BARF erklärt

Der Wolf mit seiner Beute
Der Wolf mit seiner Beute

Hunde stammen nachweislich vom Wolf ab und sind Fleischfresser. Beutetiere werden mit Haut und Haar (oder Federn) vertilgt. Wichtige, nicht im Fleisch enthaltene Vitamine und Mineralstoffe nehmen Wölfe und Caniden über die Innereien, den Mageninhalt und die Knochen ihrer Futtertiere auf. Gelegentlich fressen Wölfe auch Gras, Kräuter und Wildbeeren, um den Magen zu reinigen und den Körper zu entschlacken. Auch bei Hunden wird das „Grasen“ häufig beobachtet. Instinktiv sorgen die Tiere damit für eine gesunde, ausgewogene Ernährung und gleichen Vitamin- und Mineralstoffmangel aus.

BARF = Born Again Raw Feeders

Die Abkürzung BARF steht für „Born Again Raw Feeders“ und bedeutet wörtlich übersetzt: „wiedergeborene Rohfütterer“. Etabliert hat sich jedoch die an die Buchstaben BARF angelehnte Bezeichnung „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Hunde sind von Natur aus Fleischfresser. Hierzu gehören auch gelegentliche Knochenmahlzeiten, um die Kaumuskulatur zu stärken. Doch einige schwarze Schafe der Futtermittelindustrie wollen den Tierhaltern das Gegenteil weismachen und versetzt Hundefutter mit krankmachenden Füllstoffen und Getreide. Statt Fleisch wird Knochenmehl verwendet. Allergien, Knochenerkrankungen, Zahnerkrankungen und stumpfes Fell sind die Auswirkungen einer solchen nicht artgerechten Ernährung, die lediglich dem Profit der Erzeuger dient. BARF-Produkte sind absolut getreidefrei. Getreide (Weizen, Mais) gilt als häufigster Allergieauslöser bei Hunden.

Barfen ist gesund und macht fit

BARF ist BIO für unsere Lieblinge. Hunde, die mit Frischfleisch ernährt werden, verfügen über kräftige Gelenke, Knochen und Zähne und werden seltener krank. Auch Katzen profitieren übrigens von der gesunden Alternative zum Animal-Fast-Food aus der Dose. Bei der Fütterung mit Frischfleisch erhalten die Hunde alle wichtigen Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine in hochverdaulicher Form. Beim Barfen wird nicht ausschließlich Rohfleisch gefüttert, sondern auch Eiprodukte, Fisch sowie Rohkost: Kräuter, getrocknete Früchte und Knollen werden bei der Zubereitung dem Futter untergemischt, stärken den Verdauungstrakt und wirken positiv auf den Stoffwechsel. Bei richtiger Fütterung sind Gewichtsprobleme bei den vierbeinigen Lieblingen nahezu ausgeschlossen. Die Rohfütterung eignet sich für alle Hunderassen. Uns ist kein Hund bekannt, der dieses Hundefutter nicht mag.

BARF: Pro und Contra

BarfDie Vorteile liegen auf der Hand und wurden bereits weiter oben erklärt. Es gibt jedoch auch Nachteile, zumindest für den Halter. Ein Hund wird frisches Fleisch und einen leckeren Knochen immer toll finden. Bei der ausschließlichen Rohfleischfütterung riecht der Hund wieder nach Tier, vor allem aus dem Maul. Auch der Stuhl weist deutliche Unterschiede auf. Wer vorher seinen Hund mit Trockenfutter gefüttert hat, wird feststellen, dass der Hundekot weicher wird und intensiver „duftet“. Der positive Effekt: Darmprobleme und Verstopfungen treten nur noch selten oder gar nicht mehr auf. Bei vorheriger Nassfütterung fällt der Mengenunterschied auf. Hunde, die Feuchtfutter fressen, machen größere Haufen und setzen häufiger Kot ab. Überflüssigen Füllstoffe im Nassfutter werden unverdaut wieder ausgeschieden, Frischfleisch wird hingegen nahezu komplett verdaut.

