Ohne Worte – Nonverbale Kommunikation zwischen Hund und Halter

Wir Menschen sind es gewohnt, uns vor allem mit Worten zu verständigen. In der Hundeerziehung neigen wir daher dazu, öfter die Stimme einzusetzen und vergessen dabei ganz, dass auch Gesten durchaus von Vorteil sein können. Der Hund als aufmerksamer Partner wird seinem Herrchen nicht nur per Gehör folgen, sondern auch auf optische Reize zuverlässig reagieren. Entscheidend hierfür ist jedoch, dass diese nonverbale Form der Kommunikation schon früh in die Hundeerziehung aufgenommen wird. So ist es im weiteren Verlauf sehr viel einfacher, dem Hund auch aus der Ferne Kommandos zu geben.

nonverbalen Hundeerziehung - Sitz

Sitz, Platz, Bleib ganz ohne Stimme

Damit die nonverbale Kommunikation zwischen Vierbeiner und Zweibeiner auch wirklich gelingt, braucht es klar definierte Gesten. So sollten sich Hundehalter nicht nur mit den verbalen Kommandos beschäftigen, sondern immer direkt auch mit der passenden Handbewegung. Am sinnvollsten ist es, beim Erlernen des verbalen Kommandos, also beispielsweise „Sitz“, auch direkt die optische Geste, in diesem Fall ein gerade nach oben gestreckter Zeigefinger, zu verwenden. Der aufmerksame Hund wird also in einem Arbeitsgang beide Formen des Kommandos wahrnehmen und erlernen.

Hier die Basis – Handzeichen in der nonverbalen Hundeerziehung:

Sitz
Gerade nach oben gestreckter Zeigefinger der rechten Hand.

Platz
Flach ausgestreckte Hand mit leichter Bewegung nach unten.

Bleib
Senkrecht aufgestellte, flache Hand mit leichter Bewegung nach vorne.

Komm
In die Hocke gehen.

Wichtig ist für den Hund, dass ein einmal gelerntes Kommando sich nicht ständig verändert. Sowohl mit der Stimme als auch mit den Händen sollten Hundehalter sich daher auch mit Angehörigen auf konkrete Zeichen und Wörter einigen, um das Tier nicht unnötig zu verwirren. Auch das regelmäßige Üben der Gesten und Kommandos ist wichtig für einen dauerhaften Erziehungserfolg. Der Hund wird so das Gelernte dauerhaft aufnehmen und nicht mehr vergessen. Zur gelegentlichen Auffrischung eignen sich Spaziergänge mit Übungscharakter. Hundehalter lassen ihren Vierbeiner hierbei während eines Spaziergangs einige Kommandos befolgen und loben ihn anschließend.

nonverbalen Hundeerziehung - Platz

Haben sich Geste und Wort soweit gefestigt, dass der Hund sicher reagiert, ist es Zeit für den nächsten Schritt. Jetzt bleibt der Mund geschlossen, es erfolgt kein verbales Kommando. Lediglich das Handzeichen erregt die Aufmerksamkeit des Hundes und bringt ihn dazu, sich richtig zu verhalten. Es kann eine Weile dauern, bis sich diese vollkommen stille Variante gefestigt hat. Dauerhaft jedoch bietet es einige Vorteile, wenn der Hund auch ohne Stimme folgsam reagiert. Funktioniert die nonverbale Kommunikation immer besser, können weitere Kommandos aufgenommen werden. Da Hunde untereinander ohne Worte kommunizieren, wird es für das Tier nicht überfordernd wirken, wenn auch Herrchen oder Frauchen einmal ganz still bleiben.

Leinenziehern nonverbal Einhalt gebieten

Es gibt Hunde mit einem ständigen Drang nach vorne. Sogar eine mehrere Meter lange Schleppleine ist bei diesen Tieren ständig gespannt. Der Hundehalter ist entnervt, reagiert mit lauten Kommandos und bringt seinen Hund dennoch nicht dazu, stehen zu bleiben. Damit sich diese Anspannung endlich legt und gemeinsame Spaziergänge endlich keinen Tauzieh-Charakter mehr haben, lohnt sich ein nonverbaler Sonder-Trick.

Diesen Trick wenden Hunde in der Kommunikation miteinander von Natur aus an. Soll ein anderer Hund stehen bleiben, stellen sie sich quer vor ihn, sodass beide Hunderücken praktisch ein „T“ ergeben. Das funktioniert nicht nur bei Hunden, sondern auch zwischen Hund und Halter. Hat der Hund einen starken Drang nach vorne und will der Halter diesen Drang entschärfen, so stellt er sich quer vor seinen Hund.

Wichtig hierfür ist es, sich dem Hund in einem runden Bogen zu nähern, da er sich sonst zu einem Wettlauf herausgefordert fühlt und noch stärker nach vorne prescht. Wird der Hund also zu schnell, stellen sich Herrchen oder Frauen quer vor ihm auf und er wird halten. Aufgelöst wird diese Halteposition, indem der Halter aus der queren Position einen Schritt nach vorne geht und dabei seinen Oberkörper beugt. Bewegt sich der Halter allerdings mit geradem Oberkörper, so sollte der Hund weiter stehen bleiben. Es kann dann gelingen, dass sich Herrchen und Frauchen auch ein Stück weiter weg bewegen können, bevor sie den Hund durch das oben genannte „in die Hocke gehen“ wieder zur sich holen.


Diese sogenannte „T-Stellung“ muss in der Regel einige Male geübt werden, bis es auch beim vierbeinigen Freund „klick“ gemacht hat. Dann aber geht der Effekt dieser Übung häufig so weit, dass das Tier sein ständiges Drängen aufgibt und sich neben oder gar hinter seinem Halter aufhält.

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