Lino… eine bewegende Geschichte

Hallo Hundefreunde, Maxx und Lucca wollen euch wieder tierisch unterhalten.

Bevor der Lucca in unser Rudel kam, hatten meine Menschen, schon einen kleinen Hund adoptiert.
Diesmal erzählt euch Frauchen von Lino er wurde ca. Anfang März 2014 in Rumänien geboren:

 

Lino wurde am Straßenrand von einer Tierfreundin entdeckt und nachdem sie überall in dem Ort nachgefragt hatte, nahm sie ihn mit. Was mit seiner Hundemama und seinen Geschwistern geschehen ist, darüber kann man nur spekulieren.
Die Paula, das war die Frau, die ihn gefunden hatte, brachte den kleinen ca. zwei Monate alten Welpen zu ihren Eltern.
Sie hatten ein Haus und einen großen Garten, bei ihnen lebten auch noch andere Hunde.
Da Paula, nur ihren Urlaub in Rumänien verbrachte, flog sie nach vierzehn Tagen wieder zurück nach Deutschland.
Hunde dürfen erst mit vier Monaten ausreisen, daher blieb Lino in Rumänien. Sie setzte sich mit einem Verein von Tierschützern in Verbindung und stellte ein Bild von ihm auf die Vereinsseite. Wir haben uns sofort in den kleinen Kerl verliebt.

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Ein Engel für Lino

Da wir die Telefonnummer von Paula, Linos rettendem Engel bekamen, waren wir in den zwei Monaten bis er zu uns kam, immer über seine Entwicklung informiert. Paula hatte ja ihren Wohnsitz in Deutschland, war aber ständig in Kontakt mit ihren Eltern.
Sie flog im August nach Rumänen, wo wir endlich Lino über Skype sehen konnten.
Mittlerweile war Lino ca. fünf Monate alt und wir erfuhren von Paula, dass er sehr schüchtern war.
Es verwunderte uns nicht, da keiner seine Geschichte kannte.
Den Hunden ging es gut, bei den Eltern von der Paula, aber so wie ich es mit Maxx, immer geübt habe, so war es mit den vielen Hunden nicht machbar. Es war eine Herausforderung und wir freuten uns schon sehr auf den kleinen Kerl.
Nach ihrem Urlaub brachte Paula, Lino und noch zwei andere Hunde mit dem Flugzeug nach Deutschland.

Endlich war es soweit und ich fuhr mit dem Zug nach Stuttgart und nach einem kurzen Aufenthalt ging
es weiter mit der S-Bahn an den Flughafen um Lino abzuholen.
Ich war total aufgeregt und konnte es kaum erwarten, den Kleinen endlich kennen zu lernen.
Paula hatte mir schon per SMS mitgeteilt, dass sie mit den Hunden ohne Probleme durch den rumänischen Zoll gekommen war.
Das war keine Selbstverständlichkeit. Vorher hatte ich ihr schon ein Dankesschönpaket für ihre Eltern, sowie
einen kleinen Schutzengel für sich und Lino geschickt. Leider brach der kleine Engel, schon in Rumänien, in zwei Teile.

Am Flughafen traf ich mich mit Nadine von der Orga und wir warteten gemeinsam auf Paula und die Hunde.
Es waren auch noch andere Hundeeltern dabei, um die zwei anderen Hunde abzuholen. Kurze Zeit später, nahmen wir freudestrahlend, Paula mit den drei Hunden in Empfang. In einer ruhigen Ecke bekam Lino von mir gleich ein GPS an sein Geschirr angebracht.
Er wurde doppelt gesichert um zu verhindern, dass er Panik bekommt und davon rennt. Das GPS dient zur Sicherheit, wenn ein Hund tatsächlich mal wegläuft. Über das Handy kann man seine Position verfolgen und ihn im Notfall schneller wieder finden.

Leider sind immer noch viele Menschen zu sorglos und die Hunde, die der Hölle entkommen sind, entlaufen schon bei der Übergabe.

Unterwegs trafen wir dann Maxx und sein Herrchen und die Hunde konnten sich auf neutralem Gebiet, erst einmal kennenlernen.

Lino und Maxx
Lino und Maxx

Lino hatte Angst und wusste gar nicht, wie im geschieht, als so ein großer bellender Hund ihm gegenüber stand.
Maxx hatte aber nur Augen für sein vermisstes Frauchen.
ir sind dann zügig heimgefahren und haben Lino erst einmal in Ruhe gelassen.

Er war total ängstlich und traute kaum sich zu bewegen. Maxx hat ihn völlig ignoriert.
So ein schüchterner junger Hund, war eine ganz neue Erfahrung für uns und wir versprachen ihm, dass wir es mit viel Geduld und noch mehr Liebe gemeinsam schaffen werden.
Mit Maxx und Lino wurde es jeden Tag besser und als sie zum ersten Mal gemeinsam in ihrem Hundebett geschlafen haben, flossen bei mir die Freudentränen. Lino hat sich sehr an Maxx orientiert und auch zu uns wurde er mit jedem Tag zutraulicher.
Nach zwei Wochen gingen wir das erstmals in die Hundeschule zu Tina.
Lino hatte vor allem Neuen sehr viel Angst, auch die anderen Hunde waren ihm nicht geheuer.
Eine Hündin, die Onja wollte mit Lino spielen, da hat er vor lauter Angst immer in die Luft geschnappt und ist weggerannt.
Die Rettung nahte in Form von Maxx, der bevor Lino zu uns kam, eine Auffrischung in Sachen wie gehe ich mit Welpen um, bekommen hatte.
Als Lino sah, wie viel Spaß es Maxx machte mit den Hunden herum zu rennen, traute er es sich vorsichtig auch. Lino überraschte uns jeden Tag mit seinen Fortschritten und seiner Lebensfreude.
Er war ein begnadeter Mäusefänger, dass er sie fraß, konnten wir immer verhindern.
Die Zeit haben wir vier sehr genossen und der erste Urlaub sollte in einer Woche beginnen.
Die Hunde waren sehr lieb, wenn sie alleine waren, und haben sich prima vertragen.
Mittags machten wir immer eine schöne Gassirunde und hatten dabei viel Spaß.

