Hunde sind nicht nur unsere treuen Begleiter, sie sind auch wahre Abenteurer. Ob beim Spielen, Toben oder Spazierengehen – Hunde neigen dazu, sich hin und wieder kleinere oder größere Verletzungen zuzuziehen. Als verantwortungsbewusster Hundehalter ist es wichtig, zu wissen, wie Du in solchen Situationen richtig handelst. Die Wundversorgung bei Hunden kann in einigen Fällen gut zu Hause erfolgen, während in anderen eine tierärztliche Behandlung unerlässlich ist.
Wichtiger Tipp von mir: „Bleib ruhig und besonnen! Dein Hund spürt, wenn Du in Stress gerätst. Je ruhiger Du die Situation angehst, desto weniger Panik verbreitest Du.“
Generell bin ich der Meinung, dass man zuerst einmal KEINE PANIK schieben sollte, das beruhigt auch den Hund. Es ist nicht hilfreich, dass Du Deinen Streß auf den Hund überträgst.
In diesem Artikel erkläre ich Dir nicht nur, wie Du verschiedene Arten von Wunden erkennen und behandeln kannst, sondern gebe Dir auch wertvolle Tipps zur Hausapotheke und naturheilkundlichen Unterstützung.
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Verletzungsarten bei Hunden
Hunde können sich auf verschiedene Arten verletzen, und nicht jede Verletzung erfordert den sofortigen Gang zum Tierarzt. Dennoch ist es wichtig, die verschiedenen Verletzungstypen zu kennen und zu wissen, wann ärztliche Hilfe notwendig ist.
Verletzungsart | Beschreibung | Empfehlung |
---|---|---|
Schürfwunden | Oberflächliche Verletzungen der Haut, oft durch Stürze oder rauen Untergrund verursacht. | Kleine Schürfwunden kannst Du zu Hause behandeln, größere oder tiefere Abschürfungen benötigen tierärztliche Hilfe. |
Bisswunden | Durch Kämpfe mit anderen Tieren verursacht. Häufig tiefer als sie aussehen und bergen ein hohes Infektionsrisiko. | Bisswunden müssen immer vom Tierarzt behandelt werden. Es besteht ein hohes Risiko für Infektionen oder innere Verletzungen. |
Schnittwunden | Durch scharfe Gegenstände wie Glas, Metall oder Dornen verursacht. | Kleinere Schnitte können zu Hause versorgt werden, tiefe Schnittwunden oder stark blutende Verletzungen müssen tierärztlich versorgt werden. |
Verbrennungen | Entstehen durch übermäßige Hitze, z.B. durch heiße Oberflächen oder Heizdecken. | Verbrennungen immer sofort kühlen und bei größeren oder tieferen Verletzungen den Tierarzt aufsuchen. |
Stichwunden/Pfählungsverletzungen | Fremdkörper dringen tief in die Haut ein, z.B. durch Stöcke, Nägel oder Splitter. | Tiefe Verletzungen sollten immer tierärztlich abgeklärt werden, da die Gefahr von Infektionen und inneren Verletzungen besteht. |
Knochenbrüche | Durch Unfälle, Stürze oder Zusammenstöße verursacht. Knochen können sichtbar sein. | Niemals selbst behandeln – sofort zum Tierarzt! Die Gliedmaßen sollten vor dem Transport stabilisiert werden. |
Verletzungen beim Spielen und Spazierengehen
Hunde sind von Natur aus spielerisch und toben gern mit anderen Hunden. Hierbei kann es leicht zu kleinen Bisswunden kommen, vor allem wenn das Spiel etwas heftiger wird. Auch Stoppelfelder oder Dornensträucher stellen eine häufige Gefahr dar, insbesondere für die Pfoten und Beine Deines Hundes. Häufig bemerkt man kleine Wunden erst nach dem Spaziergang, wenn der Hund beginnt, seine Pfoten intensiv zu lecken.
Tipp von mir: „Kontrolliere nach jedem Spaziergang die Pfoten und das Fell Deines Hundes, besonders wenn Ihr durch unwegsames Gelände gelaufen seid. Kleine Fremdkörper wie Dornen oder Glasscherben lassen sich oft sofort entfernen und können größere Probleme verhindern.“
Verletzungen durch Fremdkörper
Besonders gefährlich sind Stich- oder Pfählungswunden, die durch Fremdkörper verursacht werden, die in die Haut oder tiefer in das Gewebe eindringen. Diese Wunden können von außen oft harmlos aussehen, sind aber in der Tiefe schwer zu beurteilen. Fremdkörper wie Holzsplitter oder Glasscherben können nicht nur eine Infektion verursachen, sondern auch innere Organe oder Blutgefäße verletzen.
