Im ersten Teil zum Thema ätherische Öle beim Hund haben wir dir schon einen Überblick zur Aromatherapie im Allgemeinen gegeben. Nun weißt du bereits, worauf es grundsätzlich ankommt, wenn du ätherische Öle bei deinem Hund einsetzt. Aber welche Öle kann man wie und wozu einsetzen? Einige der häufigsten Anwendungsbeispiele stellen wir hier vor.

Bei Welpen und werdenden Müttern ist Vorsicht geboten
Beachte bei der Anwendung, dass Welpen besonders empfindsam für Aromaöle sind, da sie kleiner und oftmals sensibler für ihre Umwelt sind. Sie sollten deshalb nicht in den Genuss von Zitrusölen kommen. Außerdem sollten die Öle grundsätzlich niedriger dosiert werden, als bei den erwachsenen Artgenossen.
Trächtige Hündinnen könnten überempfindlich auf ätherische Öle reagieren. Verwende die Öle für die werdende Hundemama ebenfalls in geringeren Mengen. Vermeide überaus würzige Öle wie zum Beispiel Thymian, Rosmarin, Gewürznelke oder Zimt.
Stress, Angst und Nervosität bei Hunden
Viele Hunde kommen schlecht zur Ruhe und die Gründe dafür können vielfältig sein. Ob es eine neue Umgebung ist, das Alleine bleiben, Krach oder zu viel Action im Alltag: Stress kann den Körper sehr belasten. Das kennen wir Menschen auch. An hektischen Tagen können wir schlecht entspannen und der Körper und Geist leidet darunter. Zunächst solltest du unbedingt versuchen, die Stressfaktoren so gut es geht für deinen Vierbeiner zu minimieren.

Folgende ätherische Öle sind für die beruhigende Wirkung bekannt und wirken erdend:
- Lavendel
- Baldrian
- Kamille
- Zypresse
- Orange
- Mandarine
Diese Öle kannst du wunderbar über den Luftdiffusor im Raum verteilen. Mischst du die Öle mit Wasser zu einem Spray, hast du ein wohltuendes Körbchenspray für deinen Hund gemixt. Möchtest du deinen Hund unterwegs mit den Ölen zur Entspannung verhelfen, kannst du einen Tropfen auf deine Hand geben und in das Nacken- und Rückenfell deines Hundes einmassieren.

Niedergeschlagenheit und Traurigkeit
So wie Hunde nervös und gestresst sein können, können sie auch traurig und niedergeschlagen sein. Auch hier kann es viele Gründe haben. Ein verstorbenes Familienmitglied, Heimweh oder einfach schlechtes Wetter. Nun ist es wichtig, dass du für deinen Hund da bist. Sei besonders achtsam und gehe auf die Bedürfnisse deines Hundes ein.
Folgende Öle wirken stimmungsaufhellend und können Stück für Stück die Lebensfreude zurückbringen:
- Bergamotte
- Mandarine
- Zitrone
- Ylang-Ylang
- Geranie
- Jasmin
- Römische Kamille
- Orange
Gebe 1-2 Tropfen verdünnt auf Kopf, Wirbelsäule und Pfoten. Massiere das Öl sanft ein und verbinde die Anwendung so gerne mit einer angenehmen Massage für deinen Hund.
Reisekrankheit
Fährt dein Hund gerne im Auto mit? Falls nicht, kann dies an der Reisekrankheit liegen. Vielen Hunden wird während der Autofahrt übel. Sie fühlen sich entsprechend unwohl oder übergeben sich. Doch manchmal lässt sich eine die Fahrt im Auto nicht verhindern. Bevor du Medikamenten greifst, lohnt es sich, ätherische Öle auszuprobieren. Folgende Öle, welche sich wohltuend auf die Verdauung auswirken, können helfen:
- Ingwer
- Pfefferminze
Beide Öle sind recht intensiv, weshalb du dich hier besonders vorsichtig herantasten solltest. Es kann bereits ausreichen, einen Zahnstocher oder ein Wattestäbchen in das Aromaöl zu tunken. Gebe das Öl dann auf die Decke deines Hundes. Fügst du noch einen Tropfen eines beruhigenden Öls hinzu, kann außerdem die Entspannung gefördert werden. Du kannst auch einen Tropfen Ingweröl verdünnt auf die Magengegend deines Hundes reiben.

