In den letzten Jahren hat Übergewicht bei Hunden stark zugenommen. Studien zeigen, dass etwa 52 % aller Hunde in Deutschland zu dick oder sogar fettleibig sind. Das ist ein besorgniserregender Trend, der nicht nur die Lebensqualität unserer Vierbeiner beeinträchtigt, sondern auch schwerwiegende gesundheitliche Probleme nach sich zieht. Wie beim Menschen sind die Hauptursachen meist ungesunde Ernährung, zu große Portionen und Bewegungsmangel. Als Hundebesitzer habe ich es in der Hand, meinen Hund fit und gesund zu halten – durch das richtige Futter, ausreichend Bewegung und regelmäßige Kontrollen.
Was sind die Ursachen für Übergewicht bei Hunden?
Ungesunde und zu reichhaltige Ernährung
Einer der häufigsten Gründe für Übergewicht ist eine falsche Ernährung. Viele Hunde erhalten zu kalorienreiche Futtermittel oder unpassende Leckerlis. Insbesondere industriell hergestelltes Hundefutter enthält häufig versteckte Zusatzstoffe, wie Zucker oder ungesunde Fette, die dem Hund mehr schaden als nützen. Oft handelt es sich um sogenannte „leere Kalorien“, die zwar Energie liefern, aber kaum Nährstoffe enthalten.
Ein weiteres Problem ist die Portionsgröße. Viele Halter schätzen den tatsächlichen Energiebedarf ihres Hundes falsch ein. Ein weniger aktiver Hund benötigt beispielsweise deutlich weniger Futter als ein sportlicher Vierbeiner. Hier empfehle ich, sich am idealen Körpergewicht zu orientieren und die tägliche Futtermenge entsprechend zu berechnen. Als Faustregel gilt: Je höher das Gewicht und je geringer die Bewegung, desto weniger Kalorien sollte ein Hund zu sich nehmen.
Ein besonders wichtiger Punkt ist zudem der Leckerlis-Konsum. Als Belohnung sind sie zwar nützlich, aber schnell summieren sich die zusätzlichen Kalorien. Ich empfehle daher, gesunde Alternativen wie Gemüse-Sticks (z.B. Karotten oder Gurken) zu verwenden und Leckerlis in die tägliche Futterration einzurechnen.
Bewegungsmangel – Ein unterschätztes Problem
Bewegungsmangel ist der zweite große Faktor, der zu Übergewicht führt. Viele Hunde bekommen nicht ausreichend Gelegenheit, sich körperlich zu betätigen. Dabei brauchen Hunde, abhängig von ihrer Rasse und ihrem Alter, täglich mindestens 1–2 Stunden Bewegung. Hier reicht ein kurzer Spaziergang oft nicht aus.
Vor allem in städtischen Gebieten fällt es oft schwer, den Hund richtig auszulasten. Ich finde es wichtig, dass man als Besitzer bewusst Zeit für gemeinsame Aktivitäten einplant. Das kann z.B. ausgedehntes Laufen, Apportierspiele oder der Besuch von Hundeausläufen sein. Auch Hundesportarten wie Agility oder Mantrailing sind tolle Möglichkeiten, um den Hund fit zu halten und gleichzeitig den Zusammenhalt zu stärken.
Genetische Veranlagung bei bestimmten Rassen
Manche Hunderassen neigen aufgrund ihrer Genetik eher zu Übergewicht. Dazu zählen:
- Labrador Retriever – bekannt für ihren großen Appetit.
- Cocker Spaniel – neigen zu Gewichtszunahme, wenn sie zu wenig Bewegung haben.
- Dackel – aufgrund ihrer Größe und des niedrigen Energieverbrauchs besonders gefährdet.
- Bulldoggen – aufgrund ihrer Veranlagung zu Bewegungsmangel und langsamen Stoffwechsel.
Bei diesen Rassen ist es besonders wichtig, die Ernährung sorgfältig zu kontrollieren und für ausreichend Bewegung zu sorgen. Zudem empfehle ich regelmäßige Gewichtskontrollen und einen Tierarztbesuch, um frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht
Ein übergewichtiger Hund hat nicht nur weniger Lebensfreude, sondern ein deutlich erhöhtes Risiko für ernsthafte Krankheiten. Die häufigsten Folgen sind:
- Gelenkprobleme und Arthritis: Jedes Kilo zu viel belastet die Gelenke enorm und führt oft zu schmerzhaften Entzündungen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein zu hoher Fettanteil im Körper beeinträchtigt die Herzfunktion und erhöht das Risiko für Herzprobleme.
- Diabetes mellitus: Wie beim Menschen steigt das Risiko für Diabetes bei übergewichtigen Hunden.
- Lebenszeitverkürzung: Wissenschaftliche Studien belegen, dass stark übergewichtige Hunde bis zu zwei Jahre kürzer leben.
Hier zeigt sich ganz klar: Ein paar überflüssige Kilos können schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit deines Hundes haben. Ich finde es wichtig, nicht nur auf das Wohlbefinden im Hier und Jetzt zu achten, sondern auch an die langfristige Lebensqualität zu denken.
Wie erkenne ich, ob mein Hund übergewichtig ist?
Ein hilfreicher Test, um Übergewicht zu erkennen, ist der Rippen-Check. So gehst du vor:
- Tasten der Rippen: Die Rippen sollten leicht zu ertasten sein, ohne von einer dicken Fettschicht bedeckt zu sein.
- Blick von oben: Eine Taille sollte sichtbar sein. Ein Hund ohne Taille ist meist übergewichtig.
- Seitenansicht: Der Bauch sollte nach oben gezogen sein und nicht herunterhängen.
Wenn du unsicher bist, hilft ein Besuch beim Tierarzt, der das Gewicht deines Hundes professionell beurteilen kann.
Maßnahmen zur Gewichtsreduktion
Als Hundebesitzer kannst du mit ein paar einfachen Maßnahmen dazu beitragen, das Gewicht deines Hundes zu reduzieren:
- Kalorienzufuhr anpassen: Reduziere die Futtermenge schrittweise und wähle hochwertiges, nährstoffreiches Futter.
- Bewegung erhöhen: Plane täglich längere Spaziergänge und integriere Spiele oder Hundesport.
- Gesunde Leckerlis: Vermeide zuckerhaltige oder fettige Snacks und setze auf gesunde Alternativen wie Gemüse.
- Regelmäßige Gewichtskontrolle: Kontrolliere das Gewicht wöchentlich, um Fortschritte zu dokumentieren.
Hier ein Tipp von mir: Setze klare Routinen für Fütterung und Bewegung. Hunde lieben feste Abläufe und passen sich schnell an Veränderungen an.
Prävention ist der beste Schutz
Damit es gar nicht erst zu Übergewicht kommt, empfehle ich, von Anfang an auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten. Schon Welpen profitieren von einer ausgewogenen Futterzusammensetzung und regelmäßigen Aktivität.
Ein gesunder Lebensstil verlängert nicht nur die Lebenszeit deines Hundes, sondern sorgt auch für mehr Energie und Freude im Alltag. Als Besitzer trage ich die Verantwortung, meinen Hund zu unterstützen und seine Gesundheit zu fördern.