Welpenspielstunde – Was sie bringt und worauf Hundehalter achten müssen

Ein besonderer Moment: Endlich zieht ein kleiner Hund in das Zuhause seines Herrchens ein. Viele Hundehalter können sich während der ersten Tage gar nicht satt sehen an der süßen WelpenspielstundeAusstrahlung des pelzigen Mini-Wesens und verlieren sich im Schmusen und Spielen. Dass das vollkommen richtig ist, steht außer Frage. Ein Hund muss sich zunächst an sein neues Zuhause gewöhnen, denn nicht nur die veränderte Umgebung muss er kennenlernen. Auch die Trennung von Mutter und Geschwistern kann kleinen Hunden einige Zeit der Verarbeitung und Gewöhnung abverlangen. Bevor es in die Welpenspielstunde geht, braucht ein Hund also Zeit und Ruhe. Nach einer Weile jedoch kann es durchaus sinnvoll sein, eine gute Hundeschule zu suchen, die eine Welpenspielstunde bietet.

 

Die richtige Spielstunde finden

Nicht jede Hundeschule ist gleich gut. So sollten Besitzer eines Welpens sich ein wenig genauer am Markt umsehen und vor allem die richtigen Fragen stellen, bevor sie sich für einen Anbieter entscheiden. Da es in Deutschland noch immer kein festes Gesetz für die Ausbildung zum Hundetrainer oder die Eröffnung einer Hundeschule gibt, kann im Prinzip jeder ein solches Unternehmen eröffnen. Dass das jedoch nicht immer klug ist, weil die eigenen Kenntnisse die Person kaum zur Erziehung fremder Hunde befähigen, liegt auf der Hand. So sollten Welpenbesitzer zunächst schauen, auf welche Ausbildung sich der Besitzer einer Hundeschule stützt. Hat er sich in der Vergangenheit tatsächlich im Bereich der Hundeerziehung und -pflege ausbilden lassen, ist der erste Schritt geschafft. Als nächstes gilt die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Welpenspielstunde. Diese ist nur dann gegeben, wenn die Hundegruppen klein gehalten werden. Auch sollte der Altersunterschied der Tiere untereinander nicht zu groß sein. Ein noch recht junger Welpe wird einem Hund an der Grenze zum pubertären Jungspund kaum etwas entgegenzusetzen haben. Eine Hundeschule, die ihre Welpenspielstunden in Kleingruppen von Hunden einer engmaschigen Altersstruktur anbietet, ist die richtige Wahl. Manche Hundeschulen gehen sogar so weit, die Spielstunden nach der Größe der Welpen zu gestalten. So kommen kleine Hunderassen mit ebenso kleinen Artgenossen zusammen und größere Rassen erleben die erste Schritte unter sich. Der Besitzer der Hundeschule sollte außerdem aufrichtiges Interesse an Hund und Halter zeigen und auch für Fragen stets ein offenes Ohr haben.

 

Die Lerninhalte der Welpenspielstunde

welpen-kaempfenDie Sozialisierung eines Welpen ist zum Zeitpunkt der Trennung von der Mutter noch lange nicht abgeschlossen. So ist es besonders wichtig, dem Hund auch weiterhin Kontakt zu seinen Artgenossen zu ermöglichen. Für den Welpen ist es also besonders wichtig, gemeinsam mit anderen Hunden des (ungefähr) gleichen Alters zu spielen und hierdurch zu lernen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Welpen in der Spielstunde einfach „aufeinander losgelassen“ werden sollten. Schließlich soll der Zweck des regelmäßigen Treffens eine Unterstützung der Entwicklung und auch der Bindung zwischen Mensch und Hund sein. Sowohl der Hundehalter als auch der Welpe können in einer fachlich versierten Spielstunde sehr viel lernen.

