Dänemark ist für mich schon lange ein Sehnsuchtsziel, besonders wenn ich mit meinem Vierbeiner unterwegs bin. Meiner persönlichen Erfahrung nach bietet Dänemark herrliche Urlaubsmöglichkeiten mit Hund, solange man sich gut informiert und vorbereitet. Die Kombination aus weiten Stränden, unberührter Natur und hundefreundlichen Unterkünften macht Dänemark zu einem nahezu idealen Reiseziel für Fellnasen und ihre Menschen.

In diesem Beitrag stelle ich Dir einige der beliebtesten Regionen für den Urlaub mit Hund in Dänemark vor und gebe Dir praktische Tipps rund um Ferienhäuser, Einreisebestimmungen und mehr – untermalt mit meinen persönlichen Erfahrungen. Wichtig war mir dabei, nicht zu sehr auf mögliche Probleme (wie das viel diskutierte Hundegesetz) zu fokussieren, sondern vor allem positive Hinweise und Empfehlungen für einen entspannten Dänemark-Urlaub mit Hund zu geben.
Beliebte Regionen in Dänemark für Deinen Urlaub mit Hund
Dänemark bietet viele wunderschöne Regionen, in denen sich Hund und Mensch pudelwohl fühlen können. Hier sind einige meiner persönlichen Favoriten:
Nordjütland – rund um Hirtshals
Die Region ganz im Norden Jütlands rund um Hirtshals ist ein echter Geheimtipp für Urlauber mit Hund. Dich erwarten dort kilometerlange, weiße Sandstrände an der rauen Nordsee, eine entspannte, nahezu entschleunigte Atmosphäre und ausgesprochen freundliche Einheimische. Viele Ferienhausgebiete liegen direkt hinter Dünen – ideal, um morgens mit dem Hund gleich an den Strand zu starten. Die Nordspitze Jütlands (Skagen) ist nicht weit und auch einen Ausflug wert, aber gerade Hirtshals und Umgebung punkten mit etwas mehr Ruhe abseits der Touristenmassen.
Mein Tipp: Außerhalb der Badesaison (1. Oktober bis 31. März) darf Dein Hund an den meisten Stränden in Nordjütland ohne Leine toben, solange Du ihn unter Kontrolle hast. In Hirtshals gibt es zudem ausgewiesene Hundestrände und sogar einen umzäunten Hundewald in der Tornby Klitplantage südlich der Stadt. Dort kann Dein Vierbeiner frei laufen und mit Artgenossen spielen, was besonders für bewegungsfreudige Hunde großartig ist. In Hirtshals selbst findest Du mit dem Folkeparken einen Stadtpark, an den ein Hundeauslaufgelände grenzt – perfekte Möglichkeiten für die Gassirunde zwischendurch.

Auch abseits der Strände hat Nordjütland viel zu bieten: Zum Beispiel lohnt ein Besuch im Nordsee-Ozeanarium Hirtshals (dem größten Aquarium Nordeuropas) – Hunde sind dort zwar nicht erlaubt, aber in einigen anderen Attraktionen der Region schon. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass Dänen sehr hundefreundlich sind. Man kommt leicht ins Gespräch, und mein Hund wurde oft freudig begrüßt. Die Mischung aus Meer, Dünen, Wäldchen (z.B. die Kiefernplantagen im Hinterland) und kleinen Orten macht Nordjütland für mich zum idealen Reiseziel mit Hund.
Langeland – Entspannt auf der Ostseeinsel
Die Ostseeinsel Langeland steht für Ruhe pur und unberührte Natur. Wenn Du einen entspannten Urlaub abseits hektischer Ferienzentren suchst, bist Du hier richtig – und Dein Hund ebenfalls. Auf Langeland gibt es unzählige Spazierwege durch Wälder und Wiesen, entlang an Feldrändern und natürlich an den reizvollen Ostseestränden. Die Insel ist dünn besiedelt und es gibt wenig Verkehr; viele Ferienhäuser verfügen über große eingezäunte Gärten. Das heißt: Dein Hund kann auch am Haus mal frei herumstreifen, und Ihr seid meist ungestört.
