Wie erkennst du eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) bei deinem Hund?

Wenn der Hund krank ist und unklare Symptome zeigt, machen sich viele Hundebesitzer zu Recht große Sorgen. Erbrechen und Durchfall sind häufig Alarmsignale, das mit dem Tier etwas nicht stimmt. Auch Futterverweigerung sorgt für große Besorgnis und deutet darauf hin das es dem Hund sehr schlecht geht. Doch wann sollte man zum Tierarzt und welche Symptome sollte man beachten? Die wichtigsten Symptome und Fakten sind in diesem Artikel zusammengefasst.

Was ist eine Magenschleimhautentzündung?

Eine Magenschleimhautentzündung, eine sogenannte Gastritis, ist eine entzündliche Erkrankung der Schleimhäute im Magen. Während beim Menschen die Diagnostik dieser Erkrankung vergleichsweise einfach ist, stellt sich dies beim Hund deutlich schwierige dar, da die Symptome auf eine Vielzahl von Erkrankungen hindeuten können. Die Ursachen einer Gastritis können unter anderem Stress, Futter Unverträglichkeiten, verschiedene Medikamente oder Infektionen sein. Es ist daher nicht einfach herauszufinden wodurch die Gastritis verursacht wurde, weshalb es wichtig ist, dem Tierarzt alle Informationen zu geben die wichtig sein könnten.

Die Symptome einer Gastritis

Die Symptome einer Gastritis ähneln denen einer Magen-Darm Infektion, weshalb die Diagnostik so schwierig ist. Einige Symptome sind folgende:

  • Erbrechen von Futter oder Galle (gelbliche, schaumige Flüssigkeit)
  • Futterverweigerung
  • erbrechen nach dem Fressen und trinken
  • Durchfall
  • erbrechen von hellem (frischem) oder dunklem (alten) Blut
  • erhöhte Temperatur oder Fieber

Wirkt der Hund schlapp oder apathisch, verweigert das Fressen und trinken und übergibt sich häufig, so ist dies ein Alarmsignal und sollte immer durch einen Tierarzt abgeklärt werden.

Im Winter häufig: „Schnee-Gastritis“

Eine besondere Form der Magenschleimhaut-Entzündung kann im Winter vorkommen: die „Schnee-Gastritis“. Hier wird die Entzündung durch die Aufnahme von Schnee hervorgerufen. Einerseits ist die Kälte des Schnees ein Auslöser, häufig ist der Schnee aber zudem durch Streusalz oder Split, Tau- oder Frostschutzmittel verunreinigt.

Die Diagnostik

Da die Diagnostik aufgrund der unklaren Symptome sehr schwierig ist, ist es wichtig dem Tierarzt alle Informationen zukommen zu lassen, auch wenn sie auf den ersten Blick unwichtig erscheinen. Stress durch Lärm oder Reisen können bei sensiblen Hunden eine Gastritis auslösen, weshalb der Tierarzt darüber informiert werden sollte. Zunächst wird der Tierarzt eine allgemeine Untersuchung vornehmen und sich die Schleimhäute genau anschauen, da blasse Schleimhäute beim Hund auf eine Infektion hindeuten. Das messen der Temperatur gibt Aufschluss über einen möglichen Infekt und das abtasten des Bauches ist wichtig, um zu wissen, ob der Bauch verhärtet ist oder ob der Hund schmerzempfindlich reagiert.

Um eine Gastritis sicher zu diagnostizieren, ist auch ein Ultraschall vom Bauch nötig, denn hier kann der Tierarzt krankhafte Veränderungen, wie Magengeschwüre beispielsweise erkennen. Reichen diese Untersuchungen nicht aus, wird in der Regel auch eine Blutuntersuchung vorgenommen, um die Entzündungswerte zu ermitteln. Sind die Entzündungswerte zu hoch, zeigt dies eine Infektion im Körper an. Eine Magenspiegelung kann nötig werden, um die Gastritis sicher zu diagnostizieren und auszuschließen das sich Fremdkörper in der Speiseröhre oder im Magen befinden. Bei der Magenspiegelung kann der Tierarzt außerdem eine Biopsie vornehmen. Bei der Biopsie wird ein mikroskopisch kleines Stück aus der Magenschleimhaut entnommen, um dies unter dem Mikroskop zu untersuchen, da diese Untersuchung sicher Aufschluss darüber geben kann, ob der Hund eine Gastritis hat. Ist dies der Fall, ist unter dem Mikroskop eine Entzündung der Magenschleimhaut zu erkennen.

Wie wird eine Gastritis behandelt?

