Zecken können mehr als nur lästige Parasiten sein – sie sind potenzielle Überträger gefährlicher Krankheiten, die sowohl deinen Hund als auch dich betreffen können. Besonders häufig sind die Hirschzecke (auch Schwarze Beinzecke genannt) und die Hundszecke (Dermacentor variabilis). Doch wie erkennst du eine Zecke bei deinem Hund, und wie entfernst du sie sicher? In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Tipps und Erfahrungen zum Thema Zecken bei Hunden.
Wie sehen Zecken auf Hunden aus?
Stell dir vor, du sitzt entspannt auf dem Sofa, streichelst deinen Hund und fühlst plötzlich einen kleinen Knubbel auf seiner Haut. Nach einem genauen Blick entdeckst du eine Zecke. Aber wie kannst du sicher sein, dass es sich wirklich um eine Zecke handelt?
Eine Zecke, die sich bereits seit einem Tag oder länger an deinem Hund festgesaugt hat, wird oft mit Blut vollgesogen sein. Diese vollgesogenen Zecken haben einen grauen, ovalen Körper mit einem braunen oder schwarzen Kopf und Beinen. Da die Beine und der Kopf oft tief in der Haut deines Hundes stecken, siehst du meist nur den aufgeblähten Körper. Nutze eine Lupe oder die Zoom-Funktion deines Handys, um die acht Beine zu erkennen – vier auf jeder Seite des Körpers, ähnlich wie bei Spinnen. Wenn die Zecke erst kürzlich zugebissen hat, ist sie winzig, etwa so klein wie der Kern einer Sonnenblume. Ist sie jedoch länger festgesaugt, kann sie so groß wie eine Traube werden.
Achtung: Manchmal kann eine Zecke mit den Brustwarzen deines Hundes verwechselt werden. Sowohl männliche als auch weibliche Hunde haben Brustwarzen, die wie kleine, braune oder rosa Knubbel aussehen können. Bei Unsicherheiten solltest du immer einen Tierarzt konsultieren, der auch gerne ein Foto der Stelle zur Beurteilung annimmt.
Welche Zeckenarten kommen bei Hunden vor?
Hirschzecke (Schwarze Beinzecke)
Diese Zeckenart ist sehr klein – vor einer Blutmahlzeit können sie so winzig wie Mohnkörner sein. Sie sind Überträger der Borreliose und anderer Krankheiten, die für Hunde gefährlich sein können.
Hundszecke
Hundszecken sind größer als Hirschzecken und haben je nach Art verschiedene Färbungen. Einige sind einfach braun, während andere eine rotgepunktete Musterung und einen grauen „Schild“ auf dem Rücken haben. Diese Zecken können Krankheiten wie die Ehrlichiose oder die Anaplasmose übertragen.
Zecken lauern oft im Gras, auf Bäumen oder in Büschen und warten darauf, dass ein potenzieller Wirt vorbeikommt. Sie krallen sich blitzschnell an ihren Wirt fest und beginnen, durch das Fell zu krabbeln, um eine geeignete Stelle zum Beißen zu finden.
Eine gute Vorsichtsmaßnahme ist es, deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich zu bürsten und dabei gezielt nach Zecken zu suchen. Nutze dafür einen Kamm und einen Kleberoller – so kannst du lose Zecken leicht erwischen, bevor sie zubeißen.
Wie entferne ich eine festgesaugte Zecke sicher?
Wenn du eine Zecke bei deinem Hund entdeckst, ist schnelles Handeln gefragt. Entferne die Zecke so schnell wie möglich, entweder mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungswerkzeug. Solche Werkzeuge gibt es online oder im gut sortierten Fachhandel für Haustierbedarf.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entfernung:
- Pinzette parallel zur Haut halten: Greife die Zecke so nah wie möglich an der Haut, um den Kopf sicher zu entfernen.
- Zecke gerade herausziehen: Ziehe die Zecke vorsichtig und gleichmäßig heraus, ohne sie zu verdrehen oder zu quetschen. Das Quetschen der Zecke könnte Bakterien in deinen Hund freisetzen.
- Zecke entsorgen: Nach der Entfernung legst du die Zecke entweder in Alkohol, einen Zipper-Beutel oder spülst sie mit Toilettenpapier umrollt die Toilette hinunter.
Nach der Entfernung kann die Haut deines Hundes an der Stelle etwas gerötet und leicht erhoben sein. Dies ist normal und heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Beobachte die Stelle jedoch genau: Sollte sie sich entzünden oder eine gelbe bis grünliche Flüssigkeit absondern, kontaktiere deinen Tierarzt.
Was tun nach der Zeckenentfernung?
Hundebesitzer sollten sich bewusst sein, dass Hunde keine roten, bullseye-förmigen Ausschläge entwickeln wie Menschen, die von einer Zecke mit Borreliose gebissen wurden. Falls du jedoch eine ringförmige, rote Läsion an deinem Hund entdeckst, könnte dies ein Biss von anderen Insekten wie Bremsen sein und sollte ebenfalls beobachtet werden.
Wenn du mehr als eine Zecke gefunden hast, lass deinen Hund auf Borreliose und andere von Zecken übertragene Krankheiten testen. Ein Bluttest etwa vier bis sechs Wochen nach dem Zeckenbiss gibt Aufschluss über mögliche Infektionen. Sprich auch mit deinem Tierarzt über hochwertige Zecken- und Flohpräventionsmittel, die dein Hund ganzjährig tragen sollte – auch im Winter, da Zecken oft auch bei niedrigen Temperaturen aktiv bleiben.
Hast du noch weitere Fragen zum Thema Zecken oder möchtest deine Erfahrungen teilen? Hinterlasse gerne einen Kommentar unten!