Tosa Inu

Eine der seltensten Hunderassen der Welt ist der Tosa Inu. Als letzte Rasse wird er noch heute bei Hundekämpfen eingesetzt. In Deutschland kennt man den Tosa Inu auch als Tosa-Kampfhund oder nur als Tosa.

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Der Tosa Inu ist eine japanische Hunderasse, welche durch die Kreuzung von Rassehunden aus westlichen Ländern entstand. In Japan gehörten Hundekämpfe zur Tradition. Als Einreisende aus westlichen Ländern Bulldoggen, Mastiffs, Deutsche Doggen und Deutsche Vorstehhunde nach Japan mitbrachten, waren die Japaner Feuer und Flamme. Die starken Charaktereigenschaften von Molossern waren ideale Voraussetzungen für die Hundekämpfe. In der japanischen Provinz Tosa wurde mit der gezielten Zucht des Tosa-Hundes begonnen.

Die japanischen Hundekämpfe sind heute nicht so brutal, wie wir es aus den Blütezeiten der Hundekämpfe in England kennen. Ist ein Hund aggressiv, wird er vom Kampf disqualifiziert. Selbst Knurren ist nicht gewünscht und führt zum Ausschluss des Hundes vom Kampf. Die Kämpfe unter Tosa-Kampfhunden sind geprägt vom Ringen. Ziel ist es, den Gegner durch Körpereinsatz zu Boden zu bringen. Es gibt allerdings auch kritische Stimmen zu diesen Hundekämpfen, welche nicht davon überzeugt sind, dass es sich um reine Ringkämpfe handelt.

Außerhalb von Japan ist der Tosa Inu eher selten zu finden. Im FCI-Rassestandard wird diese Hunderasse in der Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen) in der Sektion 2.1 (Molossoide und Berghunde) unter der Standard-Nummer 260 geführt.

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Äußeres Erscheinungsbild des Tosa Inu

Größe und Gewicht

Für Hündinnen liegt die Mindestgröße bei 55 cm, für Rüden bei 60 cm. Sie wiegen dabei zwischen 50 und 70 kg. Das Gewicht variiert je nach Zuchtlinie, Körperbau, Geschlecht und Größe.

Farbe

Das kurze Haarkleid des Tosa gibt es in den Farben Rot, falbfarben, apricot, schwarz und gestromt. Hinzu kommen häufig dezente weiße Abzeichen an Pfoten oder Brust.

Körperbau

Der Tosa Inu ist eine imposante und elegante Erscheinung. Der Körper ist kräftig und muskulös. Die Kombination mit der Größe des Hundes gibt ein stattliches Bild ab. Der muskelbepackte Hals geht in einen geraden und horizontalen Rücken über. Aus einem breiten Ansatz verläuft die Rute zum Ende hin spitz zu. Sie wird gerade getragen und reicht bis zum Sprunggelenk.

Ebenso athletisch sind auch die Lenden, Brust, Beine und Schultern gebaut. Die Pfoten sind durch die dicken Ballen von robuster Natur. Die Zehen liegen eng aneinander. Durch die kräftigen Gliedmaßen ist das Gangbild des Tosa Inu kraftvoll und voller Energie.

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Kopf und Ohren

Typisch für einen Molosser hat der Tosa einen breiten und großen Kopf. Der Fang ist in der Form eher quadratisch, der Stop ist deutlich zu sehen. Der gerade Nasenrücken endet an der breiten, schwarzen Nase.

Im Vergleich zum restlichen Kopf sind die dunkelbraunen Augen recht klein. Sie stehen nicht sehr weit auseinander und haben einen erhabenen Ausdruck. Durch die Falten an den Augenbrauen wirkt der Blick zunächst ernst.

Die dreieckigen Hängeohren sind hoch angesetzt und relativ dünn. Sie hängen dicht an den Wangen herab.

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Besondere Eigenschaften

Wesen

„Harte Schale, weicher Kern“ – dieses Sprichwort trifft in gewisser Weise auf den Tosa Inu zu. Hinter der erhabenen Gestalt steckt ein Hund mit sensiblen Wesenszügen. Oft ist der Tosa der stille Beobachter, welcher keine Nervosität zeigt. Man könnte vermuten, dass sich der Tosa Inu seiner imposanten Erscheinung sehr wohl bewusst ist. Lautstarkes Bellen oder gar aggressives Verhalten zeigt er in der Regel nicht. Er ist nicht leicht aus der Ruhe zu bringen.

