Fährtenarbeit mit dem Hund: Tipps für den Anfang

Fährtenarbeit mit dem Hund: Tipps für den Anfang

Bei der Fährtenarbeit handelt sich um ein spezielles Hundetraining. Der Vierbeiner sucht hierbei mit seiner Nase eine bestimmte Fährte ab. Aus diesem Grund wird hierfür auch häufig der Begriff „Nasenarbeit“ verwendet. Hunde eignen sich hierfür ideal, denn sie haben eine deutlich höhere Anzahl an Riechzellen als wir Menschen. Doch wenn mit der Fährtenarbeit begonnen wird, sollten einige Dinge beachtet werden. Der folgende Text beschreibt diese und erläutert, wie das Training am besten durchgeführt wird, welche Rassen sich hierfür eignen und wie am Anfang vorgegangen werden sollte.

Hundesport ohne Zwänge

An oberster Stelle sollte stehen, dass die Fährtenarbeit niemals unter Zwang durchgeführt wird. Denn dann wird sich der Vierbeiner auf Dauer nicht dafür begeistern und sich sogar wehren. Wenn er allerdings Spaß daran hat, kann die Fährtenarbeit für ihn und auch dem Menschen ein echtes Erlebnis werden. Denn grundsätzlich ist es für einen Hund immer schön, wenn er sich in der Natur bewegen kann. Und wenn er dann auch noch nach einer Fährte suchen kann, ist dies noch interessanter. Damit er das am besten entwickelte Organ, die Nase, immer wieder aufs Neue einsetzen kann, sollten stets neue Gebiete für das Training genutzt werden.

Welche Hunde eignen sich für die Fährtenarbeit?

Grundsätzlich eignen sich alle sogenannten Gebrauchshunderassen für die Fährtenarbeit. Aber auch andere Rassen und auch Mischlinge können sehr gut hierfür eingesetzt werden. Denn grundsätzlich ist jeder Hund daran interessiert, neue Gerüche zu entdecken und dann eben auch einer Fährte zu folgen. Besonders gut geeignet sind unter anderem diese Hunderassen:

Bevor der Hund von uns Menschen als „bester Freund“ adoptiert wurde, nutzte er die Nase, um Nahrung zu finden und auch um Kontakt zu seinen Artgenossen herzustellen. Dieses Verhalten hat er also von Natur aus und ist eine perfekte Grundlage, ihm die Fährtenarbeit näher zu bringen. Wie gut diese gelingt, ist vor allem von den vorhandenen Riechzellen abhängig. So hat beispielsweise der Schäferhund ungefähr 220 Millionen dieser, der Dackel hingegen circa nur halb so viel. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Dackel grundsätzlich nicht für die Fährtenarbeit geeignet ist. Allerdings sollte diese nicht mit Hunden durchgeführt werden, die rassebedingt Atembeschwerden haben.

Sehr gut eignen sich hingegen alle Rassen, die ein gutes Nervenkostüm habennicht besonders ängstlich und scheu sind und eine relativ hohe Reizschwelle aufweisen. Nicht nur die Rasse selbst, sondern auch der jeweilige Charakter hat einen Einfluss auf die Eignung eines Vierbeiners. Wenn er schon als Welpe immer wieder seinen Menschen sucht und dabei seine Nase einsetzt, eignet er sich in der Regel auch für die Fährtenarbeit.

Die ersten Tests

Um zu schauen, ob der eigene Vierbeiner Spaß an diesem Training hat, können ganz einfach einige Tests in der Familie durchgeführt werden. Diese sogenannte Führerversteckfährte eignet sich für jeden Hund und sorgt auch bei dem Menschen für Spaß. Hierbei wird der Hund von einem Familienmitglied so gehalten, dass er die zu suchende Person nicht sehen kann. Diese versteckt sich jetzt in einem Busch oder hinter einem Gebäude. Jetzt wird der Vierbeiner gerufen und los gelassen.

Mit dem Kommando „los“ darf er sich jetzt auf die Fährte machen. Wenn der Hund in die richtige Richtung läuft, sollte er gelobt werden. Und wenn er dann schließlich das Ziel gefunden hat, sollte dieses Lob noch etwas größer ausfallen. Dieser Schritt wird so oft durchgeführt, bis der Hund vor allem mit der Nase sucht.

Worum genau geht es bei der Fährtenarbeit?

Bei der Fährtenarbeit werden die Hunde so ausgebildet, dass sie später einer menschlichen Fährte folgen können. Und dies sollte möglichst auch bei schlechtem Wetter und schlecht einsehbarem Gelände möglich sein. Der Hund wird am Anfang dahin geführt, wo die Fährte beginnt, was auch als Ansatz bezeichnet wird. Von dort aus wird er mit dem Kommando „such“ laufen gelassen, sodass er der Fährte folgen kann. Die ungefähr zehn Meter lange Leine wird nun so weit ausgegeben, bis sie die komplette Länge erreicht hat.

Loben zur Motivation

Der Hund sollte bei der Fährtenarbeit stets aufmerksam beobachtet werden. Denn der Verlauf dieser kann auch über spitze Fremdfährten führen, die auch als Verleiter bezeichnet werden. Sobald ein Gegenstand gefunden wurde, macht der Hund Platz und der Hundeführer nimmt diesen auf und zeigt ihn dem sogenannten Richter. Anschließend wird der Vierbeiner erneut auf die Fährte angesetzt. Sobald er das Ende dieser erreicht hat, wird ihm das Fährtengeschirr abgenommen. Nun sollte er noch einmal ausgiebig gelobt werden, sodass er beim nächsten Mal noch mehr Spaß und Motivation haben wird.

Hier mal ein Beispielvideo mit einem bayrischen Gebirgsschweißhundes:

Was wird alles für die Fährtenarbeit benötigt?

Um die Fährtenarbeit durchführen zu können, werden einige Gegenstände benötigt. Der Mensch sollte sich mit wetterfester Kleidung und Gummistiefeln ausstatten. Denn das Training findet auch bei schlechtem Wetter statt und die Fährte führt auch über unebene Wege. Des Weiteren wird ein sogenanntes Fährten- oder Suchgeschirrbenötigt, dass dem Hund angezogen wird. Und auch eine Fährtenleine sollte vorhanden sein. Diese besteht in der Regel aus Leder oder auch Nylon und ist etwa zehn Meter lang. Um die Fährtenarbeit durchführen zu können, muss auch ausreichend Gelände vorhanden sein. Um herauszufinden, ob sich diese auch für den eigenen Vierbeiner eignet, sollte sich einem passenden Verein angeschlossen werden.

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