Stress bei Hunden – Tipps zu Linderung und mehr Wohlbefinden

Stressbedingte Belastungen bei Hunden können viele Ursachen haben. Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit können beispielsweise künftige Ereignisse negativ prägen. Aber auch Veränderungen im Alltag, ungewohnte Situationen oder Geräusche sind denkbare Auslöser. Wir haben Tipps arrangiert, um das Leiden der Tiere aktiv zu mindern und zeigen auf, wie sich Prävention betreiben lässt.

Allgemeines zu Stress und potenziellen Symptomen

Evolutionär betrachtet, ist Stress nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Die durch Stressoren, also spezielle äußere Reize, ausgelösten physischen sowie psychischen Reaktionen stellten sicher, dass sowohl Tiere als auch Menschen schwierige Situationen bewältigen können. Dank der Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin wird die sogenannte „fight-or-flight“- beziehungsweise Kampf-oder-Flucht-Reaktion angestoßen. Der Körper wird durch biochemische Prozesse in erhöhte Handlungsbereitschaft versetzt. Muskeln, Kreislauf und Gehirn befinden sich in Alarmbereitschaft, um beispielsweise möglichst schnell vor akuter Gefahr zu flüchten oder den Kampf mit einem Feind aufzunehmen. Stress ist also durchaus elementar für das Überleben einer Spezies. Problematisch wird es, wenn die Ausschüttung von Stresshormonen unnötig erfolgt. Also keine Gefahr besteht, der Organismus aber dennoch entsprechende Reaktionen zeigt. Die geistigen und körperlichen Belastungen können auf Dauer erhebliche Beschwerden auslösen. Folgende Symptome sind möglich:

Auf körperlicher Ebene Auf emotionaler Ebene
-Verdauungsprobleme
-Zittern
-vermehrtes Schütteln, Hecheln, Urinieren
-Körper- und Maulgeruch
-vorzeitiges Altern
-Verspannungen der Muskulatur
-Kratzen
-exzessive Wasseraufnahme
-Appetitlosigkeit oder übermäßiger Appetit
-übermäßiges Gähnen
-nervöses Verhalten
-Hyperaktivität
-Aggressionen
-Angst
-mangelnde Konzentration
-zwanghafte Verhaltensweisen
-verstärktes Lecken an Pfoten
-Lärmempfindlichkeit

Grundlage für mehr Stabilität: Eine gesunde Ernährung

Wie beim Mensch, hat die Ernährung auch bei Hunden großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Ein Hundefutter mit ausgewählten Zutaten kann dazu beitragen, dass Stresssituationen besser bewältigt werden beziehungsweise das Tier allgemein ausgeglichener wird.

Der Markt hält zahlreiche Angebote bereit, die Nährstoffe mit beruhigender Wirkung enthalten und somit zur Stressreduzierung beitragen. Löst ein Futter hingegen Verdauungsprobleme oder gar Allergien aus, liefert einen Überschuss an Energie oder zu wenig Nährstoffe, kann das die körperlichen sowie emotionalen Auswirkungen von Stress verstärken. Tierärzte und spezialisierte Hundeernährungsberater helfen das passende Futtermittel zu finden.

Darüber hinaus, lohnt sich ein Blick auf Ergänzungsmittel mit beruhigender oder anderweitig positiver Wirkung auf den Organismus. Ein aktuell prominentes Beispiel ist CBD Öl. Cannabidiol (CBD) ist ein natürlicher Wirkstoff der Hanfpflanze, der keine berauschende Wirkung hat, wie es bei THC der Fall ist. Stattdessen wirkt es angstlösend, entkrampfend und entzündungshemmend.