Seiner Familie gegenüber ist er anhänglich und treu ergeben. Ein sanfter Riese, welcher die Gesellschaft seiner Bezugspersonen liebt. Sie würde er im Ernstfall mutig verteidigen. Den „Will to please“ sucht man bei dem Japaner oft vergebens. Der Tosa-Hund hat seinen eigenen Kopf. In Zusammenspiel mit dem großen Selbstbewusstsein und dem Hang zur Dominanz benötigt man bei der Erziehung dieses Hundes eine Menge Geduld. Eine gute Sozialisierung und liebevolle Konsequenz sind wichtig, um gelassen mit dem Tosa den Alltag zu meistern. Ein gewisses Know-how sollte der Besitzer des kräftigen und großen Tosa-Hundes unbedingt mitbringen.

Fremden gegenüber ist der Japaner zurückhaltend bis distanziert. Er benötigt etwas Zeit, bis das Vertrauen gewonnen und das Eis gebrochen ist. Aufdringliches Anfassen durch ihm unbekannte Personen mag der selbstbewusste Tosa Inu normalerweise nicht.

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Mögliche Einsatzgebiete

Häufig wird der Tosa in seinem Heimatland noch heute bei Hundekämpfen eingesetzt. In anderen Ländern wird er gerne als Wachhund gehalten. Die imposante Erscheinung und die Reserviertheit gegenüber Fremden sind die idealen Voraussetzungen für diesen Job. Zudem neigt der Tosa keinesfalls zu Aggression. Mutig und unerschrocken geht der Tosa voraus und zeigt zuverlässig an, wenn ihm Dinge suspekt vorkommen.

Es gibt in jedem Fall sportlichere und ausdauernde Hunderassen als den Tosa Inu. Der Bewegungsdrang ist jedoch nicht zu unterschätzen. Der große Hund benötigt ausgedehnte Spaziergänge um ihn körperlich und geistig auszulasten. Spieleinheiten und Denksport sollten ebenfalls zum Alltag gehören.

Haltung

Aufgrund der Größe des Tosa-Hundes kann sich die Haltung in einer Stadtwohnung als schwierig gestalten. Zudem kann er in der Regel nicht seinem Hobby nachgehen und seine Umwelt beobachten. Er bewacht gerne Haus und Hof, was sich in einer Stadtwohnung kaum realisieren lässt. Generell sollte der große, schwere Hund nicht häufig Treppenlaufen.

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Als Wachhund wünscht sich der Tosa Inu ein eigenes Grundstück. Hier kann er das Geschehen beobachten und hat damit ein eigenes Revier, welches er im Auge behält. Wichtig ist dem Japaner außerdem die Nähe zu seinen Bezugspersonen. Die Haltung im Zwinger ist nicht das richtige für den sensiblen Tosa.

Der Tosa Inu gilt in einigen Ländern Europas als „gefährliche Hunderasse“. Man sollte vor der Anschaffung bedenken, dass man den Tosa-Hund nicht unbedacht bei sämtlichen Urlaubsreisen mitführen darf. In einigen Bundesländern Deutschlands ist die Haltung eines Tosa Inu an bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen geknüpft. Um unschöne Überraschungen zu vermeiden, sollten die Bestimmungen für die jeweilige Region unbedingt im Vorfeld in Erfahrung gebracht werden.

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Pflege und Gesundheit

Das Fell des Tosa Inu ist kurz und pflegeleicht. Regelmäßiges Ausbürsten reicht aus. Rassetypische Krankheiten sind kaum bekannt. Aufgrund der Größe und Gewicht des Hundes neigt er jedoch zu Gelenk- und Knochenproblemen. Anspruchsvolle Aktivitäten wie Agility oder Treppensteigen sollten möglichst selten vorkommen. Bei großen Hunderassen wie dem Tosa kommen außerdem Verletzungen wie ein Kreuzbandriss vergleichsweise häufig vor. Spezielle Futterzusätze können Dysplasien und ähnlichen Erkrankungen vorbeugen.

Die hängenden Ohren sollten immer mal wieder gereinigt werden. Ohrentzündungen oder Hautkrankheiten können dadurch vorgebeugt werden.

Bei bedürfnisgerechter Haltung und Pflege wird ein Tosa Inu durchschnittlich 10 bis 12 Jahre alt.

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