Meine Empfehlung: Besuche unbedingt den Ristinge Strand – ein wahres Paradies für Hunde und Besitzer. Der feinsandige Strand erstreckt sich über viele Kilometer und ist auch in der Hauptsaison nicht überlaufen. Mein Hund konnte dort ausgelassen im flachen Wasser rennen und mit anderen Hunden spielen, während ich den Blick auf die sanften Ostseewellen genossen habe. Ristinge liegt an der Westküste Langelands; hier geht die Ostsee sehr flach ins Wasser, was ideal für wasserscheuere Vierbeiner ist. Gleichzeitig gibt es Dünen und kleine Klippen – landschaftlich unglaublich schön.
Auf Langeland selbst wurde kürzlich sogar ein Hundewald in der Nähe von Rudkøbing eröffnet. Es zeigt, dass die Insel trotz ihrer Ruhe für Hundebesitzer gut gerüstet ist. Generell hatte ich auf Langeland immer das Gefühl, Stress und Hektik hinter mir zu lassen. Mein Vierbeiner hat die vielen neuen Gerüche (Wild, Hasen und auch die berühmten Langeländer Wildpferde auf den Weiden) mit Begeisterung aufgenommen. Wichtig ist hier natürlich, den Hund in der Natur kontrolliert zu führen – Wildwechsel sind auf Langeland häufig, also lieber an die Schleppleine, wo es Wildtiere geben könnte, damit kein unnötiges Risiko entsteht.

Übrigens: Die Strände auf Langeland sind in der Nebensaison ebenfalls für Hunde ohne Leine erlaubt, solange es kein Vogelschutzgebiet ist. Im Sommer gilt Leinenpflicht an den meisten Stränden, besonders dort, wo eine Blaue Flagge weht (Qualitätszeichen für Strände). Aber da es genug einsame Abschnitte gibt, findet man immer ein Plätzchen, an dem man auch im Sommer morgens oder abends ungestört mit dem Hund laufen kann.
Ringkøbing Fjord – Wasserspaß für Hunde
Der Ringkøbing Fjord an der dänischen Westküste ist bei Urlaubern mit Hund besonders beliebt – und das völlig zu Recht. Hier erwartet Dich eine einzigartige Kombination aus Nordsee und Fjord: Auf der einen Seite die raue Nordseemit endlosen Stränden und hohen Dünen, auf der anderen Seite der ruhige, flache Fjord mit Wiesen und Schilfufern. Rund um den Ringkøbing Fjord – etwa in Orten wie Hvide Sande, Søndervig oder Bork Havn – gibt es unzählige hundefreundliche Ferienhäuser und Freizeitmöglichkeiten.
Die Nordseestrände bei Hvide Sande oder Søndervig eignen sich perfekt für ausgiebige Spaziergänge. In der Region um Hvide Sande triffst Du auf breite, kilometerlange Sandstrände, die sich ideal für lange Strandtage mit Hund eignen. Ich liebe es, frühmorgens mit meinem Hund durch die Dünen zu streifen, wenn noch kaum jemand unterwegs ist, und die frische Meeresbrise zu genießen. Hunde dürfen hier in der Zeit 1. Oktober bis 31. Märzfrei laufen (solange sie abrufbar sind) – mein Hund nutzt diese Freiheit immer voll aus, im Sand zu flitzen und zu buddeln.
Was diese Gegend speziell auszeichnet, ist der Fjord selbst. Da der Ringkøbing Fjord vom Meer durch eine schmale Nehrung (Holmsland Klit) getrennt ist, ist sein Wasser viel ruhiger als die Nordsee. Viele Hunde gehen dort gern baden, weil es keine starken Wellen gibt. Wenn Dein Hund also nicht so der „Wellenreiter“ ist, kann er im Fjord super planschen und schwimmen, ohne Angst vor der Brandung. An mehreren flachen Stellen am Fjordufer habe ich meinen Hund ohne Probleme ins Wasser lassen können – er fand das klasse und es war eine tolle Abkühlung an warmen Tagen.