Schutz vor Flöhen und Zecken
Lästige Parasiten können unseren Hund immer wieder befallen. Besonders im Frühling und in der Herbstzeit scheinen Flöhe, Milben und Zecken besonders aktiv zu sein. Viele herkömmlichen Mittel gegen Parasiten enthalten Giftstoffe um Zecken & Co. abzuhalten. Doch kann das enthaltene Gift auch in den Kreislauf unserer Schützlinge gelangen. Diese ätherischen Öle stellen eine natürliche Alternative als Schutz gegen Parasiten dar:
- Zitronengras
- Geranie
- Grapefruit
- Lavendel
- Eukalyptus
Fülle jeweils einen Tropfen der schützenden Öle und 2 EL Trägeröl in eine 30ml Sprayflasche und fülle das Fläschchen mit Wasser auf. Damit sich die ätherischen Öle ausreichend verteilen, schüttele das Spray vor der Abwendung. Gebe einige Pumpstöße des Sprays auf das Fell deines Hundes und verteile es. Übrigens kannst du das Spray ebenfalls verwenden und auf Beine, Arme oder Kleidung sprühen, um den Plagegeistern zu entkommen.
Gelenkprobleme
Schmerzende Gelenke können das Leben unserer Hunde beeinträchtigen. Spaziergänge lösen nun keine Freude mehr aus und die Berührung wird als unangenehm empfunden. Besonders während der kalten Tage leiden viele Hunde unter Schmerzen an den Gelenken. Gegen Schmerzen oder Entzündungen hat uns die Natur folgende Öle gegeben:
- Copaiba
- Immortelle
- Balsamtanne
- Rosmarin
- Weihrauch
- Zypresse
Vermischt mit einem Trägeröl oder einer Salbe, kannst du einen Tropfen des ätherischen Öls auf das schmerzende Gelenk auftragen und einmassieren. Copaiba hat eine starke entzündungshemmende Wirkung. Außerdem wirkt es schmerzstillend und beruhigt die Nerven. Copaiba-Öl eignet sich auch für die innerliche Anwendung. Das bedeutet, du kannst deinem Hund 1-2 Tropfen Öl durch das Futter mischen. Ganz nebenbei fördert dieses Öl ein gesundes Immunsystem und wirkt damit vorbeugend gegen Infektionskrankheiten.
Durchfall
Durchfall gehört zu den häufigen Erkrankungen von Hunden und kann verschiedene Ursachen haben – von einer Unverträglichkeit bis hin zu Stress. Starker Durchfall ist natürlich ein Fall für den Tierarzt. Bei leichten Beschwerden können Öle für eine gesunde Verdauung helfen:
- Zitrone
- Pfefferminze
- Römische Kamille
Du kannst aus den Ölen eine verdünnte Mischung auf den Bauch deines Hundes auftragen. Zitronenöl eignet sich besonders als Ergänzung im Trinkwasser deines Vierbeiners. Verwende das Öl jedoch nur, wenn es dein Hund in der Vergangenheit gut vertragen hat.

Die Wirkung zeigt Unterschiede
Wie bei anderen natürlichen oder synthetischen Mitteln auch, ist die Aromatherapie beim Hund keine Garantie für eine positive Wirkung. Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf die pflanzlichen Substanzen. Meine eigenen Hunde reagieren im Vergleich oft sehr verschieden auf die angewendeten ätherischen Öle.
Besonders bei der oralen Einnahme solltest du dich zuvor unbedingt genauestens informieren und mit dem Tierarzt deines Vertrauens dazu sprechen. Außerdem solltest du dich genau an die Anwendungshinweise des Herstellers des naturreinen Öls halten.
Meine eigenen Erfahrungen zum Thema ätherische Öle beim Hund sind bisher positiv ausgefallen. Einige Öle und Anwendungen haben dabei weniger gut unterstützt, andere hingegen leisteten hervorragende Dienste.
Hast du bereits ätherische Öle bei deinem Hund genutzt? Gibt es weitere Anwendungsgebiete, die dich interessieren? Lasse es uns gerne wissen!