Sogar gegen Übelkeit kann es helfen, sodass beispielsweise Hunde mit Problemen beim Autofahren profitieren. genau wie körpereigene Cannabinoide, dockt Cannabidiol an bestimmten Rezeptoren des Nervensystems an. „Nachdem der Rezeptor CB1 im Gehirn aktiviert wurde, signalisiert dieser die Ausschüttung von Neurotransmittern, die zur Harmonisierung des Nervensystems beitragen“, heißt es in einem Ratgeber über CBD Öl für Hunde des Onlineportals über Supplements, das in Fachartikeln über Nahrungsergänzungsmittel aufklärt. Die Redaktion des Verbrauchermagazins hat ergänzend empfehlenswerte CBD-Öle verlinkt und Dosierungsbeispiele veröffentlicht, um das Verabreichen der Tropfen zu erleichtern. CBD kann unter anderem die Erhöhung der Herzfrequenz hemmen und Ängste sowie Stress lindern. Weitere Informationen rund um CBD in diesem Beitrag.

Wichtig: Hundefutter sollte nie von einem Tag auf den anderen komplett umgestellt werden. Verdauungsstörungen könnten die Folge sein. Im Idealfall werden in den ersten zwei Tagen der Umstellung 75 Prozent des alten mit 25 Prozent des neuen Futters gemischt. Darauf folgen einige Tage mit einem 50/50-Mix. An Tag 5 und 6 werden 75 Prozent des neuen Futters mit 25 Prozent des alten kombiniert. Nach einer Woche kann die neue Ernährung die vorherige komplett ersetzen.

Regelmäßige Bewegung und Entspannung

Neben der Ernährung spielt der körperliche Ausgleich durch Bewegung eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu einer Optimierung der Stressresistenz. Aktivität und kontrolliertes Spielen bauen Stress ab. Tägliche Spaziergänge in der Natur tragen dazu bei, einen artgerechten Ausgleich zum Leben in geschlossenen Räumen zu schaffen. Bewegungsmangel ist schädlich und kann den körperlichen und seelischen Stress intensivieren. Gleichzeitig sind ausreichend Entspannungseinheiten elementar.

Zahlreiche Halter sind sich nicht bewusst, dass Hunde einen Großteil des Tages mit Ruhen verbringen sollten. Bei Erwachsenen Hunden gelten mindestens 17 Stunden täglich als Orientierung für Entspannungsphasen. Bei Senioren und Welpen sind es sogar mehr. Viele Hunde lernen nicht, wann sie tatsächlich zur Ruhe kommen dürfen und bleiben ständig in Alarmbereitschaft. Ein solcher Dauerzustand ist fatal. Die fehlende Fähigkeit zu entspannen, sorgt für kontinuierliche Aufregung. Der zertifizierte Hundetrainer IHK (zugelassen gem. § 11 TSchG.) und Inhaber der Hundeschule Vox Canidae Thierry Dourin zeigt im Video, wie Halter ihre Hunde in Richtung Ruhe und Entspannung effektiv konditionieren:

Rückzugsort einrichten

Voraussetzung, um wohltuende Entspannung zu lernen, ist zunächst ein Platz, an dem sich der Hund sicher und wohl fühlt. Zwar sollte es dem Tier langfristig möglich sein, sich unabhängig von seinem Aufenthaltsort zu beruhigen, ein fester Schlaf- und Ruheplatz Zuhause bleibt jedoch eine wichtige Grundlage. Unterwegs kann die Lieblingsdecke dazu dienen, einen Ort zum Ruhen abzugrenzen und das erlernte Entspannungssignal zu unterstreichen.

Hilfe zur Prävention: Routine schaffen!

Im Idealfall lässt sich die Ausschüttung von Stresshormonen vermeiden. Eine wirkungsvolle Methode gegen Stress, ist eine gleichbleibende Routine. Sie gibt Hunden Struktur, vermittelt Sicherheit und beugt Überforderung vor. Ständige Veränderungen im Tagesablauf wirken auf sensible Hunde hingegen beängstigend. Sie sind schneller verunsichert und beunruhigt. Finden beispielsweise Fütterung, Spaziergänge und Kuscheleinheiten täglich zur selben Zeit statt, kann sich das Tier besser orientieren.

Hundehalter dessen Haustiere Probleme beim Autofahren haben, finden im Beitrag „Der Hund als schwieriger Beifahrer“ des Onlinemagazins Partner Hund weiterführende Hilfestellungen.

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