Endlich Schluss mit Hundefleisch in Taiwan

Taipei

Über Jahrzehnte hinweg galt das essen von Hundefleisch in Taiwan als Ausdruck der eigenen Kultur. Was für Hundefreunde aus andere Regionen der Welt bereits von Beginn an unvorstellbar erscheint, hat nun auch die Politik des Landes zum Umdenken gebracht. Das Fleisch von Hunden und Katzen ist nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes streng verboten.

Hohe Strafen sollen Sicherheit bieten

Selbstverständlich dürfte es schwer werden, einen so etablierten Bereich einer Landeskultur durch ein Verbot alleine zu verändern. Immerhin gilt die Schlachtung von Hunden und Katzen in Taiwan schon seit 1998 als illegal. Die Befürchtung, dass einige Taiwanesen auch weiterhin Gerichte mit Hundefleisch zubereiten und anbieten, liegt daher nahe. Um ihrem Gesetz die notwendige Schlagkraft zu verleihen, hat die Regierung Taiwans daher empfindliche Strafen festgelegt. Diese gelten nicht nur für das Verzehren von Hunde- oder Katzenfleisch, sondern können auch beim Kauf solcher Waren verhängt werden. Jeder Taiwanese, der auf dem Markt Fleisch von Hunden oder Katzen kauft, macht sich damit genauso strafbar wie der Verkäufer selbst.

Kommt dann heraus, dass sich eine Person trotz des geltenden Verbotes nicht vom Verzehr, Kauf oder Verkauf von Hundefleisch hat abhalten lassen, warten Geldstrafen in einer Höhe von bis zu 7.700 Euro. Im gleichen Atemzug hat das Parlament außerdem seine Regelungen rund um das Quälen und Töten von Tieren verschärft. Da das Land in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik stand, die Tierrechte nicht zu respektieren, soll diese Neuerung auch das Image Taiwans verbessern. Wer Tiere quält oder tötet, kann ab sofort bis zu zwei Jahre hinter Gitter kommen.

Wo der Verzehr von Hundefleisch noch immer erlaubt ist

In den vergangenen Jahrhunderten war das Verspeisen von Hunden vollkommen normal. Auch in Deutschland und Österreich galt die Schlachtung und Zubereitung der Vierbeiner als üblich. Heute hat sich das glücklicherweise längst geändert. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist der Kauf von Hundefleisch illegal.

Etwas anders sieht das in der Schweiz aus. Auch wenn Hundefleisch hier offiziell von der Bildoberfläche verschwunden ist, bleibt der Verzehr weiterhin legal. Lediglich der kommerzielle Handel mit solchen Fleischwaren ist verboten. Daher finden sich in der heutigen Schweiz weiterhin einige wenige Restaurants und Privatpersonen, die Hundefleisch als Delikatesse betrachten. Es gibt sogar im Internet Rezepte und die erschreckende Empfehlung, besser junge Hunde zu schlachten, da ältere Vierbeiner über zähes Fleisch verfügen. Solche Aussagen und Angaben sollten jedoch nicht dazu verleiten, die Schweiz als hundefeindlich oder gar grausam zu erachten. Auch hier ist Hundefleisch längst kein fester Bestandteil der Gesellschaft mehr, wobei wirkungsvolle Verbote wie das aus Taiwan bislang fehlen.

 

Erlaubt ist der Verzehr und das Schlachten von Hunden indes in China, auf den Philippinen und in Südkorea. Während die Philippinen und China bislang nichts an dieser Praxis geändert haben, ist in Südkorea ein Umdenken zu erkennen. Hier befassten sich die Behörden offiziell mit dem Anbieten und Verkaufen von Hunden. Besonders der Moran Markt in Seoul mit Verkaufszahlen von rund 80.000 Hunden jährlich ist ihnen ein Dorn im Auge. Auf den offiziellen Aufruf, das Schlachten zu beenden und den Handel mit Hundefleisch einzustellen, haben die Händler bis heute jedoch nicht reagiert. Hier bleibt es abzuwarten, ob offizielle Gesetze und Verbote mit empfindlichen Strafen ebenfalls zum Tragen kommen.

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