Der Russische Schwarze Terrier ist den 40er Jahren entstanden. Damit zählt der „Schwarze Russische Terrier“ wie man ihn auch nennt, zu den jüngsten Rassehunden der Welt. Doch nicht nur das. Im Klub für Terrier gilt er auch als größte Terrierrasse.
Der Schwarze Terrier entstand aus Verpaarungen zwischen Airedale Terrier, Riesenschnauzer und Rottweiler. Zu geringen Teilen sind auch die Rassen Neufundländer, Deutsche Dogge und Schäferhund beteiligt. Der Russische Schwarze Terrier sollte zum Objektschutz und zum Bewachen der Grenzen bei der russischen Armee eingesetzt werden. Aufgrund der Beteiligung der vielen unterschiedlichen Rassehunden in der ursprünglichen Zucht, war das Erscheinungsbild ebenso unterschiedlich. Erst private Züchter legten Wert auf ein einheitliches Äußeres, wobei das Wesen nicht verändert werden sollte.
Das entstandene rassetypische Äußere verhalf dem Russischen Schwarzen Terrier zur offiziellen Anerkennung des FCI im Jahr 1981. Heute ist die „schwarze Perle Russlands“ immer noch hauptsächlich in Russland anzutreffen. Außerhalb seines Ursprungslandes gewinnt er dennoch mehr und mehr an Beliebtheit.
Im FCI Rassestandard findet man die Rasse in der Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer-Molosser- Schweizer Sennenhunde und andere Rassen) in der Sektion 1.4 (Tchiorny Terrier) als Standard-Nr. 327.
Äußeres Erscheinungsbild des Russischen Schwarzen Terriers
Größe und Gewicht
Hündinnen messen zwischen 64 und 70 cm. Männliche Rassevertreter werden zwischen 66 und 72 cm groß. Eine stolze Größe!
Farbe
Der Name verrät es schon. Die Rasse ist in der Regel komplett schwarz. Ein paar graue Haare können dennoch vorkommen.
Körperbau
Der Russische Schwarze Terrier ist nicht allein aufgrund seiner überdurchschnittlichen Größe eine prächtige Erscheinung. Auch der Körperbau ist kräftig mit massivem Knochenbau. Durch den muskulösen, aber sehr athletischen Körperbau wirkt der Gang elegant und fließend.
Der starke, gerade Rücken geht in eine hoch angesetzte Rute über, welche an der Wurzel recht dick gewachsen ist. Er trägt seine Rute nicht über dem Rücken, sondern hauptsächlich säbel- oder sichelförmig locker herabhängend.
Die Pfoten des Schwarzen Terriers passen harmonisch zum Rest des Körpers. Sie sind groß und rund geformt.
Kopf und Ohren
Zum Gesamtbild passend, ist der Kopf groß und stämmig gebaut. Die Form des Schädels ist flach, ebenso die Stirn. Der Stop ist zwar auffällig, jedoch nicht scharf ausgeprägt.
Die Schnauze des Russischen Schwarzen Terriers ist ebenfalls breit gewachsen und verengt sich nur leicht in Richtung Nasenspitze. Besonders markant sind Bart und Schnurrbart des Terriers. Sie verleihen dem Gesicht noch einmal eine extra Portion Volumen.
Die mittelgroßen Augen sind von ovaler Form und liegen weit auseinander. Die mittelgroßen und hoch angesetzten Hängeohren fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Besondere Eigenschaften
Wesen
Für den ursprünglichen Gebrauch als Armeehund in Russland war vor allem der Charakter überaus wichtig. Auch heute finden sich die gezüchteten Charaktereigenschaften im Russischen Schwarzen Terrier wieder. Nervenstark und selbstbewusst bringt „die schwarze Perle Russlands“ so schnell nichts aus der Ruhe. Seinem Besitzer gegenüber ist er überaus loyal. Er liebt die gemeinsame Zeit mit seinen Menschen. Aufmerksam und mutig beschützt er seine Familie und sein Territorium. Zielsicher und schnell würde er verteidigen. Fremden gegenüber ist der Russische Schwarze Terrier typischerweise misstrauisch. Den Schutztrieb sollte man daher nie unterschätzen.
Zu Hause ist dieser Russe in der Regel ruhig und ausgeglichen. Er neigt also nicht zu Nervosität oder Aggressivität. Gutmütig und liebenswürdig verkörpert der Russische Schwarze Terrier kraftvolle Aktivität. Seine Auffassungsgabe ist hervorragend, weshalb er entsprechend schnell neue Dinge lernt.
Nicht umsonst bezeichnen Rassekenner diesen Terrier als „sanften Riesen“.
Mögliche Einsatzgebiete
Als Arbeitshund beim Militär oder Zoll waren die grundlegenden Charaktereigenschaften des Russischen Schwarzen Terriers bestens geeignet. Da er jedoch eine tiefe Bindung zu seinem Menschen aufbaut, sind wechselnde Hundeführer für ihn nicht das Richtige. Heute lebt der Russische Schwarze Terrier daher hauptsächlich als Familien- und Begleithund. Folgsam und anhänglich liebt er die Gesellschaft seiner Familie.
Aufgrund der Wachsamkeit kann der Russische Schwarze Terrier ideal als Wachhund eingesetzt werden. Jedoch sollte man darauf achten, dass der Schutztrieb im händelbaren Rahmen bleibt.
Da der Russische Schwarze Terrier zudem als kinderlieb und sensibel gilt, eignet er sich bei entsprechendem Training als Therapiehund. Passende geistige Auslastung bietet die Fährtenarbeit. Da ist der Russische Schwarze Terrier gerne mit von der Partie.
Haltung und Pflege
Im häuslichen Umfeld wird der Russische Schwarze Terrier gerne als gemütlich und anspruchslos beschrieben. Am liebsten hat der robuste Terrier die Nähe seiner Familie. Er sucht engen Kontakt und ist für Kuscheleinheiten immer zu haben. Die reine Haltung in einem Zwinger ist für den Russischen Schwarzen Terrier daher nicht geeignet.
Die körperliche und geistige Auslastung darf nicht zu kurz kommen. Bei langen Wanderungen kann ihm aber schon mal langweilig werden. Ein wenig Action und Kopfarbeit darf es schon sein. Joggen oder Springen sollte die Rasse jedoch nur bedingt. Die Gelenke einer solch großen Hunderasse reagieren empfindlich auf dauerhafte Belastungen.
Das wellige, dichte Fell des Russischen Schwarzen Terriers kann bis zu 15 cm lang werden. Zwar haart diese Hunderasse kaum, doch das Fell muss alle paar Tage gründlich gebürstet und gekämmt werden. Damit werden Verfilzungen vorgebeugt und der Russische Schwarze Terrier sieht gepflegt aus. Das gepflegte und rassetypische Äußere wird außerdem gerne durch das Stutzten bestimmter Fellpartien beibehalten.
Gesundheit
Der robuste Terrier gilt als grundsätzlich gesunde Hunderasse. Das Los der großen Hunderassen sind jedoch Gelenkprobleme. Ellenbogen– und Hüftdysplasien kommen immer wieder vor. Seriöse Züchter beugen diesen Krankheiten vor, indem nur Elterntiere mit gesundem Knochenbau für die Zucht in Frage kommen.
Die Lebenserwartung liegt bei etwa 14 Jahren.
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