Schweizer Hunderassen

Die Schweiz ist die Heimat des Sennenhundes und des berühmten Bernhardiners. Der Bernhardiner wurde speziell für Rettungseinsätze gezüchtet und ist durch Filme, Zeichentrickfilme und Erzählungen von Bergrettern weithin bekannt geworden. Doch gibt es auch weniger bekannte Schweizer Hunderassen.

schweizer hunderassen

Eines haben alle Schweizer Hunderassen gemeinsam: sie sind hervorragend an die rauen, zum Teil lebensfeindlichen Bedingungen der Schweizer Bergwelt angepasst und sind für das Leben in den Bergen bestens ausgerüstet. Ob abschüssige Bergwiese oder unwegsames Geröllfeld, diese Hunde wissen instinktiv, wie sie sich in diesem Gelände zu verhalten haben. Mittlerweile sind viele von ihnen beliebte Familienhunde, die Hundehalter rund um den Globus mit ihrem umgänglichen und liebenswerten Charakter begeistern.

Bernhardiner

Er ist eine der bekanntesten Rassen und hat den Tibetischen Mastiff als Vorfahren. Er wurde von den Römern in die Schweiz gebracht, die ihn als Wachhund für Grundstücke einsetzten. Durch Kreuzungen mit Hunden aus den Alpen entstand der heutige Bernhardiner. Im 17. Jahrhundert wurde er von den Mönchen des Bernhardinerheims (woher er seinen Namen hat) in St. Bernhard ausgebildet und lernte, unter Lawinen verschüttete Menschen zu retten. Nachweislich wurden bisher 2000 Menschen von diesen Hunden gerettet.

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Ein Vertreter dieser Rasse namens Barry hat in seinem 12-jährigen Leben 40 Menschenleben gerettet. Als Zeichen des Respekts ist eine Statue von Barry im Museum für Landeskunde und Geschichte in Bern ausgestellt. Die gutmütige, verträgliche und intelligente Rasse ist in Europa und in den USA weit verbreitet. Es handelt es sich um einen großen, kräftigen Hund mit quadratischem Aussehen, muskulös und robust.

Der Bernhardiner hat ein doppelschichtiges Fell mit dichtem Haar, das ihn vor Kälte schützt. Regelmäßiges Bürsten kommt dem Bernhardiner zu Gute. Die Fellfarbe reicht von rot mit weiß, weiß mit rot oder weiß mit gestreiften Bereichen. Sie werden 65 cm bis 90 cm groß und können bis zu 80 kg auf die Waage bringen. Aufgrund ihrer Größe werden sie nur 8 bis 10 Jahre alt. Hier mehr zum Bernhardiner

Berner Sennenhund

Der Berner Sennenhund gehört zu den vier Schweizer Schäferhund-Rassen. Auch hier lässt sich der Ursprung der Rasse auf die Römer zurückführen, die ihre mitgebrachten Mastiffs mit lokalen Hunden verpaarten, um widerstandsfähigere langhaarige Hunde hervorzubringen, die an die Umweltbedingungen des heutigen Kanton Bern angepasst waren. Er ist ein mutiger, intelligenter, aktiver, lebhafter, aufmerksamer und ruhiger Hund. Er bellt selten. Der Berner Sennenhund ist anhänglich und liebevoll zu seiner Familie. Er ist beschützend und gutmütig zu Kindern.

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Wenn er von klein auf mit anderen Hunden und Haustieren sozialisiert wird, sollte es keine Probleme geben. Er gilt als Anfängerhund. Der Berner Sennenhund ist ein großer Hund mit einem kräftigen, ausgewogenen und harmonischen Körperbau, der ihm sein imposantes Aussehen gibt. Der Kopf ist breit und proportional zum Körper. Das Fell des Berner Sennenhundes ist doppellagig, mit langem, weichem, glänzendem, leicht gewelltem oder geradem Deckhaar. Die Fellfarbe ist schwarz mit rostfarbenen Flecken an den Augen, am Kiefer, an den Beinen und an der Stirn, an der Nase, an der Brust, an den Pfoten und an der Rutenspitze. Diese Hunderasse wird zwischen 50 cm und 65 cm groß und wiegt ausgewachsen zwischen 50 kg und 65 kg. Der Berner Sennenhund wird zwischen 10 und 14 Jahre alt. Hier mehr zum Berner Sennenhund

Appenzeller Sennenhund

Die Ursprünge des Appenzeller Sennenhundes gehen – ebenso wie bei seinem Verwandten, dem Berner Sennenhund – auf die Mastiffs zurück, die von den Römern in die Region gebracht wurden. Durch Kreuzungen entstand diese neue Rasse. Er ist in den Tälern des Kantons Appenzell zu Hause, woher er auch seinen Namen hat. Er ist ein fröhlicher, intelligenter, sehr aktiver, mutiger, selbstbewusster, widerstandsfähiger Hund, der gerne bellt. Er ist ein treuer und unbestechlicher Verteidiger der Familie, der sich besonders an eine Person bindet. Von klein auf mit anderen Hunden und Tieren sozialisiert, hat er keine Probleme mit ihnen.