Ein praktischer Hinweis: Hvide Sande und Søndervig verfügen in der Umgebung auch über Hundewälder und Hundespielplätze. Nördlich von Søndervig, in der Husby Klitplantage (nahe Vester Husby), gibt es zum Beispiel einen offiziellen Hundewald für Spaziergänge im Kiefernwald. Generell findet man am ganzen Ringkøbing Fjord verteilt ausgewiesene Hundestrände (teilweise mit Mülleimern und Tütenspendern) sowie viele andere Hundehalter – man ist hier wirklich unter Gleichgesinnten. Die Westküste um den Fjord ist touristisch beliebt, aber durch die Weitläufigkeit verteilt es sich gut. Für Dich heißt das: Dein Hund findet immer wieder neue Hundekumpels, aber Ihr könnt auch problemlos ruhige Ecken finden.
Rømø und Fanø – Inseln mit endlosen Stränden
Wer an der Nordsee Urlaub mit Hund macht, sollte die Wattenmeer-Inseln Rømø und Fanø nicht vergessen. Diese beiden Inseln im Südwesten Jütlands sind ein echtes Highlight – vor allem wegen ihrer schier endlosen, breiten Sandstrände. Rømø rühmt sich damit, einen der breitesten Sandstrände Europas zu haben (an manchen Stellen mehrere Kilometer vom Dünenrand bis zum Wasser!). Fanø steht dem kaum nach. Hier kann Dein Hund nach Herzenslust rennen, im Sand wälzen und im flachen Wasser toben – Platz ohne Ende gibt es ja.
Ich habe Rømø als extrem hundefreundlich erlebt. Am Sønderstrand von Rømø darf man mit dem Auto auf den Strand fahren – das nutzen viele, um sich ein abgelegenes Plätzchen zu suchen. Mein Hund war völlig aus dem Häuschen vor Freude, als er zum ersten Mal aus dem Wagen sprang und nur Sand und Meer bis zum Horizont sah. In der Nebensaison durfte er ohne Leine laufen und ist in riesigen Kreisen über den Strand geflitzt. Selbst im Sommer gilt: Dank der Größe des Strandes findet man immer ein ruhigeres Stück, wo man niemanden stört (bitte aber die Leinenpflicht vom 1. April bis 30. September beachten, wenn andere Leute in der Nähe sind).
Auch Fanø kann ich sehr empfehlen. Die Insel ist kleiner und gemütlicher, mit hübschen Reetdachhäusern und Dünenlandschaften. Für Hunde gibt es auf Fanø mehrere Hundewälder (z.B. den Kikkebjerg Plantage Hundewald im Norden und einen weiteren im Süden bei Sønderho). Ähnlich auf Rømø: Dort findet man ebenfalls umzäunte Hundewälder, etwa in der Kirkeby Plantage und der Vråby Plantage. Das heißt, auch auf den Inseln musst Du auf Freilaufmöglichkeiten nicht verzichten. Ich habe mit meinem Hund im Hundewald auf Fanø sehr positive Erfahrungen gemacht – die Einheimischen waren super freundlich, man kam schnell ins Gespräch und bekam nebenbei noch Tipps für weitere schöne Gassistrecken.
Zusammengefasst sind Rømø und Fanø für mich perfekte Hundereiseziele: viel Platz, hundefreundliche Unterkünfte, jede Menge Natur und genügend Auslauf. Die Anreise erfolgt bequem mit dem Auto (Rømø ist per Autodamm mit dem Festland verbunden; Fanø erreicht man in 15 Minuten mit der Fähre ab Esbjerg). Bereits die Überfahrt mit der Fähre nach Fanø war für meinen Hund ein kleines Abenteuer – Hunde dürfen an Deck mitfahren, was ich als angenehm empfand.
