Schwarzkümmelöl bei Hunden: Wissenswertes und Tipps

Natürliche Lebensmittel und gesunde Öle spielen nicht nur auf dem Tisch von Herrchen und Frauchen eine besondere Rolle. Immer mehr Hundehalter wünschen sich auch für ihren Vierbeiner eine ausgewogene und artgerechte Ernährung sowie Pflege, die nicht auf Chemie setzt. Einige stoßen bei ihrer Suche nach Zusätzen und Produkten auf Schwarzkümmelöl, das allerhand positive Effekte entfalten soll. Aber was steckt hinter „Nigella sativa“ und ihren Inhaltsstoffen?

Was ist Schwarzkümmel eigentlich?

Bei Schwarzkümmel handelt es sich um eine Gewürzpflanze, die im westlichen Asien zu finden ist. Ihre Verwendung ist in vielen Ländern bereits seit mehr als 2.000 Jahren Tradition und Menschen vor Ort haben erkennt, dass das Öl einige besondere Inhaltsstoffe enthält.

So findet sich in Schwarzkümmelöl das ätherische Öl Thymoquinon, das Allergien entgegenwirken soll und auch die Regulierung des Blutzuckers beeinflusst. Darüber hinaus enthält das Öl auch Terpenderivate, die sparsam dosiert bei Atemwegserkrankungen helfen sollen. Nicht zu vernachlässigen sind auch ungesättigte Fettsäuren und Aminosäuren, die eine gesunde Ernährung unterstützen und bei verschiedenen Stoffwechselprozessen benötigt werden.

Zusätzlich finden sich in Schwarzkümmelöl verschiedene Vitamine wie A, E, C und Vertreter des B-Komplexes, sowie die Mineralstoffe Selen und Magnesium.

Schwarzkümmelöl

Auf die Qualität kommt es an

Wer sich dazu entscheidet, seinem Hund Schwarzkümmelöl zu geben, oder Haut sowie Fell damit zu pflegen, sollte auf jeden Fall ein Öl auswählen, das aus vertrauenswürdiger Hand stammt. Wichtig ist es, ein kaltgepresstes sowie ungefiltertes Öl zu verwenden, denn nur hier bleiben die teilweise empfindlichen Fettsäuren und Vitamine erhalten.

Auch ist einhundertprozentiges Schwarzkümmelöl deutlich besser als Mischungen, in denen Hersteller verschiedene Zusätze und günstige Öle untermengen, um ihren Gewinn pro Liter zu erhöhen. In der Packung sollte sich also nichts anderes finden als Schwarzkümmelöl.

Vorsicht Kontraindikationen!

Vor dem Einsatz des Öls und eines jeden anderen Mittels ist es absolut unverzichtbar, die Kontraindikationen zu kennen. Die ätherischen Öle aus dem Schwarzkümmelöl können die Leber stärker beanspruchen, was bei gesunden Tieren normalerweise kein Problem darstellt. Leberkranke Hunde und auch tragende Hündinnen sollten jedoch keinesfalls ohne Rücksprache mit dem Tierarzt Schwarzkümmelöl erhalten!

In allen anderen Fällen empfiehlt es sich ebenfalls, die Verwendung zur Sicherheit vorab mit dem Tierarzt zu besprechen. Er kann Tipps zu Verabreichung und Dosierung geben und kennt sich mit den individuellen Bedürfnissen seiner Patienten aus.

Achtung! Wer nicht nur Hunde, sondern auch Katzen hat, darf diesen niemals Schwarzkümmelöl geben oder sie damit pflegen. Die Leber von Katzen kann die Terpene des Öls nicht abbauen, was zu Vergiftungserscheinungen und möglicherweise lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.

In welchen Bereichen soll Schwarzkümmelöl positiv wirken?

Es gibt einige Studien, die sich mit der Wirkungsweise von Schwarzkümmelöl bei Menschen beschäftigt haben. Dennoch gilt hier: Einhundertprozentig belegt und bewiesen ist der genaue Effekt nicht. Viele Hundehalter schwören dennoch auf das Öl, da sie ihre eigenen Erfahrungen gesammelt haben. So soll Schwarzkümmelöl helfen bei

  • allergischen Symptomen
  • Krampfanfällen im Rahmen von Epilepsie
  • Arthritis
  • Rheuma
  • und der Stärkung des Immunsystems.

Darüber hinaus verwenden es einige Hundehalter auch äußerlich, um Ekzeme zu behandeln oder das Fell zusätzlich zu pflegen.

Schwarzkümmelöl und Zecken: Was ist dran?

Vor einigen Jahren entdeckte der Schüler Alexander Betz, dass Zecken seinen Hund Filou zu meiden begannen. Er vermutete, dass das Schwarzkümmelöl aus dem Futter des Hundes hierfür verantwortlich war und führte einige Experimente durch. Hierbei zeigte sich tatsächlich eine abschreckende Wirkung, die höchstvermutlich auf das enthaltene Thymoquinon zurückzuführen ist. Für seine Erkenntnisse wurde der Schüler schließlich bei „Jugend forscht“ ausgezeichnet.

Zeckenschutz Schwarzkümmelöl

Es kann folglich nicht schaden, dem eigenen Hund Schwarzkümmelöl zu geben und auf einen abschreckenden Effekt auf Zecken zu hoffen. Wie sich die Wirkung beim eigenen Hund entfaltet, kann jedoch pauschal nicht gesagt werden. Gemutmaßt wird auch, dass das Öl gegen weitere Parasiten wie Flöhe wirken soll. Dennoch ist der Tierarzt bei Parasitenbefall stets der beste Ansprechpartner.

Die richtige Dosierung von Schwarzkümmelöl beim Hund

Natürliche Mittel wie Schwarzkümmelöl sollten nicht unbedacht zum Einsatz kommen. In diesem Fall kann es passieren, dass es zu einer Überdosierung kommt, was insbesondere in Bezug auf die enthaltenen Terpene nicht unkritisch ist.

Die Formel für die Errechnung der Dosierung von Schwarzkümmelöl zur oralen Gabe bei Hunden lautet: Körpergewicht des Hundes in kg = Menge Schwarzkümmelöl in Milligramm. Ein sieben Kilogramm schwerer Hund müsste folglich sieben Milligramm Öl täglich erhalten.

Soll das Schwarzkümmelöl auf der Haut oder dem Fell verwendet werden, lässt es sich gut auf eine weiche Bürste tropfen und dann einarbeiten. Bei Ekzemen und juckenden Stellen sollte das Öl zunächst auf ein Baumwolltuch und anschließend behutsam auf die Haut getupft werden. Auch sollte der Hund das Öl nicht in größeren Mengen ablecken können.

Wichtig: Bei Unsicherheiten hinsichtlich der richtigen Dosierung oder Anwendung von Schwarzkümmelöl bei Hunden sollte grundsätzlich zunächst der Tierarzt oder Tierheilpraktiker befragt werden. So lassen sich Überdosierungen, Wechselwirkungen und negative Effekte vermeiden.

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