Unterwegs mit Vierbeiner – Tipps für Spaziergänger, Radler und Autofahrer

Der Alltag mit Hund bringt individuelle Herausforderungen mit sich. Während beim Spaziergang Leinenführigkeit gefragt ist und gemeinsame Touren mit dem Fahrrad ein Maximum an Vertrauen erfordern, sind Hundehalter bei Autofahrten für einen sicheren Transport ihrer Schützlinge verantwortlich. Wir haben praktische Tipps für Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer arrangiert, die Mensch und Hund zugutekommen.

Leinenführigkeit – Tipps für gutes Gelingen

Beim Laufen im Freien werden Hunde mit zahlreichen Eindrücken konfrontiert. Spannende Gerüche überall, andere Spaziergänger mit und ohne Vierbeiner und womöglich Wildtiere, die alle Aufmerksamkeit auf sich lenken. Vielen Hunden fällt es deshalb schwer, sich auf ihr Frauchen beziehungsweise Herrchen zu konzentrieren und brav an der Leine zu laufen. Unmöglich ist das aber trotzdem nicht. Zunächst einige allgemeine Ratschläge für ein aktives Training:

  • Eine Führleine verwenden!
  • Für die ersten Trainingseinheiten Wege mit möglichst wenig Ablenkung wählen! Das Tier sollte nicht zu viele Dinge gleichzeitig lernen müssen.
  • Läuft der Hund neben dem Besitzer, muss die Leine locker sein.
  • Genügend Zeit zum Üben einplanen. Wer gestresst ist und unter Zeitdruck agiert, darf keine Erfolge erwarten.

Um zu erreichen, dass Hunde aufmerksam auf ihren Halter achten und stets locker ohne gespannte Leine nebenherlaufen, müssen Halter dieses erwünschte Verhalten vermitteln. Leinenführigkeit ist nichts, was jeder Hund automatisch begreift. Manche verstehen es schnell, andere brauchen viele Stunden Intensivtraining. Um den Vierbeinern deutlich zu machen, was von ihnen verlangt wird, gibt es mehrere Methoden. Hundetrainer-Ausbilder Jörg Ziemer erklärt mit einer Halterin und ihrem siebenjährigen Schäferhund, wie es funktionieren kann:

Lassen sich Hunde gut mit Leckerlis motivieren, kann das beim Leinenführigkeitstraining eine Hilfe sein. Läuft das Tier locker an der Leine und nimmt sogar Blickkontakt auf, bestärkt eine Belohnung dieses Verhalten. Durch gezieltes Loben, ob mit Leckerli, Streicheleinheiten oder akustischem Lob, lernen Hunde schnell, was ihr Besitzer möchte und was nicht. Möchten Halter nicht auf Leckerlis angewiesen sein, lassen sich diese erfolgreich „ausschleichen“, wenn das Training abgeschlossen wurde. Letztlich muss jeder selbst entscheiden, welche Art von Lob beziehungsweise Motivation am besten zur individuellen Mensch-Hund-Kombination passt.

Wenn Hunde eingeschränkt sind: Hundewagen als Alternative

Hunde lieben es in der Natur zu sein, tägliche Spaziergänge sind ein Muss für eine artgerechte Haltung. Doch was tun, wenn das Tier altersbedingt oder aufgrund einer Erkrankung nicht mehr weit gehen kann? Auch nach Operationen kann der Gang ins Freie problematisch werden. In solchen Ausnahmesituationen sind Hundewagen ein praktisches Zubehör. Ähnlich wie bei Kinderbuggys beziehungsweise Kinderwagen lassen sich die Vierbeiner damit komfortabel transportieren. Transparente Netze verhindern, dass Hunde unkontrolliert herausspringen. Countrydog erläutert in einem Ratgeber über Hundewagen inklusive Produktempfehlungen die wichtigsten Kaufkriterien. Unter anderem wurden auf der Seite beispielhafte Wagengrößen aufgeführt, um einen Eindruck zu möglichen Liegeflächen für Vierbeiner zu vermitteln. Auch auf die maximale Belastungsgrenze wird als wesentlichen Entscheidungsmerkmal hingewiesen.