Ferienhäuser für Hundehalter – Was solltest Du beachten?
Für mich persönlich ist ein Ferienhaus die beste Art, in Dänemark Urlaub mit Hund zu machen. Man ist unabhängig, hat viel Platz und vor allem seine Ruhe – ideal, wenn der Hund mal bellen sollte oder man mit mehreren Hunden oder Freunden reist. In Dänemark gibt es tausende Ferienhäuser, und der Großteil davon erlaubt Hunde. Dennoch lohnt es sich, bei der Buchung genau hinzuschauen, damit der Urlaub für alle entspannt wird.
Großzügige Ferienhäuser mit Garten sind ideal, damit sich Hund und Familie in Dänemark pudelwohl fühlen.
Achte bei der Auswahl Deines Ferienhauses darauf, wie viele Hunde erlaubt sind und ob eventuell ein Aufpreis fällig wird. Bei vielen Anbietern (z.B. Sonne und Strand oder DanCenter) sind 1-2 Hunde kostenlos gestattet. Ein Anbieter, mit dem ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ist VillaVilla: In den meisten VillaVilla-Ferienhäusern darf man bis zu drei Haustiere kostenfrei mitbringen. Wenn Du sogar mehr als drei Hunde hast, ist das auch kein Problem – hier hilft der Anbieter auf Anfrage weiter, ein geeignetes Haus zu finden. Die großen Häuser von VillaVilla sind oft richtige Luxusdomizile mit riesigen Grundstücken. Mein Hund hatte in „unserem“ VillaVilla-Haus einen riesigen Garten zum Flitzen und Schnüffeln, während wir Menschen uns über Sauna, Whirlpool und einen Billardtisch gefreut haben. Auch haben wir eine Gegend gewählt in der Hunde generell willkommen sind, d.h. ein Hundestrand war vorhanden und Dünen in der Nähe.
Ein weiterer Pluspunkt bei vielen Häusern: Das Grundstück ist häufig eingezäunt oder von Naturhecken umgeben. So kann Dein Hund auch draußen mal frei sein, ohne dass Du gleich Angst haben musst, er könnte ausbüxen. Prüfe aber die Angaben – nicht jedes Grundstück ist dicht bewachsen, gerade kleine Hunde finden manchmal Lücken.
Falls Dein Hund es gewohnt ist, mal allein zu bleiben, bieten Ferienhäuser ebenfalls Vorteile. Du kannst ihn in der fremden Umgebung vielleicht besser allein lassen als in einem Hotelzimmer, da er die gesamte Wohnung zur Verfügung hat. Einige der besonders hundefreundlichen Häuser verfügen sogar über einen Hundezwinger draußen oder eine überdachte Terrasse, wo der Hund warten kann. In unserem letzten Dänemark-Urlaub haben wir das genutzt, als wir ins Legoland gefahren sind – unser Hund konnte für ein paar Stunden sicher im eingezäunten Bereich relaxen, ohne etwas zu zerstören oder sich zu verletzen. Wichtig: Wenn das Haus einen Pool hat und ein Techniker zur Wartung kommt, informiere Dich, ob und wann er kommt – oft betreten Techniker die Häuser, auch wenn die Gäste nicht da sind. Dann sollte natürlich kein freilaufender Hund im Haus sein, der den Techniker überrascht.
Auch Nachbarn sind in Dänemark meist kein Problem, da die Grundstücke groß sind. Dennoch gilt die Devise: Lieber Rücksicht nehmen. Dänen sind sehr hundelieb, aber niemand freut sich über Hundehaufen im Vorgarten oder stundenlanges Gebell. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es in den Ferienhausgebieten sehr entspannt zugeht. Viele Häuser liegen so weit auseinander, dass man oft gar nicht merkt, wenn nebenan auch Hunde wohnen.
Was solltest Du also im Vorfeld beachten? Hier ein paar Punkte:
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Ist das Grundstück eingezäunt oder zumindest weitläufig genug weg von Straßen?
