Sinnvoll oder totaler Quatsch? Sonnenbrillen für Hunde

Die Welt der Hundeaccessoires kennt bekanntlich keine Grenzen. Von Mäntelchen über kleine Schuhe bis in zu Haarschleifen und schicken Himmelbettchen ist praktisch alles möglich, wofür Hundehalter ihr Geld gerne ausgeben. Ein Trend, der sich trotz aller Skepsis wacker hält, sind Sonnenbrillen für Hunde. Immer wieder sieht man Vierbeiner, die nicht nur schick gekleidet, sondern auch fesch bebrillt sind. Ob das jedoch tatsächlich sinnvoll ist, ist eine Frage, die sich vor allem Hundehalter stellen, denen etwas an der Gesundheit ihres Vierbeiners liegt.

 

Brillenlos glücklich

Grundsätzlich sind Hunde keine Lebewesen, die auf eine Brille angewiesen sind. Wie alle anderen Tiere auch stammen sie schließlich von Tieren ab, die in der Wildnis leben und mit den natürlichen Umwelteinflüssen umgehen können. Dass der Menschen sich so weit entwickelt hat, um seine Augen mit einer Brille zu schützen, muss für den Hund also noch lange nicht gelten. Oft ist jedoch zu hören, dass ein Hundeauge sehr empfindlich ist und deswegen geschützt werden muss. Selbstverständlich stimmt auch diese Betrachtungsweise, denn auch das Hundeauge ist durchaus einer der empfindlichsten Teile im Gesicht des Tieres. Das gilt jedoch nicht nur für die Sonne, sondern auch für Fahrtwind im Cabrio oder Sand. Hier greifen Hundehalter besonders häufig zu Brillen für den Vierbeiner, denn bei einer gemeinsamen Fahrt im Cabrio haben schließlich beide ihren Spaß, oder? Zu sehen ist: Es gibt einige Möglichkeiten, eine Brille für den Hund zu rechtfertigen. All diese Gründe haben ihre Ursprung jedoch nicht in der Natur des Hundes, sondern vielmehr im Wunschdenken der Besitzer. Dabei ist es tatsächlich eher fraglich, ob der Hund am starken Wind im Cabrio tatsächlich Freude empfinden kann, denn während Herrchen und Frauchen ihre Ohren mit einem Tuch oder einer Mütze schützen, sind die empfindlichen Hundeohren dem Wind schutzlos ausgeliefert. Es ist in diesem Fall also besser, sowohl auf die schnelle Fahrt im Cabrio als auch auf die Hundebrille zu verzichten.

Der Hund an sich ist also durchaus glücklich, selbst wenn er keine Brille trägt. Einen triftigen Grund für das Tragen einer Brille gibt es im gewöhnlichen Leben also eher nicht.

Gesundheitliche Gründe für eine Sonnenbrille

Wie überall im Leben gibt es auch im Thema Hundesonnenbrillen Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Während der gesunde Hund also keine Brille braucht und mit dieser auch nicht weiter belästigt werden sollte, gibt es Hunde, bei denen medizinische Gründe für die Nutzung einer Brille sprechen. Stellt der Tierarzt eine Augenkrankheit beim Hund fest, so kann es durchaus passieren, dass er zur Unterstützung und Beschleunigung des Heilungsprozesses eine Sonnenbrille verschreibt.  Dies ist dann tatsächlich sinnvoll und sollte so lange umgesetzt werden, bis es den Augen wieder gut geht. Besonders bei entzündlichen Prozessen schützt die Brille das Hundeauge vor äußeren Einflüssen, die es nur weiter reizen würden.

 

Es lohnt sich also, vor dem Kauf einer Brille mit dem Tierarzt zu sprechen. Dieser wird bei einem gesunden Hund vermutlich eher abraten.

 

Wann eine Hundebrille wirklich hilft

Abgesehen von den bereits erwähnten Augenkrankheiten gibt es eine Situation im Leben eines Hundes, bei der eine Sonnenbrille tatsächlich schützen soll. Hunde, die in Skigebieten unterwegs sind, benötigen einen soliden Augenschutz, denn das Weiß des Schnees in Kombination mit der Sonne sorgt für eine extreme Belastung des Auges ohne schützende Brille. Auch ist es so, dass die UV Strahlung in großer Höhe deutlich stärker ausfällt, selbst wenn kein Schnee liegt. Wer mit dem Hund also ins Gebirge fährt und sich dort viel an der frischen Luft bewegen möchte, sollte vorab mit dem Tierarzt über die Sinnhaftigkeit einer Sonnenbrille unterhalten. Hier kann die Brille tatsächlich einen guten Zweck erfüllen.

 

 

Dabei sollten Hundehalter selbstverständlich darauf achten, dass nicht etwa eine billige Brille gewählt wird, sondern ein Modell mit solider Schutzfunktion. Eine hochwertige Sonnenbrille für den Hund ist optimal auf die Bedürfnisse des Tieres abgestimmt und aus einem Material (zumeist Polycarbonat) hergestellt, das auch bei Belastung nicht bricht. Zudem sind gute Hundesonnenbrillen in der Lage, nicht zu beschlagen und sie schützen zu einhundert Prozent vor schädlicher UV Strahlung. Erst dann ist die Hundesonnenbrille mehr als nur ein modisch-sinnloses Accessoire und kann verantwortungsbewusst eingesetzt werden.

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ein Kommentar

  1. Will man offen Cabrio fahren und den Hund gerne mitnehmen, muss man sich solche Gedanken machen.
    Ich denke die Brille könnte eine Notlösung sein. Bleibt aber noch das Problem der Sonneneinstrahlung und besonders der empfindlichen Ohren. Ich neige daher dazu, sobald ich meinen Hund habe, entweder eine gute Schutzbox für die Rückbank zu kaufen, die dann Zug und Sonneneinstrahlung vermeidet oder den Hund auf der Rückbank gesichert zu platzieren, und das Windschott, das komplett bis zu den Vordersitzen reicht, drüber zu klappen. So bekommt er Luft und Licht, aber keinen Zug.

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