 

Der Hundetrainer wird sich das Verhalten der Welpen genau anschauen und bei möglichem Fehlverhalten eingreifen. Hier geht es darum, dass Hunde ein gutes soziales Verständnis entwickeln sollen und auf ihr Verhalten ein entsprechendes „Echo“ erhalten. Ein Hundetrainer, der ein massives Mobbing in der Hundegruppe zulässt und nicht eingreift, bietet zweifellos keine gute Basis für die Sozialisierung. Im Gegenteil: Für einen noch sehr jungen Hund ist es fatal, von anderen Hunden unterdrückt und gepiesackt zu werden, ohne dass er hierbei Hilfe erhält.

Während die Welpen miteinander beschäftigt sind, wird ein guter Hundetrainer den Haltern einige Dinge rund um das Wesen Hund erklären und sie mit fachlichem Wissen versorgen. Dies ist wichtig, um den frischgebackenen Haltern ein besseres Verständnis für das Tier zu vermitteln. Die Hundebesitzer lernen so ganz nebenbei viele interessante Dinge über die rassetypischen Verhaltensweisen, die Erziehung und auch die Gesundheit des eigenen Vierbeiners. In einer professionellen Spielstunde bleibt darüber hinaus immer Zeit für persönliche Fragen. Über Unsicherheiten hilft der Hundetrainer gerne hinweg.

Vertrauen zwischen einem Welpen und seinem Besitzer wird in einer guten Welpenspielstunde ebenfalls aufgebaut. Mit Spielen, bei denen die kleinen Hunde diverse Hindernisse überwältigen müssen und hierbei Hilfe ihrer Halter bekommen, wird die Bindung langfristig gestärkt. Andere Übungen gehen noch weiter und integrieren erste Befehle wie „Nein“ oder auch das Abrufen in die Spielzeit. Rund um die Übungsaufgaben findet immer wieder ein freies Spiel der Hunde untereinander statt.

Hier lernt das junge Tier, mit Frustration umzugehen, Geräusche zu ertragen und kindliche Ängste zu überwinden. Eine gut durchdachte und vor allem professionell durchgeführte Welpenspielstunde ebnet den Weg zum souveränen und sozialen Hund.

 

Wann die Welpenspielstunde keine Alternative ist

So schön die Vorstellung von der Welpenspielstunde als Start in das Hundeleben auch ist, eignet sich dieses Konzept nicht für alle Welpen gleichermaßen. Für unbelastete Welpen bringt die welpen-spielenSpielstunde Spaß und Erfahrungen. Ganz anders kann sich das jedoch bei traumatisierten Welpen gestalten, die aus schlechten Verhältnissen gerettet wurden. Diese Hunde sind oft übermäßig ängstlich und mit der Situation in der Spielstunde maßlos überfordert. Es nutzt ihnen nichts, mit anderen Hunden in Kontakt zu treten, da sie sich oft zurückziehen und ihren Artgenossen aus Angst aus dem Weg gehen.

Haben sich Halter also für einen vorbelasteten Welpen entschieden oder entdecken sie bei ihrem jungen Hund ein durchaus problematisches Verhalten, braucht es eine andere Form der Hilfe. Im Gespräch mit dem Hundetrainer findet sich jedoch auch für solche Problemfälle oftmals eine Lösung. Diese kann beispielsweise zunächst einige Einzelstunden umfassen, während derer auf die Ängste und Probleme des Hundes eingegangen wird. Schritt für Schritt nimmt der Hundetrainer dann vielleicht einen oder auch zwei weitere Welpen hinzu, um das „Problemkind“ an seine Artgenossen heranzuführen. Bei manchem Welpen gelingt dieser schonende Einstieg dann so gut, dass er schon nach einigen Stunden an der ganz normalen Spielstunde teilnehmen kann.

Achten Hundehalter also auf die Qualität einer Hundeschule und die Gestaltung der Welpenspielstunde, hat dieses Konzept großes Potenzial. Wird zusätzlich auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes eingegangen, gelingt der Start in der Gruppe mühelos.

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