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Wie viele Hunde sind erlaubt? (Oft 2 kostenlos, manchmal 3 oder mehr auf Anfrage.)
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Gibt es spezielle Ausstattung fürs Hundewohl? (Näpfe, Hundebett, Außenzwinger etc. – eher selten, aber teils vorhanden.)
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Wie weit ist es zum nächsten Hundestrand oder Hundewald? (Meine Empfehlung: such Dir ein Haus in der Nähe solcher Angebote, dann hast Du es nicht weit bis zum täglichen Freilaufspaß.)
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Gibt es in der Nähe tierärztliche Versorgung? (Zur Sicherheit schadet es nie zu wissen, wo der nächste Tierarzt ist. In Dänemark sind die Abstände groß, also ruhig vorher googeln und die Adresse notieren.)
„Besonders toll finde ich bei VillaVilla, dass viele Ferienhäuser besonders groß sind und mehrere Hunde willkommen heißen.“ – Olaf
Abschließend: Ein Ferienhausurlaub mit Hund in Dänemark ist aus meiner Sicht unschlagbar, weil er Dir maximale Flexibilität bietet. Du kannst kommen und gehen, wann Du willst, bist an keinen Frühstücksraum gebunden und Dein Hund kann sich wie zuhause fühlen. Gerade wenn Dein Hund vielleicht mal nass oder schmutzig vom Strand zurückkommt, ist es entspannt, ihn am Haus abduschen zu können, ohne dass sich jemand beschwert. Viele Ferienhäuser haben übrigens einen Außenwasserhahn – sehr praktisch nach dem Strandbesuch mit Hund!
Ist Dänemark wirklich eine „Hundehölle“?
Einige Medien und Tierschützer bezeichnen Dänemark seit Einführung des sogenannten Hundegesetzes von 2010 als „Hundehölle“. Dieser drastische Begriff kommt daher, dass Dänemark im Juli 2010 bestimmte Hunderassen durch ein Gesetz verboten hat – und es in den Jahren danach wohl zahlreiche Fälle gab, in denen Hunde (insbesondere solcher Rassen oder ähnlicher Mischlinge) eingeschläfert wurden. Insgesamt stehen 13 Hunderassen auf dieser Verbotsliste. Zu den verbotenen Rassen gehören u.a. American Staffordshire Terrier, Pitbull Terrier, American Bulldog, Boerboel, Dogo Argentino, Fila Brasileiro, Kangal und Tosa Inu (sowie einige weniger bekannte wie z.B. Owtscharka-Hirtenhunde und Šarplaninac). Auch Mischlinge, die einer dieser Rassen ähnlich sehen, sind von dem Verbot betroffen – das heißt, ihre Einfuhr und Haltung in Dänemark ist illegal.
Diese Regelung hat viele Hundebesitzer verständlicherweise verunsichert oder sogar empört. Geschichten von beschlagnahmten und getöteten Hunden machten die Runde, teilweise mit schockierenden Einzelschicksalen. Zum Beispiel berichteten Tierschutzorganisationen, dass direkt nach Inkrafttreten des Gesetzes auch Welpen verbotener Rassen konfisziert und getötet wurden. Begriffe wie „Todesliste“ für die Liste der verbotenen Hunde kamen auf. Kein Wunder, dass manche Dänemark kritisch sehen.
Meine persönliche Sicht: Ja, dieses Hundegesetz ist hart und man muss es ernst nehmen. Aber Dänemark als ganzes Land zur „Hundehölle“ zu erklären, halte ich für überzogen. Wenn Dein Hund nicht zu den verbotenen Rassen gehört, wirst Du im Urlaubsalltag vermutlich nichts von diesem Gesetz spüren. Die allermeisten Touristenhunde sind z.B. Labradore, Retriever, Schäferhunde, Dackel, Mischlinge usw. – für sie ist Dänemark kein Stück „höllisch“, sondern eher ein Hundeparadies mit viel Freiheit und Natur. Ich selbst reise seit Jahren mit einem Mischlingshund (der keiner Listenrasse ähnelt) nach Dänemark und habe nie negative Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil: Wir wurden überall freundlich empfangen. Kein Polizist hat je meinen Hund gemustert oder gar kontrolliert – weil wir uns an die Regeln halten und keinerlei Auffälligkeiten provozieren.