Warnung: Wenn Dein Hund einen Fremdkörper verschluckt oder sich dieser tief in den Körper gebohrt hat, solltest Du niemals versuchen, diesen selbst zu entfernen! In solchen Fällen kann der Fremdkörper wichtige Strukturen durchdringen und es besteht die Gefahr von Blutungen oder weiteren Verletzungen.
Was Du für die Wundversorgung zu Hause brauchst
Eine gut ausgestattete Hunde-Hausapotheke ist unerlässlich, um kleinere Wunden schnell und effektiv behandeln zu können. Hier ist eine detaillierte Übersicht der wichtigsten Utensilien:
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- Einmalhandschuhe: Schütze Dich selbst und vermeide das Einschleppen von Keimen in die Wunde.
- Einmalspritze (ohne Nadel): Ideal, um sterile Kochsalzlösung präzise auf die Wunde zu sprühen.
- Pinzette und Verbandsschere: Für das Entfernen von Fremdkörpern und das präzise Zuschneiden von Verbänden.
- Schermaschine oder Einmalrasierer: Um das Fell rund um die Wunde zu entfernen und eine bessere Sicht zu ermöglichen.
- Sterile physiologische Kochsalzlösung: Zur schonenden Reinigung von Wunden.
- Wundauflagen: Um die Wunde vor Verunreinigungen zu schützen. Achte darauf, dass sie steril verpackt sind.
- Elastische Mullbinden und Haftverbände: Für eine sichere Fixierung des Verbandes ohne zu viel Druck.
- Polsterwatte: Um Druckstellen und Reibung zu verhindern.
- Klebeband: Zum Fixieren der Verbände.
- Halskragen oder Leckschutz: Um zu verhindern, dass Dein Hund die Wunde beleckt oder den Verband abreißt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Wundbehandlung
Hier zeige ich Dir die einzelnen Schritte, um eine Wunde bei Deinem Hund richtig zu versorgen:
1. Wunde reinigen
Spüle die Wunde mit lauwarmem Wasser oder einer sterilen Kochsalzlösung ab. Größere oder stark verschmutzte Wunden solltest Du unter leichtem Wasserdruck reinigen, kleinere Wunden kannst Du mit einer Einmalspritze ausspülen. Vermeide den Einsatz von Wasserstoffperoxid, da es das Gewebe reizt und die Heilung verzögern kann.
Mein Tipp: „Wenn Du eine Schürfwunde behandelst, kannst Du statt Wasserstoffperoxid auch spezielle Wundsprays verwenden, die sanfter zu den Zellen sind.“
2. Wundauflage anbringen
Zieh Dir saubere Einmalhandschuhe an, öffne die sterile Wundauflage und platziere sie direkt auf die Wunde. Achte darauf, dass die Wundauflage nicht verrutscht und sicher sitzt.
3. Polstern
Bevor Du den Verband anlegst, solltest Du die Zehenzwischenräume, Knochenvorsprünge und den Ballen mit Polsterwatte auslegen. Dies verhindert Druckstellen und sorgt dafür, dass der Verband nicht einschneidet.
4. Verband anlegen
Wickle die Mullbinde fest, aber nicht zu straff um die Wunde. Um zu verhindern, dass der Verband abrutscht, wickelst Du bis über das Vorderfußwurzelgelenk oder das Sprunggelenk. Achte darauf, dass die Polsterwatte etwas über die Kanten des Verbandes hinausragt, um das Einschneiden der elastischen Binde zu verhindern.
Wichtiger Tipp: „Wickle den elastischen Verband immer von der Rolle ab, bevor Du ihn anlegst. So verhinderst Du, dass der Verband zu fest sitzt.“
5. Verband schützen
Wenn Du mit Deinem Hund nach draußen gehst, kannst Du den Verband mit einer Plastiktüte oder einem speziellen Schutzschuh abdecken, um ihn vor Nässe und Schmutz zu schützen. Entferne die Tüte jedoch sofort nach dem Spaziergang, damit der Verband trocken bleibt.
6. Wundheilung beobachten
Überprüfe die Wunde regelmäßig auf Rötungen, Schwellungen oder eitrige Sekretionen. Wenn sich der Zustand verschlechtert oder die Wunde nicht innerhalb weniger Tage heilt, solltest Du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Mein Tipp: „Du solltest den Verband alle 24 Stunden wechseln, um sicherzustellen, dass die Wunde genügend Luft bekommt und sich keine Feuchtigkeit darunter sammelt.“
Wann Du zum Tierarzt gehen solltest
Nicht jede Verletzung lässt sich zu Hause versorgen. Es gibt klare Anzeichen dafür, wann Du mit Deinem Hund soforteinen Tierarzt aufsuchen solltest:
- Tiefe oder großflächige Wunden: Wenn die Wunde größer als 2 cm ist oder tief in das Gewebe eindringt.
