Bronchitis

Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien.
Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Bereich der Luftwege und kann verschiedene Ursachen haben. Husten gehört zu den Symptomen.
An einer Bronchitis erkrankte Hunde haben gleichzeitig fast immer auch eine Entzündung der Luftröhre (Tracheitis); man spricht dann von einer Tracheobronchitis.
Auch eine Ausbreitung der Bronchitis auf das umgebende Lungengewebe ist möglich, dann spricht man von einer Bronchopneumonie.
Bei einer Bronchitis unterscheidet der Tierarzt zwischen den folgenden Formen:

-akut
-chronisch

und

-obstruktiv (etwa: „verengt“ / „verlegt“ / „verschlossen“)
-nicht-obstruktiv.

Entstehung
1. Akute Bronchitis:
Die Ursache einer akuten Bronchitis ist häufig eine Virusinfektion.
Die Erreger des Zwingerhustenkomplexes (Canines Adenovirus 2, Parainfluenzavirus) spielen hier eine Rolle, aber auch andere Viren sind in der Lage, eine (Tracheo-)Bronchitis auszulösen.
Häufig kommt durch die geschwächte Abwehrlage wegen des Virusinfekts noch eine Infektion mit Bakterien, zum Beispiel mit Bordetellen oder Mykoplasmen, hinzu (sog. Sekundärinfektion).
Auch physikalische Reize können eine Bronchitis zur Folge haben: Rauchgase, Pollen, aber auch einfach heiße, trockene Luft oder ein kaltes, feucht-nebliges Klima reizen die Bronchien und können, insbesondere bei Hunden mit geschwächter Abwehrlage, die Erkrankung auslösen.
Futterstückchen oder andere Fremdkörper (z. B. Gräser, Ährchen, Holzstückchen) können versehentlich eingeatmet („aspiriert“) werden und zu einer Reizung und Entzündung der Bronchien führen.
Auch Parasiten (Lungenwürmer) können eine akute Bronchitis verursachen.

2. Chronische Bronchitis (länger als 2 Monate bestehend):
Falsch, gar nicht oder nicht lange genug behandelt kann eine akute Bronchitis in eine chronische Bronchitis übergehen.
Auch wenn der Hund über einen längeren Zeitraum physikalischen Reizen ausgesetzt ist (siehe oben), kann sich eine chronische Bronchitis entwickeln (teils durch den rein mechanischen Reiz, teils auch zusätzlich durch ein allergisches Geschehen).

Hund-BronchitisKrankheitsbild
1. Akute Bronchitis:
Eine akute Bronchitis geht meist mit Allgemeinsymptomen wie reduziertem Allgemeinbefinden, Müdigkeit, Bewegungs- und / oder Fressunlust und Fieber einher.
Bei einer reinen Virusinfektion ist die Bronchitis meist nicht-obstruktiv, das bedeutet:

-Die Ruheatmung ist unverändert
-Der Hund hustet in Ruhe und / oder in Bewegung
-Der Husten ist eher trocken, eventuell treten geringe Mengen klaren Schleims auf.

Bei einer obstruktiven Bronchitis kommt es zu einer Beeinträchtigung des Innenraumes der Bronchien bis hin zu deren Verstopfung, z. B. bei

-Einer (Sekundär-)Infektion mit Bakterien (Schleim, eitriges Sekret)
-Druck auf die Bronchien, z. B. durch vergrößerte Lymphknoten, Fremdkörper oder Tumoren
-Spasmen der kleinen Bronchien (Krämpfe).

2. Chronische Bronchitis
Auch die chronische Bronchitis kann obstruktiv oder nicht-obstruktiv sein.
Die Ruheatmung und die Atmung in der Bewegung sind mehr oder weniger stark erschwert, bei der obstruktiven Form vor allem in der Phase des Ausatmens.
Beim Abhören des Hundes kann der Tierarzt verschiedene typische Atemgeräusche hören.
Der Husten ist oft anfallsartig, die Hunde zeigen häufig eine Leistungsschwäche, teilweise ist sogar von außen ein Atemgeräusch zu hören. Auch Phasen mit Atemnot können vorkommen.
Wenn der Hund permanent gegen einen erhöhten Widerstand anatmen muss, kann eine chronisch-obstruktive Bronchitis zu einer Überblähung (Emphysem) oder einem Kollabieren (Atelektase) von Lungenabschnitten führen.