Dennoch solltest Du das Risiko kennen, falls Dein Hund vielleicht doch optisch „kampfhundähnlich“ sein könnte. Es gab Fälle, wo Hundehalter mit Staffordshire-Mixen kontrolliert wurden. In solchen Fällen muss man beweisen, dass der eigene Hund nicht zu einer verbotenen Rasse gehört. Ein Eintrag im Impfpass reicht dabei nicht aus – empfohlen wird, Ahnentafeln oder DNA-Tests mitzuführen, um im Zweifel die Abstammung belegen zu können. So etwas würde ich jedem raten, der einen Listenhund-Mix besitzt und dennoch nach Dänemark reisen möchte.
Zusammengefasst: Das Hundegesetz von 2010 existiert und verbietet bestimmte Rassen rigoros. Diese Politik kann man kritisch sehen – tue ich auch. Aber sie betrifft in erster Linie die Bewohner Dänemarks selbst und Leute, die verbotene Rassen besitzen. Für Otto-Normal-Hundehalter mit einem Retriever, Pudel, Mops & Co. stellt Dänemark keine nennenswert größere Gefahr dar als andere Länder. Man sollte das Thema im Hinterkopf haben, aber sich nicht verrückt machen lassen.
Wie sieht die Realität für Touristenhunde aus?
Eine wichtige Frage ist: Wie wird das Gesetz in der Praxis bei Touristen angewendet? Hier kann ich zum Glück Entwarnung geben. Seit einer Änderung im Jahr 2017 geht die dänische Polizei bei ausländischen Touristen nämlich etwas pragmatischer vor: Kommt es zu einem Vorfall mit einem sogenannten Listenhund, kann die Polizei den Hund und Halter nun des Landes verweisen, anstatt den Hund einzuschläfern. Das heißt, man gibt ausländischen Urlaubern im Zweifel die Chance, das Land mit ihrem Hund wieder zu verlassen, anstatt sofort die Tötung anzuordnen. Zuvor (2010–2017) war die Gesetzeslage strenger, da musste theoretisch jeder Verstoß zur Euthanasie führen.
Zum Glück ist jedoch noch nie ein Hund eines Touristen aufgrund des Gesetzes getötet worden – kein einziger Fall ist bislang bekannt. Die dänischen Behörden bestätigen, dass es solche Extremfälle bei Urlaubern nichtgab. Meistens handelt es sich ohnehin um theoretische Risiken, die gar nicht eintreten, wenn man seinen Hund beaufsichtigt. Dennoch rate ich Dir dringend, Deinen Hund stets im Blick zu haben und besonders bei Begegnungen mit anderen Hunden oder Menschen vorsichtig zu sein. Lasse es gar nicht erst zu einem ernsten Zwischenfall kommen, dann wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals mit dem Hundegesetz in Kontakt kommen.
Aus meiner Erfahrung schauen die dänischen Behörden bei Touristen eher genau hin, ob z.B. die Einreisebestimmungen erfüllt sind (Stichwort Heimtierausweis und Tollwutimpfung), als dass sie gezielt nach Listenhunden Ausschau halten. Aber das kann natürlich subjektiv sein. Wichtig ist: Kenne die Regeln, halte Dich daran, dann hast Du nichts zu befürchten. Mehr Detailwissen findest Du auch in diesem Artikel.
