbstbeherrschung ist wichtig. Es ist noch „kein Meister vom Himmel gefallen“ und Dein Hund und Du müssen vieles gemeinsam erlernen.

Wenn Du ungeduldig bist, dann wird Dein Hund Dich in Zukunft meiden, weil er Dich als unberechenbar und gefährlich wahrnimmt. Ein Rückruftraining sollte immer positiv und geduldig erfolgen, damit Dein Hund Freude daran hat, zu Dir zurückzukommen.

Persönliche Empfehlung: Positive Verstärkung ist der Schlüssel

Meiner Erfahrung nach ist die positive Verstärkung der Schlüssel zu einem erfolgreichen Rückruf. Belohne Deinen Hund jedes Mal, wenn er auf den Rückruf reagiert, und sei es nur mit einem Lächeln, einem freundlichen Wort oder einer Leckerei. So wird Dein Hund den Rückruf mit positiven Erlebnissen verknüpfen und immer wieder gerne zu Dir zurückkommen.

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