Als wir Lino fünf Wochen hatten, bin ich mittags heimgekommen und er hat mich nicht wie sonst begrüßt, er lag auf dem Bett und wedelte nur müde mit dem Schwanz.
Morgens hatte ich noch einen fröhlichen Lino und jetzt war er krank und spuckte die ganze Zeit. Ich habe dann sofort mit der Tierärztin gesprochen und wir konnten auch gleich vorbei kommen.
Sie meinte Lino, hätte eine Halsentzündung und er bekam Antibiotika, aber ich sollte am nächsten Morgen zur Blutentnahme vorbei kommen. Lino war sowieso sehr dünn, ich gab ihm Kartoffelbrei und etwas gekochtes Fleisch zum Fressen.
Das wenige was er zu sich nahm, hat er gleich wieder erbrochen.
Langsam machten wir uns richtig Sorgen und waren schon um acht Uhr in der Praxis.
Lino2Da es auch eine Tierklinik war, konnten gleich alle Untersuchungen gemacht werden.
Beim Röntgen stellte sich heraus das die Leber und die Nieren angegriffen waren und auch sein Blutbild war katastrophal.
Lino bekam sofort Infusionen und ich hatte immer noch die Hoffnung, dass alles gut wird.
Ich war die meiste Zeit bei ihm und wollte nicht glauben, dass mein kleiner Schatz so krank war.
Die Tierärztin erklärte uns, dass die Leber sehr stark angegriffen war und eine Niere überhaupt nicht mehr funktionierte.
Die andere Niere würde nur noch ca. 30 Prozent arbeiten.
Wir holten ihn von der Tierklinik ab und er musste gleich wieder spucken.
Nach einer schlaflosen Nacht bekam er morgens daheim eine weitere Infusion und sein Herrchen kümmerte sich liebevoll um Lino.
Maxx hatte sich total von dem Kleinen zurückgezogen.
Gegen elf Uhr verschlechterte sich sein Zustand noch einmal drastisch und wir fuhren sofort in die Tierklinik.
Wir trugen in rein und legten ihn vorsichtig auf den Behandlungstisch und hielten Lino in unseren Armen.

Auf einmal jaulte Lino noch kurz auf… dann war es vorbei…

Unser Lino war mit erst sieben Monaten in unseren Armen gestorben.

Ich hoffe, mein kleiner Schatz Lino, du bist gut über die Regenbogenbrücke gekommen.

Wir können nur spekulieren, was geschehen war, er hatte eine chronische Vergiftung, die über Monate hin weg in seinem Körper gewesen sein musste. Ob seine Mama und die Geschwister vergiftet worden sind und Lino weniger abbekommen hat… ist rein spekulativ.
Auch könnten die Schäden an Leber und Niere schon von Geburt an gewesen sein.

Die zweite Niere war bei Lino nicht mehr mitgewachsen, wäre er nicht mehr größer geworden, wäre es vielleicht gut gegangen.
So kam es zu dem akuten Nierenversagen. Wir waren unendlich traurig und konnten es nicht glauben.
Wir fuhren noch immer fassungslos zum Tierkrematorium, wo wir ihn einäschern ließen. Maxx gaben wir noch die Gelegenheit sich von Lino zu verabschieden. Er schaute den Kleinen an und schnüffelte und mit einem Seufzer, drehte er den Kopf weg.
Daheim habe ich mich erst einmal damit beschäftigt alle Decken, die voll gespuckt waren, zu entsorgen.
Wir hatten uns für die Einäscherung bei Lino entschieden und wir haben das „Glück“ ein Tierkrematorium in der Nähe zu haben.
Da wir keinen großen Garten haben und es ja auch immer einen Umzug geben kann, ist das für uns die beste Möglichkeit.
Man kann sein geliebtes Tier auch beim Tierarzt lassen, aber das war bei keinem unserer Hunde eine Option für uns.
Eine weitere Art der Bestattung ist auf einem Tierfriedhof, für viele Menschen auch eine Alternative.
Jeder Tierfreund muss für sich entscheiden, was für ihn am besten geeignet ist.
Zwei Tage später konnten wir Linos Asche abholen und er war wieder daheim.
Nun steht seine Urne mit einem Bild von unserem kleinen Schatz im Wohnzimmer.
Alle waren über den frühen Tod eines so jungen Hundes erschüttert.
Vor allem Paula, die Lino gerettet hatte, sowie Nadine von der Orga, haben sehr mit uns getrauert.
Die anderen zwei Hunde, die mit Lino aus Rumänien gekommen waren, sind gesund und munter.
Sie hatten mehr Glück als unser Lino, sie waren im Gegensatz zu ihm auch schon ausgewachsen.
Unser kleiner Sonnenschein, du fehlst uns sehr. Du wirst immer einen Platz, in unserem Herzen haben!

Lino, wir wollten dir noch so viel Liebe schenken, aber wahrscheinlich haben sie im Himmel einen kleinen Engel gebraucht.
Es ist nun schon fast ein Jahr her, seit du über die Regenbogenbrücke gegangen bist.
Wenn ich einen Regenbogen sehe, muss ich immer noch um dich weinen.

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Text von Maxx & Lucca Hund

Bilder von Matthias Maxx

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