Praktische Tipps für den entspannten Dänemark-Urlaub mit Hund
Zum Abschluss hier noch einmal gebündelt einige praktische Tipps, die Dir und Deinem Vierbeiner den Urlaub in Dänemark erleichtern werden:
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Check vor der Reise: Prüfe unbedingt, ob Dein Hund von der „Todesliste“ (verbotene Rassen) betroffen sein könnte. Falls Dein Hund einer verbotenen Rasse angehört oder auch nur ähnlich sieht, rate ich dringend von einer Dänemark-Reise ab. In Grenzfällen führe Dokumente (Stammbaum, DNA-Test etc.) mit, um die Rasse nachzuweisen. So bist Du im Ernstfall abgesichert, falls Fragen aufkommen.
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EU-Heimtierausweis & Impfung: Dein Hund braucht für Dänemark einen gültigen EU-Heimtierausweis mit eingetragener Mikrochip-Nummer und gültiger Tollwutimpfung. Die Impfung muss mindestens 21 Tage vor Einreise erfolgt sein (bei Wiederholungsimpfungen innerhalb der Gültigkeitsdauer sofort gültig). Ohne gültige Tollwutimpfung wird Dein Hund an der Grenze abgewiesen – also unbedingt daran denken! Welpen unter 15 Wochen (die noch keine Tollwutimpfung haben) dürfen nicht einreisen. Außerdem dürfen maximal 5 Hunde pro Person mitgenommen werden (falls jemand mit einem kleinen Rudel reisen will).
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Hundehaftpflichtversicherung abschließen: Auch wenn es keine Vorschrift ist, kann ich nur empfehlen, eine Hundehaftpflicht mit Auslandsschutz zu haben. Falls doch etwas passiert (z.B. ein Unfall, bei dem Dein Hund beteiligt ist, oder er richtet Schaden im Ferienhaus an), bist Du so finanziell abgesichert. Viele deutsche Policen schließen Ausland mit ein – schau aber sicherheitshalber in Deine Versicherungsbedingungen. In Dänemark wirst Du zwar nicht nach einer Versicherung gefragt, aber im Ernstfall bist Du ohne Haftpflicht aufgeschmissen.
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Hundefreundliche Unterkünfte & Strände recherchieren: Informiere Dich vorab, welche Unterkünfte, Strände und Auslaufgebiete besonders hundefreundlich sind. Dänemark gilt als sehr hundefreundlich – es gibt unzählige Hundestrände und rund 500 Hundewälder im ganzen Land! Nutze diese Angebote. Eine gute Quelle sind offizielle Touristeninformationen (oft haben sie Broschüren „Urlaub mit Hund“) oder Webseiten wie VisitDenmark. Es gibt auch Apps wie „Dog Walk“ oder „Hundeskove“, die Hundewälder anzeigen. Wenn Du vorher weißt, wo der nächste Hundestrand ist, kannst Du den Urlaub besser planen.
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Leinenpflicht beachten: Halte Deinen Hund in der Öffentlichkeit grundsätzlich an der Leine, es sei denn, der Bereich ist explizit als Freilaufzone ausgewiesen. In Wäldern herrscht ganzjährig Leinenpflicht; an Stränden vom 1. April bis 30. September ebenso. Außerhalb dieser Zeit (Okt–März) dürfen Hunde an den meisten Stränden frei laufen. Achte immer auf Schilder vor Ort – an Stränden mit Blauer Flagge sind Hunde oft gar nicht oder nur angeleint erlaubt. Ich nehme zur Sicherheit immer eine Schleppleine mit: So kann mein Hund ein bisschen Freiraum genießen, und ich verstoße trotzdem nicht gegen die Regeln.
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Hund in Restaurants: Plane Mahlzeiten unterwegs entsprechend, denn Hunde dürfen in dänische Restaurantsnur hinein, wenn der Betreiber es ausdrücklich erlaubt (Aushang „Hunde tilladt“). In vielen Cafés und Bars sind Hunde auf der Terrasse willkommen, drinnen aber oft nicht. Mir ist aufgefallen, dass in touristischen Orten mittlerweile etliche Restaurants draußen Wasserschüsseln für Hunde bereitstellen – ein gutes Zeichen! Dennoch: Willst Du abends essen gehen, suche Dir am besten einen dogfriendly Pub oder mache es Dir im Ferienhaus gemütlich. Supermärkte und Geschäfte (außer Zoohandlungen) sind für Hunde tabu, wie überall. Also am besten alles Notwendige besorgen, bevor Du Deinen Hund länger allein lassen müsstest.