Bei der Behandlung ist es wichtig zu wissen, ob die Gastritis akut oder chronisch ist. Eine akute Gastritis lässt sich in der Regel gut mit Medikamenten oder einer Futterumstellung behandeln und dauert häufig nur Sieben bis vierzehn Tage. Eine chronische Gastritis hingegen kann Monate oder Jahre anhalten. Die Ursachen der Erkrankung herauszufinden ist daher von höchster Priorität, denn nur so können die Symptome gelindert werden. Jede Veränderung im Haushalt oder Tagesablauf könnten den Hund stressen, weshalb der Hundebesitzer genau überlegen sollte, ob und was sich verändert haben könnte.

viel trinken lassen um Flüssigkeitsverlust auszugleichen

Eine Futterumstellung könnte ebenfalls eine Ursache sein und wenn der Hund das vorige Futter gut vertragen hat, ist es sinnvoll wieder das gewohnte Futter zu geben. Manchmal kann auch eine Ausschlussdiät helfen um herauszufinden, ob die Gastritis durch das Futter verursacht wurde. Auch wenn der Hund das Hundefutter schon mehrere Jahre bekommt, kann es sein das er es plötzlich nicht mehr verträgt oder auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert. Bei der Ausschlussdiät muss man geduldig vorgehen und immer nur eine bestimmte Sorte Futter geben. Beim barfen, also der Rohfleischfütterung, wird immer über mehrere Tage nur eine Sorte Fleisch gefüttert und geschaut wie der Hund darauf reagiert. Mit viel Geduld findet man so heraus, wodurch die Gastritis verursacht worden sein könnte. Manchmal ist der Grund nicht zu finden und der Hund muss unter Umständen lange Medikamente nehmen, jedoch lassen sich die Symptome damit sehr gut lindern und das Tier kann ein normales Leben führen.

Was kann man dem Hund sonst noch gutes tun?

 Gekochtes Hühnchen mit Reis ohne Gewürze  ist magenschonend
Gekochtes Hühnchen mit Reis ohne Gewürze ist magenschonend

Bei einer Gastritis geht es dem Hund in der Regel nicht gut und das erbrechen kann gefährlich werden, da dadurch ein Mangel von Elektrolyten entstehen kann. Mit homöopathischen Mitteln lässt sich der Brechreiz und die Übelkeit meist gut behandeln, dies sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt gegeben werden. Um den Magen zur Ruhe kommen zu lassen, sollte der Hund möglichst einen Tag lang kein Futter bekommen und ausschließlich Wasser zum Trinken angeboten werden. Trinkt der Hund nicht oder nur sehr wenig, sollte der Tierarzt nochmals aufgesucht werden, da dies schnell lebensbedrohlich werden kann. Zeigt der Hund wieder Interesse am Fressen, sollte man mit Schonkost beginnen. Gekochtes Hühnchen mit Reis ohne Gewürze ist besonders Magen schonend. Bei akutem Durchfall hilft eine selbst gekochte Möhrensuppe mit einer prise Salz, um den Elektrolythaushalt auszugleichen. Mehrmals täglich einige Esslöffel der Suppe sollten die Symptome schnell lindern. Generell sollte man darauf achten immer nur kleine Portionen zu füttern, da dies für den Magen schonender ist und besser verdaut werden kann.

Ist die Gastritis ansteckend?

Eine Gastritis ist nicht ansteckend, weshalb man sich keine Sorgen machen muss, dass mit im Haushalt lebende Hunde oder Menschen sich anstecken. Bei mehreren Hunden im Haushalt sollte man jedoch darauf achten, dass der erkrankte Hund nicht an das Fressen des gesunden Hundes herankommt. Sobald die Symptome nachlassen, wird der kranke Hund wieder mehr Appetit verspüren und sobald er das falsche frisst oder zu große Mengen Futter aufnimmt, könnten die Symptome wie erbrechen und Durchfall erneut auftreten. Daher sollte man lieber getrennt füttern und das übrig gelassene Futter nicht stehen lassen.

Damit Krankheiten beim Hund schnell und sicher behandelt werden können, ist es wichtig seine Tiere genauestens zu beobachten und bei Auffälligkeiten lieber einmal mehr zum Tierarzt fahren. Die Symptome einer Gastritis können auch ganz andere Ursachen haben, wie eine Vergiftung beispielsweise, bei der es wichtig ist sofort einen Tierarzt zu kontaktieren. Bei einmaligem erbrechen muss man sich jedoch nicht sofort Sorgen machen. Bei Welpen oder älteren Hunden können erbrechen und Durchfall allerdings schneller gefährlich werden als bei jungen, kräftigen Hunden. Hunde welche zu Untergewicht neigen und generell schon sehr dünn sind, sollten ebenfalls schneller dem Tierarzt vorgestellt werden. Sind Fremdkörper im erbrochenen, müssen diese eingepackt und dem Tierarzt gezeigt werden.

Generell gilt es immer Ruhe zu bewahren, um den Hund nicht zu verunsichern oder zu verängstigen. Zeigt der Hund erste Krankheitssymptome, ist es gut sich diese aufzuschreiben, da man so beim Tierarzt sichere Angaben machen kann. Viele Hundebesitzer stehen beim Tierarzt unter großem Stress oder sind so besorgt, dass sie vergessen wann die ersten Symptome begannen, weshalb es gut ist etwas schriftliches zu haben.

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