Sicher radeln mit Hund – Übung macht den Meister

Werden Hunde nicht sorgfältig an das Fahrrad gewöhnt, kann das böse Folgen haben. Viele Hundehalter erwarten zu viel von ihren Haustieren und riskieren gefährliche Unfälle. Zum einen muss geklärt werden, ob das Tier körperlich in der Lage ist neben einem Fahrrad herzurennen. Die damit verbundene Anstrengung ist nicht zu unterschätzen. Zum anderen sollten ausschließlich sehr gut erzogene Hunde dafür in Erwägung gezogen werden. Hören sie nur unregelmäßig auf Kommandos und lassen sich gern ablenken, steigt das Unfallrisiko immens. Ist das Tier fit, wäre ein schrittweises Training empfehlenswert:

  1. Ein Drahtesel ist für Hunde zunächst fremd. Deshalb besteht die erste Trainingsetappe darin, mehrere Spaziergänge mit Hund und Rad vorzunehmen. Dabei kann sich das Tier an die Nähe des Fahrrads, dessen Geräusche und Gerüche gewöhnen. Am besten wird der Hund rechts und das Fahrrad links geführt. So bleibt eine gewisse Distanz zwischen Tier und Zubehör. Das erste Trainingsziel ist erreicht, wenn Hunde trotz Fahrrad locker an der Leine laufen und dabei entspannt bleiben. Hunde müssen von Beginn an lernen, dass sie das Vorderrad des Fahrrads nicht überholen dürfen.
  2. Im zweiten Schritt gilt es Kommandos zu verinnerlichen. Das wichtigste ist „Stopp“. Sobald der Radfahrer anhalten will, muss der Hund gehorchen und ebenfalls stoppen. Insbesondere im Straßenverkehr unverzichtbar.
  3. Sitzen alle nötigen Kommandos, beginnt das eigentliche „Fahrtraining“. Jetzt radelt der Hundehalter vorsichtig und sehr langsam los, damit sich sein Schützling an die neue Art der Fortbewegung gewöhnen kann. Eine ruhige Straße oder Feldwege sind ideal. Schließlich soll sich der Hund zunächst nur auf eine Sache konzentrieren.

Grundsätzlich ist vom Radeln mit Hund an der Leine abzuraten. Nicht nur deshalb, weil der Radfahrer eine Hand für die Kontrolle seines Tiers benötigt und dies schnell zu ungewollten Lenker-Bewegungen führen kann. Sondern auch, weil insbesondere kräftige Hunde bei einer unvorhergesehenen Ablenkung das Rad inklusive Fahrer umreißen könnten. Auf diese Weise sind schon schlimme Unfälle passiert. Die bessere Lösung besteht in der Verwendung eines sogenannten Springers. Diese spezielle Fahrradhalterungen werden im hinteren Bereich des Zweirads befestigt und gewährleisten, dass zwischen Hund und Rad ausreichend Sicherheitsabstand besteht. Der Halter hat beide Hände frei und kann sich voll und ganz auf seinen Weg konzentrieren. Als Beispiel dient das Produkt Dogrunner von Hundetransportschutz-Hersteller Kleinmetall, welcher zug- und ruckfreies Anleinen, einen möglichst tiefen Schwerpunkt und kinderleichtes Montieren erlaubt.

Für ältere und kranke Hunde ist das Rennen neben dem Fahrrad keine Option. Für kleine Hunde sind spezielle Fahrradkörbe vorteilhaft, für größere Rassen werden Fahrradanhänger verkauft.

Hunde im Auto – Transportsicherung ein Muss

Fahrzeughalter, die ihre Tiere im Auto nicht sichern, riskieren sowohl ihre eigene Sicherheit als auch die ihrer Schützlinge. Hunde können beim Fahren ablenken und Unfallverursacher sein und sich bei einem Aufprall in regelrechte Wurfgeschosse verwandeln, die das Leben der Insassen in Gefahr bringen. Um derartigen Szenarien vorzubeugen, gibt es verschiedene Lösungen für einen sicheren Transport. Für Kombis bieten sich Trennnetze beziehungsweise Gitter an, die zwischen Kofferraum und Fahrgastraum angebracht werden. Bei einer Vollbremsung werden Hunde nicht nach vorne geschleudert. Für höchsten Schutz der Tiere, sind Transportboxen ratsam. Sie schützen Vierbeiner vor Gepäck und verhindern, dass sich Tiere bei Unfällen schwer verletzen. Zum Transportieren auf dem Rücksitz dienen Sicherheitsgurte mit Geschirr.


Hunde gelten gemäß Straßenverkehrsordnung als Ladung, die vom Fahrzeugführer zu sichern ist. Ein Verstoß kann Bußgelder von bis zu 75 Euro und einen Punkt in Flensburg nach sich ziehen. Zudem kann die Kfz-Versicherung bei einem Unfall die Schadensregulierung aufgrund von fahrlässigem Verhalten verweigern.


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