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Hundekot & Rücksicht: Klingt banal, ist aber wichtig: Kotbeutel nicht vergessen und die Hinterlassenschaften Deines Hundes stets beseitigen – besonders am Strand und auf Wanderwegen. Dänen schätzen Sauberkeit sehr, und es gehört zur Hundehaltungskultur dazu, aufzuräumen. Viele Strände haben Mülleimer am Zugang. Außerdem: Nimm Rücksicht auf Wildtiere. In Dänemark gibt es z.B. Bodenbrüter in Dünen und Heiden oder Wild in Wäldern. Ich leite meinen Hund frühzeitig an oder nehme ihn ins „Bei Fuß“, wenn ich z.B. Rehe sehe oder wir uns einem Vogelschutzgebiet nähern.
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Notfall-Vorsorge: Notiere Dir die Nummer des nächsten Tierarztes. Zwar hoffe ich, dass Du sie nie brauchst – aber falls doch, hast Du sie griffbereit. In Touristengegenden sprechen viele Tierärzte auch Deutsch oder Englisch. Im Sommer kann es außerdem sinnvoll sein, eine Zeckenzange und Mittel gegen Zecken dabeizuhaben, da in manchen Dünengebieten Zecken vorkommen (z.B. die Kreuzotter gibt es in Teilen Jütlands – bei Biss sofort zum Tierarzt, allerdings sind Bisse selten und meist nicht tödlich). Auch an Pfotenschutz denken (heißer Sand im Sommer, Streusalzreste im Winter). Kurz: Sei lieber vorbereitet, dann lässt sich der Urlaub entspannt genießen.

Mein persönliches Fazit – Ist Dänemark mit Hund empfehlenswert?
Ja! Aus meiner Sicht lohnt sich ein Urlaub mit Hund in Dänemark durchaus – vorausgesetzt, Du bist gut informiert und nimmst Rücksicht auf die geltenden Regeln. Die wunderschönen Strände, die Weite der Landschaft und die freundliche Art der Dänen überwiegen für mich die negativen Aspekte bei weitem. Ich erinnere mich an so viele tolle Momente: meinen Hund, wie er glücklich über die Dünenkämme rennt; gemütliche Abende vorm Kamin im Ferienhaus, während draußen der Wind pfeift; die entspannte Stimmung auf einem dänischen Wochenmarkt, wo mein Vierbeiner von allen Seiten Leckerli zugesteckt bekam. Dänemark hat uns immer mit offenen Armen empfangen.
Natürlich – wenn Du allerdings eine der verbotenen Hunderassen hältst oder einen Hund, der einem Listenhund ähnelt, würde ich Dir von einer Reise nach Dänemark abraten. Das Risiko, auch wenn gering, wäre mir in dem Fall zu hoch. Alle anderen Hundebesitzer kann ich nur ermutigen: Probiert es aus! Dänemark ist ein traumhaftes Reiseland, gerade mit Hunden. Die Infrastruktur ist super (viele Ferienhäuser, überall zugängliche Strände, saubere Rastplätze auf der Fahrt etc.), und die Dänen selbst sind sehr entspannt mit Hunden – solange man sich eben anständig benimmt.
Mein abschließender Rat: Informiere Dich, plane gut und geh es locker an. Dann steht einem wundervollen Urlaub mit Fellnase nichts mehr im Wege. Ich für meinen Teil habe meine Entscheidung nie bereut, immer wieder nach Dänemark zu fahren. Mein Hund übrigens auch nicht – sein Schwanz wedelt schon beim Packen, sobald er die Nordsee-Wind um die Nase kriegt, ist er im Hundehimmel (im positiven Sinne!).