Herdenschutzhunde als nützliche Helfer

Die Aufgabe von Herdenschutzhunden besteht darin, Tierherden vor Angreifern zu schützen. Sie verteidigen Schafe, Rinder, Ziegen und Gänse seit vielen Generationen und sind nützliche Helfer. In Zeiten, in denen Wölfe stärker die deutsche Wildnis zurückerobern, wird der Schutz von Nutztieren bedeutender.

Herdenschutzhunde

Was sind Herdenschutzhunde?

Diese Hunde schützen und bewachen die Herden zuverlässig das gesamte Jahr über, unabhängig von Witterung und Tageszeit. Dennoch sollten Herdenschutzhunde nicht mit Hütehunden verwechselt werden. Ihre Aufgabe besteht nicht im Treiben und Zusammenhalten der Herde, sondern in deren Verteidigung. Ein Hütehund bringt sich hierbei in Gefahr. Es gibt Hunderassen, bei denen allerdings nicht klar zwischen Hüte- und Herdenschutzhund getrennt werden kann. Ein Beispiel hierfür ist der Deutsche Schäferhund, der die Herde hütet und schützt. Die schützenden Rassen zeichnen sich durch eine imposante Statur aus, die im Kontrast zu den wendigen und schnellen Hütehunden steht. Herdenschutzhunde leben in der Regel unabhängig von den Menschen mit der Herde zusammen. Daher ist ein selbstbewusster Charakter und eigenständiges Arbeiten wichtig. Vor allem in bergigen Regionen ist das Nahrungsangebot für Raubtiere knapp. Deshalb kommen vor allem hier diese Hunde zum Einsatz.

Welche Hunde gelten als Herdenschutzhunde?

Es gibt Rassen, die sich klar als Herdenschutzhund zuordnen lassen. Der bekannteste von ihnen sind der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund, der Pyrenäenberghund und der Kangal. Viele dieser Hunderassen stammen aus bergigen Regionen, in denen Wölfe, Bären und Luchse beheimatet sind. Natürlich gilt, wie bei jeder Rasse, dass es vom Charakter des Hundes abhängig ist, ob er sich zum Herdenschutzhund eignet. Bestimmte Arten wurden aber speziell für diesen Einsatz gezüchtet. Hier ein Überblick über diese Rassen:

Die Liste ließe noch um ein paar weniger populäre Rassen erweitern, doch sollte dies für einen Überblick reichen. Deutlich wird hier, dass es nicht eine bestimmte Rasse gibt, die sich als Herdenschutzhund bezeichnen lässt.

Charaktereigenschaften von Herdenschutzhunden

Die Hunde, die für diese Aufgabe in Frage kommen, müssen bestimmte Charaktermerkmale aufweisen. Allgemein gelten Herdenschutzhunde oft als eigensinnig oder gar stur. Sie weisen ein ausgeprägtes Territorial- und Schutzverhalten auf. Dieses ist wichtig, in Anbetracht dessen, dass sie ihre Herde und damit ihr Territorium beschützen. Die Hunde eignen sich daher zum Bewachen von Höfen und wurden auch dafür eingesetzt. Um sie für die ihnen zugedachte Aufgabe auszubilden, ist es ratsam, Fachleute zu befragen und hinzuziehen. Gerade für Anfänger eignet dieser Hund weniger, da er eine selbstbewusste und klar Erziehung braucht.

Jedoch ist er loyal und treu seiner Gruppe gegenüber, zu der nicht nur Schafe oder Ziegen, sondern auch der Mensch gehören. In diesem Fall entwickelt er eine starke Bindung zu seinen Menschen und zeigt ein hohes Maß an Treue. Ein Training mit der richtigen Arbeitsweise ist dennoch wichtig. Zumal der Herdenschutzhund bellfreudig ist und skeptisch gegenüber Fremden. Hier ist es wichtig, die Körpersprache des Hundes richtig zu lesen. Es bedarf einiges an Feingefühl, um mit den Hunden zu arbeiten und zusammenzuleben. Aber die Menschen erhalten in ihnen treue Gefährten.

Hier eine tolle Doku:

Zucht von Herdenschutzhunden

Herdenschutzhunde werden in einem Zuchtbuch hinterlegt. Ihr Bedarf steigt, seitdem wilde Tiere wieder in Deutschland ansiedeln oder zurückkehren. Neben Wölfen sind auch Bären und Luchse auf dem Vormarsch. Umso wichtiger ist es für Halter von Herden, dementsprechend Schutz zu erhalten. Dadurch werden die Tiere vorm Riss bewahrt und zugleich das natürliche Gleichgewicht beibehalten. Für die NABU und andere Organisationen bieten Herdenschutzhunde eine bessere Alternative gegenüber dem Schießen der wilden Tiere. Für eine Aufnahme im Zuchtbuch legen die Hunde eine Prüfung ab.

Die sogenannte „Zuchttauglichkeitsprüfung“ nimmt ein Zuchtleiter oder einem Stellvertreter vor. Diese überprüfen das Verhalten des Tieres in der Zusammenarbeit mit der Herde. Damit der Hund die entsprechenden Aufgaben erfüllen kann, ist es bereits bei der Aufzucht wichtig, dass er entsprechend sozialisiert wird. Das Wesen der Rassen, die hier zum Einsatz kommen, ist also nicht ausreichend.

Es gibt Herdenschutzhunde, die einen ausgeprägten Jagdtrieb aufweisen. In diesem Fall eignen sie sich nicht für den Schutz der Herde, da sie diese im Blick behalten sollen. Dementsprechend wichtig ist es, dass der Hund richtig auf die Aufgabe vorbereitet und erzogen wird. Die Beziehung zu den Menschen ist ebenfalls von großer Bedeutung. Züchter, die ihre Tiere auf diese Aufgaben vorbereiten, sollten dies bedenken. Für das Training bedarf es einen großen Respekt und viel Geduld.

Die Arbeit mit Herdenschutzhunden

Die Hunde werden schon früh auf ihre Aufgabe vorbereitet. Es ist wichtig, dass die Welpen früh in Kontakt mit der Umwelt und den Tieren, die sie später beschützen sollen, kommen. Daher sorgen Züchter dafür, dass die kleinen Hunde die Umgebung im Stall erkunden können. Über die Mutter nehmen sie Gerüche von den Menschen und Tieren auf. Sind sie in der Lage, die ersten Entdeckungstouren zu unternehmen, lernen sie Schafe, Ziegen und andere Tiere im Stall kennen. Die Wurfbox steht daher meist in unmittelbarer Nähe zu den anderen Tieren. Der erwachsene Hund bringt diese Umgebung auch später in Verbindung mit seinem Territorium. In der Regel ist es eine Gruppe von Herdenschutzhunden, welche die Bewachung der Herde übernimmt.

Im Zusammenspiel hat jedes Tier seine Aufgabe, wobei es wichtig ist, dass Spaziergänger nicht attackiert werden. In der Natur auf sich gestellt, sollen die Hunde andere Menschen sowie wilde Tiere von der Herde fernhalten. Dies geschieht durch ein Herstellen von Abstand zu der Grenze des Territoriums. Einer der Hunde behält stets seinen Blick auf die Fremden. Kommt es zu einer Begegnung mit einem Wolf, reicht oftmals die imposante Erscheinung der Herdenschutzhunde. Da Wölfe Kämpfen um ihre Beute aus dem Weg gehen, genügen die markierten Grenzen der Hunde. Beide Tiere kennzeichnen ihre Gebiete mit Urin und Kot. Das Raubtier versteht die Botschaft also deutlich.

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