Podenco Canario

Podenco-Canario

Der Podenco Canario gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt. Sein Ursprung liegt im Mittelmeerraum; zu seinen Vorfahren sollen auch altägyptische Hunde zählen. Heute findet man ihn überwiegend auf den Kanarischen Inseln.


Durch natürliche Auslese überlebten nur die am besten angepassten Tiere, daher kommen die Hunde mit den klimatischen und geografischen Gegebenheiten ihrer Heimat bestens zurecht. Sie werden dort auch heute noch zur Meutejagd auf Hasen und Kaninchen eingesetzt. Dabei besteht ihre Aufgabe vor allem in der Fährtenarbeit.
Außerhalb der Jagdsaison sind die Lebensumstände der Tiere sehr unterschiedlich: Gut gepflegte und ernährte Hunde in sauberen Zwingern kommen dabei ebenso vor wie erbärmlich vernachlässigte, unterernährte Kettenhunde. Nicht oder nicht mehr jagdtaugliche Tiere erleiden häufig ein grausames Schicksal.


Aus diesem Grund werden die Hunde zunehmend von Tierschutzorganisationen und Privatpersonen ins Ausland vermittelt – eine verständliche und gut gemeinte Aktivität, die jedoch einige Probleme mit sich bringt: Die in der Regel bereits erwachsenen Hunde werden aus ihrem einfachen, ländlichen Lebensumfeld teilweise in Großstädte verbracht. Lärm und Hektik dort können ihnen stark zusetzen, ihr häufig fehlendes Vertrauen in den Menschen verkompliziert dies zusätzlich. Ihre ausgeprägte Jagdpassion macht Freilauf, wie er für eine tiergerechte Haltung sowie zum Abbau von Stress zwingend notwendig wäre, oft schwierig bis unmöglich. Hinzu kommen in vielen Fällen Infektionen mit sogenannten Reise- oder Mittelmeerkrankheiten, die häufig einer langen und kostspieligen Behandlung bedürfen.

In der Rassensystematik der FCI wird der Podenco Canario in Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp), Sektion 7 (Urtyp – Hunde zur jagdlichen Verwendung), Standard Nr. 329, gelistet.

Äußeres Erscheinungsbild des Podenco

Podenco-Canario-an-Leine

Größe:


Die Widerristhöhe beträgt beim Rüden 55-64 cm, Hündinnen sind mit 53-60 cm etwas kleiner. Abweichungen von jeweils 2 cm nach oben und unten werden toleriert.

Gewicht:

Feste Gewichtsangaben sind im Rassestandard nicht festgelegt. Üblicherweise beträgt das Gewicht etwa 20-30 kg.

Farbe:

Die bevorzugte Fellfarbe ist Rot mit Weiß, wobei der Rotton von Orange- bis Mahagonirot variieren kann.

Das kurze Fell ist glatt und relativ dicht.

Podenco-Canario-mit-Ball

Körperbau:

Der mittelgroße Hund steht im Rechteckformat, das bedeutet, er ist länger als hoch.

Sein Körperbau ist schlank und muskulös. Er hat nur wenig Unterhautfettgewebe, so dass die Haut der Muskulatur und – je nach Körperbereich – auch direkt den Knochen aufliegt und die Konturen sich gut abzeichnen (man spricht auch von einem „trockenen“ Körperbau).
Der Schädel ist länger als breit und relativ flach. Der Fang ist ein wenig länger als der Schädel. Der Stop ist nur schwach ausgebildet.
Die kleinen Augen sind mandelförmig und schräg eingesetzt. Ihr Farbton ist bernsteinfarben. Sie haben einen edlen, intelligenten Ausdruck.
Die großen, aufrecht getragenen Ohren sind rassetypisch. In der Ruhe werden sie nach hinten geklappt.


Der Hals ist gerade und gut bemuskelt. Der kräftige Rücken geht in eine längliche Lendenpartie über. Die Kruppe mündet in eine tief angesetzte Rute, die in etwa bis zum Sprunggelenk reicht.
Die Brust ist gut entwickelt, die Rippen sind oval.
Die Vordergliedmaßen stehen gerade und parallel. Der Winkel im Schultergelenk soll etwa 110°, derjenige im Ellbogengelenk 140° betragen.
Die kräftigen Hintergliedmaßen stehen senkrecht und gerade bei hohem Sprunggelenk (dieses soll sich etwa 18 cm über dem Boden befinden). Im Hüftgelenk soll der Winkel etwa 110°, im Kniegelenk 120° und im Sprunggelenk 130° betragen.

Die Bewegungen des Podenco Canario sind leicht und raumgreifend mit viel Schub und ausgeprägten Schwebephasen.

Besondere Eigenschaften

Podenco-Canario-Gesicht

Wesen:
Während der Podenco Canario im Hause eher ruhig und zurückhaltend ist, zeigt er im Freien sein Temperament. Er bewegt sich gerne und ausdauernd und verfügt über einen ausgeprägten Jagdtrieb. Er ist mutig, aber nicht aggressiv.
Hat er einmal Vertrauen gefasst, so entwickelt der freundliche Hund eine gute Bindung zu seiner Bezugsperson.
Sein selbstständiger Charakter macht eine Erziehung jedoch vergleichsweise schwierig.

Mögliche Einsatzgebiete:

Der Podenco Canario verfügt über einen ausgezeichneten Geruchssinn. Zusammen mit seinen leistungsstarken Augen und seinem guten Gehör macht ihn diese Eigenschaft zu einem brauchbaren Meutehund für die Jagd.Hierzulande wird er so gut wie nicht jagdlich geführt. Da der Hund jedoch unbedingt eine angemessene Beschäftigung und ausreichend Bewegung benötigt, kann er beispielsweise beim Coursing (Jagen einer Hasenattrappe) eingesetzt werden.
Als Familien- und Begleithund ist der Podenco Canario nur sehr bedingt geeignet. Er braucht eine Umgebung, in der er stressfrei leben und sich seiner Veranlagung gemäß bewegen kann.

Haltung und Pflege

Wie bereits weiter oben erwähnt, sollte der Hund eine seiner Veranlagung entsprechende Haltungsumwelt bekommen. Geeignet sind ländliche Gegenden mit wenig Verkehrsaufkommen und überschaubarer Wilddichte.
Adäquater Auslauf bei jedem Wetter mit möglichst viel Freilauf ist ein Muss für den aktiven Hund.

Das kurze Haarkleid ist sehr pflegeleicht; gelegentliches Bürsten ist ausreichend.

Podenco-Canario-im-Sprung

Gesundheit:


Bei der Rasse handelt es sich grundsätzlich um robuste, wenig krankheitsanfällige Hunde; rassespezifische Krankheiten sind daher weitestgehend unbekannt.

An den typischen Reise- bzw. Mittelmeerkrankheiten der Hunde (u. a. Leishmaniose, Dirofilariose, Babesiose, Ehrlichiose) kann der Podenco Canario jedoch ebenso wie alle anderen Hunde erkranken.
Viele Tiere sind chronisch infiziert, ohne Krankheitssymptome zu zeigen. Diese Hunde sind jedoch nicht gesund und können über Vektoren (Zecken und blutsaugende Insekten) weitere Tiere infizieren.
Bei importierten Hunden ist daher immer eine umfassende Untersuchung auf die genannten Erkrankungen (sogenanntes „Reiseprofil“) durchzuführen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 12 Jahren.

Eingesendete Bilder:

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