„Hundemalaria“ (Babesiose) grassiert in Berlin und Umgebung

Hunde zählen mit zu den beliebtesten Haustieren der Deutschen. Umso schlimmer ist es, wenn die geliebten Vierbeiner ernsthaft erkranken und dabei gegen den Tod ankämpfen müssen.

Aktuelle Fälle der „Hundemalaria“ schrecken derzeit alle Hundebesitzer in Berlin und Umgebung auf. Die unter Fachleuten als „Babesiose“ bekannte Erkrankung wird durch Zecken übertragen, kann gravierende Symptome mit sich bringen und führt ohne jegliche Behandlung zum Tod des geliebten Vierbeiners.

hundemalaria

Frühlingszeit ist Zeckenzeit

Jedes Jahr aufs Neue sind Hundebesitzer in höchster Alarmbereitschaft. Denn sowohl im Frühjahr wie auch im Herbst haben Zecken Hochsaison – und das nicht ohne Grund. Denn mit den steigenden Temperaturen und dem ausbleibenden Nachtfrost laufen die kleinen Parasiten zur Höchstform auf und suchen sich in Gräsern und Wäldern optimale Wirte.

Die Zecken können dabei sowohl bakterielle wie auch virale Krankheiten übertragen die nicht selten tödlich verlaufen. Bei der Hundemalaria werden die roten Blutkörperchen zerstört, was gravierende Folgen mit sich bringt: Die ersten Anzeichen sind hohes Fieber und rötlich verfärbter Urin. Fortlaufend kann sich eine Blutarmut und ein komplettes Organversagen entwickeln, was unweigerlich zum Tod des Tieres führen wird.

Die Zahlen sind alarmierend

Die aktuellen Zahlen in Berlin sprechen für sich: Bis zum Jahr 2019 wurden an der Freien Universität Berlin (FU) insgesamt 49 dieser Krankheitsfälle registriert. Zwischen 2019 und 2021 gab es 72 Fälle und im Jahr 2023 wurden bislang bereits schon 5 Fälle an der FU protokolliert.

Die Fallzahlen zeigen einen eindeutigen Anstieg der gefährlichen Hundemalaria in Berlin und sollten jeden Hundebesitzer wachrütteln. Denn aufgrund der stetig ansteigenden Temperaturen wird sich die Lage in den kommenden Jahren weiter verschärfen.

Umso wichtiger ist es, dass die Hundehalter aufgeklärt und über wichtige Vorkehrungen aufgeklärt werden. Denn nur so lässt sich die Gefahr für den eigenen Vierbeiner deutlich eingrenzen und ein möglicher Krankheitsverlauf in besonderer Weise abmildern.

Babesiose-zecken

Wichtige Vorkehrungen treffen

Grundsätzlich gilt, dass regelmäßige Beratungen und Check-Ups beim Tierarzt die beste Vorsorge für den eigenen Vierbeiner darstellen. Denn im Rahmen von persönlichen Gesprächen und körperlichen Untersuchungen lassen sich Unsicherheiten der Hundebesitzer beseitigen und mögliche Veränderungen am Tier schnell erkennen.
Bei der aktiven Prophylaxe gegen Hundemalaria sei zu erwähnen, dass jegliche Arzneien und Hilfsmittel ausschließlich über den Tierarzt bezogen werden sollten. Denn nur diese Produkte werden den bestmöglichen Schutz für den Vierbeiner bieten und sowohl für das Tier wie auch für sein Herrchen absolut sicher sein.

Neben der reinen Vorsorge sollten auch noch folgende Maßnahmen gegen Hundemalaria durchgeführt werden:

  • Impfung: Die gezielte Impfung gegen Babesiose kann sowohl eine entsprechende Ansteckung wie auch einen schweren Verlauf der Erkrankung verhindern. Die Impfung zählt nicht zu den Standardimpfungen und sollte vor allem durchgeführt werden wenn sich die Hunde in einem Gebiet mit hohem Infektionsdruck befinden (Urlaub oder Heimat).
  • Zeckenspray: Das Spray kann täglich auf das Fell des Hundes aufgetragen werden und bedarf keiner weiteren Nachbehandlung. Durch den Geruch werden die Zecken aktiv vertrieben und bis zu 24 Stunden vom Hund ferngehalten.
  • Zeckenabwehrende Halsbänder: Der Duft entsprechender Halsbänder trägt ebenfalls zur Abwehr der Zecken bei und lässt sich den Hunden vor dem Spaziergang ganz einfach umlegen.

Die wichtigste Maßnahme gegen einen schweren Verlauf der Hundemalaria liegt allerdings in der regelmäßigen, täglichen Fellkontrolle des Hundes. Werden die Zecken schnell erkannt und entfernt, lassen sich schwere Krankheitsverläufe meist abwenden!

Typische Symptome der Krankheit

Erkrankte Hunde zeigen innerhalb weniger Tage ernsthafte Symptome, die jedem Hundebesitzer bekannt sein sollten:
Die Hunde sind matt, zeigen keinen Appetit und verlieren auch sehr schnell an Gewicht. Die Schleimhäute und die Augen verfärben sich oft gelblich, die Lymphknoten und auch die Milz schwellen an. Während der Urin sich anfangs rötlich verfärbt, kann es im Laufe der Erkrankung zu einem kompletten Harnverhalt kommen (Organversagen).

folgen-hundemalaria

Schnelles Handeln ist unabdingbar

Im Rahmen der Behandlung von Hundemalaria ist absolut schnelles Handeln gefragt. Denn das veränderte Blutbild kann innerhalb nur weniger Tage zu Organversagen und damit zum sicheren Tod des Tieres führen!
Daher sollten Hundebesitzer bereits bei den ersten Anzeichen eines Zeckenbisses den Tierarzt aufsuchen. Bei bestätigter Babesiose erhalten die Tiere ein speziell gegen Babesien wirksames Medikament, was den Hunden zwei Mal im Abstand von 2 Wochen unter die Haut gespritzt wird.

Die „Hundemalaria“ in Berlin lässt sich nur durch eine intensive Aufklärung der Bevölkerung und durch aktives Handeln der Hundebesitzer eindämmen. Denn aufgrund der globalen Erderwärmung werden auch in den kommenden Jahren die Temperaturen stetig ansteigen, so dass die Gefahr durch gefährliche Zeckenbisse immer weiter ansteigt.

Teile wenn es Dir gefällt:

Siehe auch

zerrung-beim-hund

Zerrung beim Hund: Symptome und Behandlung

Vielleicht hast du es selbst schon einmal erlebt. Du bist in Bewegung und plötzlich zwickt …

krallenverletzung-hund

Was mache ich, wenn mein Hund sich eine Kralle abgerissen oder verletzt hat?

Die Pfoten und Krallen eines Hundes müssen wirklich viel mitmachen. Sie werden täglich stark beansprucht. …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert