Der Landseer ist eine relativ junge Hunderasse, die erst 1960 von der FCI anerkannt wurde. Sie basiert auf der schwarz-weißen Variante des Neufundländers. Diese war Anfang des 20. Jahrhunderts in England immer weniger gefragt und drohte unterzugehen. Einige Liebhaber des Farbschlages bauten jedoch in Deutschland und in der Schweiz eine neue Zucht auf, zu deren Ausgangsmaterial schwarz-weiße Neufundländer aus England zählten. Um die Farbe zu festigen, wurden hin und wieder Pyrenäenberghunde und der Kuvasz eingekreuzt.
Der Maler Sir Edwin Landseer (1802-1873) würdigte den schönen Hund schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts in vielen seiner Werke – schon vor der Abspaltung als eigenständige Rasse wurden die Tiere deshalb „Landseer“ genannt.
Schwarz-weiße Neufundländer gibt es auch heute noch, diese werden jedoch getrennt vom Landseer weiterhin im Zuchtbuch der Neufundländer geführt.
In der Rassensystematik der FCI wird der Landseer in Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.2 (Molossoide, Berghunde), Standard Nr. 226, gelistet.
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Äußeres Erscheinungsbild
Größe
Die Widerristhöhe liegt beim Rüden bei 72-80 cm, Hündinnen werden 67-72 cm groß.
Gewicht
Im Rassestandard sind keine festen Gewichtsvorgaben vermerkt.
Beim Rüden beträgt das Gewicht üblicherweise 60-75 kg, bei der Hündin 50-55 kg.
Farbe
Die Grundfarbe des Landseers ist Weiß. Hinzu kommen die schwarzen Anteile, bestehend aus mehreren Platten im Bereich des Rumpfes und auf der Kruppe. Der Kopf ist ebenfalls schwarz, lediglich der Bereich des Fangs soll weiß sein; im Idealfall trägt der Hund eine durchgezogene Blesse.
Hals, Vorbrust, Bauch, Rute und Gliedmaßen müssen weiß gefärbt sein.
Das dichte Fell ist relativ lang, nur am Kopf sind die Haare etwas kürzer. Die Unterwolle ist gut ausgebildet. Auf dem Rücken und an den Oberschenkeln darf das Deckhaar leicht gewellt sein.
Körperbau
Der Landseer ist noch ein wenig größer als der Neufundländer. Der imposante Hund wirkt kraftvoll und harmonisch.
Im Gegensatz zum Neufundländer hat der Landseer einen etwas zierlicheren Kopf.
Der Fang ist ein wenig länger. Sein Stop ist deutlich ausgebildet. Der Nasenspiegel und die Lefzen sind schwarz pigmentiert. Die mittelgroßen, braunen Augen haben einen freundlichen Ausdruck. Die Ohren sind dreieckig mit abgerundeter Spitze. Sie liegen dem Kopf dicht an.
Der Hals ist kräftig, der Rücken gerade und straff. Vom Widerrist bis zum Rutenansatz soll die Strecke in etwa der doppelten Länge des Kopfes entsprechen.
Die breite Kruppe ist harmonisch abgerundet. Die Rute ist dicht behaart. Ihre Länge soll nicht wesentlich über das Sprunggelenk hinausgehen. In der Ruhe wird sie hängend getragen.
Die Brust ist breit und tief mit gut gewölbten Rippen.
Die Gliedmaßen sind kräftig und gut gewinkelt.
Wie beim Neufundländer befinden sich auch beim Landseer kleine Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Besondere Eigenschaften
Wesen
Der Landseer ist freundlich und menschenbezogen. Er zeichnet sich durch eine ausgeprägte Wachsamkeit aus. Auch sein Schutztrieb ist gut ausgebildet.
Er ist in der Lage, selbständig Entscheidungen zu treffen und entsprechend zu handeln – diese Eigenschaft, seine Größe und Kraft sowie seine natürliche Vorliebe für das kühle Nass machen ihn zu einem wunderbar mitarbeitenden Wasserrettungshund. Für die Erziehung bedeutet der relativ selbständige Charakter jedoch unbedingte Konsequenz.
Im Umgang mit anderen Haustieren und Kindern zeigt der große Hund sich in der Regel freundlich, dennoch sollte er niemals unbeaufsichtigt mit ihnen zusammen sein. Eine gute Sozialisierung ist wichtig.
Als Arbeitshund benötigt der Landseer eine Aufgabe, die ihn auslastet und zufrieden macht.
Im Vergleich zum Neufundländer ist der Landseer etwas agiler und temperamentvoller.
Mögliche Einsatzgebiete
Früher wie heute ist die Wasserrettung das ideale Einsatzgebiet für den Landseer.
Auch in der tiergestützten Therapie kann der gutmütige Hund Verwendung finden.
Als reiner Familien- und Begleithund kann der Landseer durchaus glücklich werden, wichtig sind jedoch regelmäßige körperliche und geistige Auslastung und eine Aufgabe für den intelligenten Hund. Vor allem das Apportieren im Wasser macht ihm viel Freude.
Haltung und Pflege
Für den Landseer bietet sich die Haltung auf dem Lande in unmittelbarer Nähe zu weitläufigen Auslaufflächen an. Ein großer, eingezäunter Garten ist zudem ideal.
Das lange Fell muss regelmäßig gebürstet werden.
Gesundheit
Wie viele großwüchsige Hunderassen neigt auch der Landseer zur Hüftgelenksdysplasie (HD), zur Ellbogengelenksdysplasie (ED) sowie zur Magendrehung.
Die Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine Erkrankung aufgrund einer Wachstumsstörung bei der Skelettentwicklung, die beim Landseer ebenfalls häufiger zu finden ist.
Um Erkrankungen des Bewegungsapparates vorzubeugen, ist es vor allem im ersten Lebensjahr wichtig, den Hund zwar bedarfsdeckend, aber nicht im Übermaß zu füttern, um ein langsames, schonendes Wachstum zu gewährleisten.
Der ausgewachsene Landseer ist leichtfuttrig und tendiert zu Übergewicht, daher ist regelmäßige Bewegung in Kombination mit einer angepassten Ernährung notwendig.
Die Lebenserwartung liegt bei 8-13 Jahren.
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