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Gegenüber Fremden ist er zurückhaltend und vorsichtig. Der Appenzeller Sennenhund ist ein mittelgrosser, wohlproportionierter Hund von quadratischer Form. Ein typisches Rassemerkmal ist der Schwanz, der ziemlich hoch angesetzt, mittellang, buschig ist und auf dem Rücken in Form eines Rings getragen wird. Das Fell ist kurz, dick, rau und die Hauptfarbe ist schwarz oder braun mit symmetrischen weißen oder rostfarbenen Flecken. Der Appenzeller wird 45 cm bis 55 cm groß und wiegt dabei 25 kg bis 40 kg. Die Lebenserwartung des Appenzeller liegt bei 10 bis 13 Jahren. Hier mehr zum Appenzeller Sennenhund

Schweizer Laufhund

Auch der Schweizer Laufhund hat uralte Wurzeln und geht auf die Zeit zurück, als die Schweiz von den römischen Truppen besetzt war. Er wurde seit jeher hauptsächlich für die Jagd eingesetzt. Er hat viel Energie und benötigt daher sowohl körperliche als auch geistige Auslastung. Hinzu kommt, dass diese Hunde naturgemäß einen ausgeprägten Jagtinstinkt haben, der durch konsequente Erziehung in den Griff zu bekommen ist. Der mittelgroße Schweizer Laufhund bindet sich sehr eng an seinen Besitzer und ist ein sensibler Hund.

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Er hat ein kurzes, glattes Fell, das in vier verschiedenen Farbkategorien eingeteilt werden kann: den Berner Laufhund (weiß mit schwarzen Flecken und lohfarbenen Abzeichen im Gesicht), den Jurahund (schwarz mit lohfarbenen Beinen und Schnauze), den Luzerner Laufhund (weiß mit blauen Sprenkeln, schwarzen Flecken und lohfarbenen Abzeichen im Gesicht) und den Schwyzer Laufhund (weiß mit orangen Flecken). Der Schweizer Laufhund wird 45 cm bis 60 cm groß und wiegt 15 kg bis 20 kg. Die großen Ohren erfordern eine regelmäßige Säuberung. Die Rasse wird mit 10 bis 13 Jahren durchschnittlich alt. Hier mehr zu den Schweizer Laufhunden

Entlebucher Sennenhund

Der Entlebucher Sennenhund ist der kleinste Vertreter der vier Schweizer Schäferhundrassen, die durch Kreuzung der einheimischen Hunde mit den von den Römern eingeführten Mastiffs entstanden ist. Diese Rasse war vorwiegend im Kanton Luzern vertreten, genauer gesagt im Bezirk Entlebuch, wie der Name schon sagt. Er ist ein intelligenter, mutiger, aufmerksamer, fröhlicher, ausgeglichener und lernfreudiger Hund.

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Er ist seinem Herrn und seiner Familie treu ergeben, gutmütig und freundlich zu Kindern. Jedoch ist die Rasse vorsichtig, sogar misstrauisch gegenüber Fremden. Im Allgemeinen akzeptiert er andere Haustiere und andere Hunde, besonders wenn er mit ihnen sozialisiert wurde. Der Entlebucher Sennenhund ist mittelgroß und hat einen harmonischen, kompakten Körperbau. Sein Fell ist doppellagig mit einer äußeren Schicht aus kurzem, rauem, glänzendem Haar. Es ist schwarz mit rötlichen und weißen Flecken an Brust, Hals, Pfoten, Nase und Stirn. Die Rasse wird 45 cm bis 55 cm groß und 25 kg bis 30 kg schwer. Die Lebenserwartung des Entlebuchers beträgt 10 bis 15 Jahre.

Hier mehr zum Entlebucher Sennenhund

Großer Schweizer Sennenhund

Der Große Schweizer Sennenhund ist die älteste der vier Sennenhund-Rassen in der Schweiz. Er könnte ein kurzhaariger Vorfahre des Bernhardiners sein, bei dem deutliche Einflüsse dieser Hunde zu erkennen sind. Der Große Schweizer Sennenhund ist ein sehr intelligenter, lebhafter, mutiger, arbeitsfreudiger, ausgeglichener und gehorsamer Hund. Er ist seinem Besitzer treu und ergeben, beschützt seine Familie, wenn es sein muss, und ist liebevoll und anhänglich gegenüber Kindern. Er versteht sich sehr gut mit anderen Haustieren und anderen Hunden, wenn er entsprechen seit Welpenbeinen an sozialisiert wurde.

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Er kündigt Fremde mit Bellen an, tut diesen jedoch nichts. Der Große Schweizer Sennenhund ist ein großwüchsiger Hund mit einem eher langen als hohen, kräftigen und massiven Körper. Das Fell ist doppellagig mit einer dicken, kurzen, wolligen Unterwolle und einem Deckfell aus dickem, rauem, kurzem Haar, das schwarz mit weißen und rostfarbenen Stellen sein kann. Der Große Schweizer Sennenhund wird 60 cm bis 75 cm groß und 35 kg bis 65 kg schwer. Seine Lebenserwartung beträgt 9 bis 12 Jahre. Hier mehr zum großen Schweizer Sennenhund

Weißer Schweizer Schäferhund

Der Berger Blanc Suisse, wie er ebenfalls genannt wird, ist ein gelehriger, anhänglicher und agiler Hund. Bei privater Haltung sollte er gut gefördert werden wie zum Beispiel mit Agility, Obedience und Mantrailing. Oft kommt er auch zum Einsatz als Trümmerhund, Lawinenhund oder Polizeihund.

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Die Ähnlichkeit zum Deutschen Schäferhund ist kein Zufall. Früher gab es bei dessen Züchtung vermehrt weiße Welpen, die jedoch als Fehlfarbe deklariert wurde. Daher entschlossen sich Hundeliebhaber in den USA und Kanada, aus der hellen Schönheit eine eigenständige Hunderasse zu entwickeln.  Die Schweiz wurde als Ursprungsland festgelegt, da das Land in den 1970er-Jahren Weiße Schäferhunde importierte. Hier mehr zum Weißen Schweizer Schäferhund

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