- Starke Blutungen: Wenn die Blutung trotz Druck nicht aufhört oder die Blutung hellrot und pulsierend ist.
- Bisswunden: Egal, wie klein die Bisswunde erscheint – immer zum Tierarzt! Bisswunden bergen ein hohes Risiko für Infektionen und innere Verletzungen.
- Schusswunden: Auch wenn die äußere Verletzung klein aussieht, können schwere innere Verletzungen vorliegen.
- Verbrennungen: Verbrennungen sollten immer professionell behandelt werden, vor allem, wenn sie tief oder großflächig sind.
Notfallsituationen und Erste-Hilfe-Maßnahmen
Wenn es sich um einen Notfall handelt, solltest Du immer wissen, wie Du Deinem Hund schnell und effizient helfen kannst, bevor Du ihn zum Tierarzt bringst:
- Blutungen stillen: Bei starken Blutungen drücke sofort eine sterile Kompresse auf die Wunde und halte Druck aufrecht. Falls nötig, lege einen Druckverband an, der jedoch nicht länger als zwei Stunden verbleiben darf.
- Schockbekämpfung: Halte Deinen Hund warm und sorge dafür, dass er in einer stabilen Position liegt. Ein Hund im Schockzustand sollte immer schnellstmöglich ärztlich versorgt werden.
- Fremdkörper nicht entfernen: Wenn der Fremdkörper tief in der Wunde steckt, solltest Du ihn nicht selbst entfernen. Dies könnte zu weiteren Verletzungen führen.
- Knochenbrüche stabilisieren: Wenn Dein Hund einen Knochenbruch hat, stabilisiere die betroffene Gliedmaße so gut wie möglich, bevor Du ihn zum Tierarzt transportierst. Benutze dabei keine improvisierten Schienen, die den Zustand verschlechtern könnten.
Naturheilkundliche Unterstützung bei der Wundheilung
Neben der klassischen Wundversorgung gibt es auch einige naturheilkundliche Ansätze, die die Heilung fördern können. Hier einige meiner Empfehlungen:
Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)
Arnika und Ringelblume sind zwei der bekanntesten Heilpflanzen zur Wundversorgung. Arnika hat entzündungshemmende Eigenschaften und wird häufig bei Prellungen oder Quetschungen eingesetzt. Ringelblume (z.B. in Form von Salben wie Calendumed®) unterstützt die Heilung bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren.
Meine Empfehlung: „Ringelblumensalbe hat sich bei der Wundheilung wirklich bewährt. Sie ist sanft, fördert die Hautregeneration und kann bei kleineren Verletzungen sehr gut zu Hause angewendet werden.“
Homöopathie
In der Homöopathie gibt es einige Mittel, die speziell auf die Wundheilung abzielen. Hier sind einige Beispiele:
- Arnica D6: Wird bei frischen Verletzungen eingesetzt, besonders bei Schnitt- und Quetschwunden.
- Bellis perennis D6: Wird bei tieferen Muskelverletzungen und Zerrungen eingesetzt.
- Calendula D6-D12: Unterstützt die Heilung bei Wunden, die nur schwer heilen oder die bereits entzündet sind.
Mein Tipp: „Homöopathische Mittel wirken am besten, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden. Arnica ist ein Muss in jeder Hunde-Hausapotheke.“
Akupunktur und Softlaser
Immer mehr Tierheilpraxen setzen auf Akupunktur und Softlasertherapie zur Wundheilung. Akupunktur hilft dabei, die Durchblutung zu fördern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Softlaser werden eingesetzt, um Wundränder zu behandeln und die Heilungsdauer zu verkürzen.
Mein Fazit: Besser gut vorbereitet als überrascht
Die Wundversorgung bei Hunden ist ein wichtiges Thema, das jeder Hundehalter ernst nehmen sollte. Es gibt viele Möglichkeiten, kleinere Verletzungen zu Hause zu behandeln, aber bei schwereren Wunden ist der Tierarzt unverzichtbar.
Mein Rat: „Sorge dafür, dass Deine Hunde-Hausapotheke immer gut bestückt ist und Du Dich im Ernstfall an die wichtigsten Schritte zur Wundversorgung erinnern kannst. Wenn Du Dir unsicher bist, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dein Hund wird es Dir danken!“