Beim Zwingerhusten (Tracheobronchitis) handelt es sich um eine ansteckende Infektionserkrankung der oberen Atemwege. Betroffen sind nicht nur Hunde aus Zwingerhaltung, wie die Bezeichnung annehmen ließe, grundsätzlich kann jeder Hund daran erkranken. Verschiedene Umstände begünstigen die Ansteckungsgefahr und beeinflussen den Verlauf der Erkrankung, die zu Sekundärinfektionen und schweren Folgeerkrankungen führen kann. Vorbeugend besteht die Möglichkeit der Impfung.
Welche Hunde sind besonders gefährdet?
Da der Zwingerhusten vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, besteht überall dort ein erhöhtes Risiko, wo viele Hunde aufeinandertreffen. Dies ist beispielsweise in Tierheimen, Tierpensionen, Auslaufgebieten, Hundeschulen oder auf Ausstellungen der Fall.
Weitere Faktoren, die die Ansteckungsgefahr und den Verlauf beeinflussen können sind
– Stress
– mangelnde Hygiene
– schlechte Umgebungsbedingungen
– schwaches Immunsystem
Neben der Übertragung durch Husten und Niesen können Hunde sich durch direkten Kontakt infizieren. So besteht die Möglichkeit der Ansteckung durch das Beschnuppern und Belecken von Spielzeug oder das Trinken von kontaminiertem Wasser. Eine Übertragung durch Katzen ist ebenfalls möglich.
Krankheitserreger
Als Haupterreger des Zwingerhustens gelten
– canine Parainfluenzavirus
– canine Adenovirus 2
Ebenfalls häufig beteiligt sind unter anderem
– Bordetella bronchiseptica
– canines Herpesvirus
– canines Reovirus
– humanes Influenzavirus Typ A2
Sekundärinfektionen werden vor allem durch Mykoplasmen, Streptokokken und Bordetellen verursacht. Gegebenenfalls erstellt der Tierarzt für einen exakten Erregernachweis ein Antibiogramm.
Symptome des Zwingerhustens
Erste Symptome treten je nach Erreger wenige Tage bis einen Monat nach der Ansteckung auf. Charakteristisch ist ein trockener Husten, der von Würgen, Erbrechen, Augenausfluss und Nasenausfluss begleitet werden kann. Der Husten tritt oft in Anfällen auf und wird außerdem durch Druck auf die Luftröhre ausgelöst, beispielsweise wenn der Halsband tragende Hund an der Leine zieht. Oft bleibt das Allgemeinbefinden zunächst ungestört.
Je nach Lebensumständen und Konstitution des Hundes können die Symptome ohne Behandlung wieder abklingen. Es ist jedoch auch ein schwerer Verlauf möglich, weshalb eine tierärztliche Untersuchung immer zu empfehlen ist.
Bei einem komplizierten Verlauf verschlechtert sich der Zustand des Hundes, es kann zu Sekundärinfektionen und Folgeschäden an Lunge und Herz kommen.
Behandlung
Diagnostiziert der Tierarzt Zwingerhusten, richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad und dem Verlauf der Erkrankung. Gegebenenfalls wird ein geeignetes Antibiotikum verabreicht, weiterhin ist eine Symptombehandlung möglich (Hustenreiz lindern, Fieber senken). Echinacea-Präparate unterstützen das Immunsystem.
Kam es bereits zu Sekundärinfektionen oder weiteren Folgen, richtet sich die Behandlung ebenfalls nach Art und Schwere der Erkrankung.
In den folgenden Tagen sollten Anstrengung, Aufregung und Stress für den Hund vermieden werden, er benötigt vor allem Ruhe. Auch eine gute Hygiene in der Umgebung des Hundes ist jetzt besonders wichtig. Befinden sich noch andere Hunde oder Katzen im Haushalt, sind die erkrankten Tiere zu isolieren, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.
Vorbeugende Maßnahmen
Es gibt Kombinationspräparate, die mit der regelmäßigen Impfung gegen das canine Adenovirus 2 und das canine Parainfluenzavirus verabreicht werden. Ein intranasaler Impfstoff bietet ebenfalls Schutz vor dem canine Parainfluenzavirus, außerdem vor Bordetella bronchiseptica.
Daneben ist stets auf den Allgemeinzustand des Hundes zu achten. Grundsätzlich erhöht ein schwaches Immunsystem das Risiko einer Erkrankung. Dieses kann beispielsweise durch Mangelernährung und Wurmbefall beeinträchtigt werden. Bei stressanfälligen Hunden ist eine ruhige Umgebung wichtig, weiterhin sollte die Hygiene nicht vernachlässigt werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren.