Energie folgt der Aufmerksamkeit – auch im Zusammenleben mit dem Hund…

Ein Thema, das viele Hundehalter beschäftigt und gerade deshalb oft Einzelstunden buchen, ist, dass ihr Hund beispielsweise bei Artgenossenbegegnungen ausflippt.
Wenn man dann das Hund-Mensch-Team im Training genauer ansieht, kann man sehr oft feststellen, dass die Menschen ihren Hund geradezu anstacheln, auszuflippen – natürlich völlig unbewusst.

Warum? Das möchte ich an einem Beispiel zeigen. Erst vergangene Woche war eine Hundehalterin bei mir, die sich darüber beschwerte, dass ihr Hund nicht anständig an der Leine geht, entgegenkommenden Passanten oder Hunden entgegendonnern möchte. Sie bat mich daher, mit ihr an der Leinenführigkeit zu arbeiten. Das ganze Thema war nach genau 5 Minuten erledigt, denn bei diesem Mensch-Hund-Team kam die Überschrift zum Tragen: Energie folgt der Aufmerksamkeit.

Die Hundehalterin war beim Gehen permanent mit ihrer Aufmerksamkeit bei ihrem Hund, sah ihn an, was er nun hier zu schnüffeln hatte, kommentierte, wenn er irgendwohin zog, überredete ihn, endlich weiterzugehen. Als ihr ein anderes Hundeteam entgegenkam, verstärkten sich oben genannte Verhaltensweisen noch mehr.

Fazit: Der Hund an der Leine zog in alle Richtungen, pöbelte entgegenkommendes Team an und tat alles, was die Hundehalterin mir beschrieben hatte. Eigentlich kein Wunder! Hat sie doch ihrem Hund ständig gesagt, dass sie seine Hilfe braucht, dass sie selbst gar nicht weiß, was sie möchte. Wie hat sie das ihrem Hund gesagt? Durch ihr oben beschriebenes Verhalten ihrem Hund gegenüber.

Als ich die Hundehalterin aufforderte, mit einem klaren Ziel vor Augen loszumarschieren, ihren Hund dabei einfach einmal NICHT ansehend, kam die Wende: Der Hund wackelte wie selbstverständlich mit ihr durch die Gegend und es schien ihm plötzlich völlig egal zu sein, wer ihnen entgegenkam.

Hunde leben nun einmal in einer Welt der Energien. Sie nehmen diese sehr, sehr feinfühlig wahr und reagieren darauf. Wen wundert es dann, dass unser Beispielhund sich so verhielt, wie er es eben tat?

Diese Beispiele könnte man beliebig fortsetzen. In schon manch einem Artikel wurde das Thema auch angeschnitten. Letztlich ist es immer UNSERE eigene Haltung, die der Hund erkennt und darauf reagiert.

Dies ist die Kolumne von Alexandra Sigmund-Wild, ausgebildete und geprüfte Hundetrainerin (Webseite: www.vontierzudir.de) bei Hund.info – Weitere Beiträge findest Du zukünftig hier: https://hund.info/kolumnen/sigmund-wild

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