Erwachsene kleine, übergewichtige Hunde sind überproportional häufig von einer chronischen Bronchitis betroffen.

Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann den Verdacht auf eine chronische Bronchitis bestätigen und bei der Abklärung von Differentialdiagnosen wie Herzerkrankungen oder Lungentumoren helfen.
Die sogenannte bronchoalveoläre Lavage (BAL) ist eine Untersuchungsmethode, bei der in Narkose eine Spülung der Bronchien vorgenommen wird. Das durch diese Spülung gewonnene Sekret kann nun genau untersucht werden und liefert wichtige Hinweise auf die Art der Erkrankung.

Behandlungsmöglichkeiten
1. Akute Bronchitis
Je nach Ursache, Form und Schweregrad behandelt der Tierarzt eine akute Bronchitis über verschiedene Wege. Dazu gehören:

-Bei rein viralen Erkrankungen: Schleimlösende Medikamente, Hustensaft mit Pflanzenwirkstoffen, medikamentöse Bronchienweitstellung (durch sogenannte Bronchodilatatoren), Inhalationstherapie, Verabreichung eines Medikamentes, welches das Immunsystem stimuliert (sog. Immunstimulans); Vitamingaben

-Bei bakteriellen (Sekundär-)Infektionen: Zusätzlich Gabe eines Antibiotikums

-Bei parasitär bedingter akuter Bronchitis: Entwurmung gegen Lungenwürmer

-Verordnung von Ruhe und Schonung; Vermeiden von Stress, nasskaltem Wetter etc., aufmerksame Pflege; Anbieten eines warmen, zugfreien Liegeplatzes, nach Anleitung gegebenenfalls selbständiges Temperaturmessen, Futter u. U. lauwarm füttern

2. Chronische Bronchitis
Auch hier gibt es wieder verschiedene Therapieansätze, die von der Ursache und der Ausprägung der Erkrankung abhängig sind:

-Bei verschleppten bakteriellen Infektionen erfolgt nach genauer Ermittlung der beteiligten Erreger eine Antibiotikatherapie.

-Bronchienerweiternde und schleimlösende Medikamente sind nahezu immer wichtig.

-Eine Inhalationstherapie ist ebenfalls meistens sinnvoll und zu empfehlen. Wenn lediglich mit Wasserdampf inhaliert werden soll, kann man den Hund z. B. auch ins Badezimmer mitnehmen, wo er sich während des Duschens des Besitzers auf einer Decke bzw. dem Duschvorleger aufhalten kann.

-Ist die chronische Bronchitis nicht durch eine Infektion bedingt, ist eine kurzzeitige Cortisontherapie häufig das Mittel der Wahl. Die chronische Entzündung wird so „heruntergefahren“, das Gewebe kann sich beruhigen und regenerieren. Werden parallel dazu die auslösenden Faktoren abgestellt, stehen die Chancen auf einen Therapieerfolg gut.

Prognose
Wird eine akute Bronchitis rechtzeitig und fachkundig behandelt, ist die Prognose gut.
Bei der chronischen Bronchitis kommt es neben der Behandlung vor allem darauf an, die auslösenden Faktoren herauszufinden und abzustellen. Gelingt dies nicht, wird die Bronchitis mit großer Wahrscheinlichkeit nach dem Ende der Behandlung wieder auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern.

Prophylaxe
Korrekt geimpfte und gut gehaltene Hunde haben ein geringeres Risiko, an einer Bronchitis zu erkranken.
Akut an einem Infekt erkrankte Tiere sollten vorübergehend keinen Kontakt zu anderen Hunden haben, um eine Übertragung zu verhindern.
Bei Welpen, älteren Tieren, Hunden mit anderen Grunderkrankungen oder Hunden mit spärlichem Fell ist es in der kälteren Jahreszeit besonders wichtig, darauf zu achten, dass der Hund nicht übermäßig friert. Längeres Frieren bei nasskaltem Wetter schwächt wie beim Menschen das Abwehrsystem und leistet so Virusinfektionen Vorschub.
Viel frische Luft und das Vermeiden bronchienreizender Umwelteinflüsse tragen ebenfalls zur Prophylaxe einer Bronchitis bei.

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