Auf den Punkt gebracht

BARF Vorteile:

  • biologisch
  • artgerecht
  • gut verdaulich
  • schmackhaft
  • getreidefrei
  • immer frische Zubereitung
  • stärkt Knochen, Gelenke und Zähne
  • verringert Zahnsteinbildung
  • verhindert Allergien
  • verringert die Menge des Stuhls
  • vermindert Gewichtsprobleme
  • förderlich für die Verdauung
  • förderlich für das allgemeine Wohlbefinden

hund-hungerBARF Nachteile:

  • preisintensiv
  • schwierige Vorratshaltung
  • immer frische Zubereitung
  • geruchsintensiv
  • zusätzliche Vitamine und Mineralsstoffe notwendig
  • Infektionsgefahr (Salmonellen, Endoparasiten)
  • mögliche Massentierhaltung der Futtertiere

Fleischer oder BARF-Händler?

Zahlreiche Futtermittel-Anbieter haben sich auf den Trend eingestellt, Hunde wieder nach ihren ursprünglichen Ernährungsgewohnheiten mit Rohfutter zu versorgen. In jedem Zoofachgeschäft oder in jeder Zooabteilung gibt es inzwischen Kühltruhen mit abgepackten, praktisch portionierten BARF-Produkten. Für den barfenden Hundehalter ist der Kauf einfach und zeitsparend: Auftauen – ab in den Napf – Mineralstoffe dazugeben – fertig. Auf Dauer kann das artgerechte „Fertigfutter“ jedoch den Geldbeutel belasten, vor allem wenn große und kräftige Hunde wie zum Beispiel Dogge oder Rottweiler versorgt werden müssen. Viele Fleischer bieten vor dem Wochenende Fleischreste und Innereien preiswert an. Einige Fleischer verschenken Innereien und Knochen sogar an ihre Stammkunden. Es ist deshalb hilfreich, bei seinem Lieblingsfleischer einen „Stein im Brett“ zu haben.

BARF: Ist Fleisch kochen tabu?

Rigorose BARF-Verfechter würden sagen: ja. Es spricht allerdings nichts dagegen, Futter-Portionen vorzukochen (natürlich ohne Gewürze) und das Frischfleisch somit länger haltbar zu machen. Schweinefleisch muss sogar immer gekocht werden, um Fadenwürmer und mögliche Parasiten abzutöten. Eier und Fisch sollten ebenfalls vor dem Verfüttern gekocht werden. Kommt die Portion schließlich in den Futternapf, können einige Brocken schlachtfrisches Fleisch sowie frisches Gemüse und Kräuter zugefügt werden. Gut eignen sich hierfür geraspelte Möhren, Petersilie und Haferflocken. Als Füllstoff und Proteinspender fungieren eine gekochte Kartoffel oder ein Löffel Reis. Manche Hundehalter bekochen ihre vierbeinigen Lieblinge gern und bereiten ihnen wahre Sternemenüs. Tipp: Die Fleischbrühe nicht wegschütten, sondern als Kraftbrühe für den Hund verwenden. Beim Kochen von Fleisch gehen nur wenige Vitamine und Mineralstoffe verloren. Zusätze sind bei einer reinen Fleisch- und Knochenfütterung dennoch notwendig.

Zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe

barfen-mit-hundBei der Trocken- oder Nassfütterung sind diese Zusatzstoffe im Fertigfutter künstlich und überreichlich enthalten. Das ist zwar für den Halter bequem, aber für den Hund nicht unbedingt gesundheitsförderlich. Fleisch und Knochen enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, aber eben nicht alle. Es fehlen pflanzliche Vitamine und ätherische Öle. Einen gefüllten Rindermagen mit Gras und Kräutern wird es jedoch bei keinem Fleischer zu kaufen geben. Deshalb bieten viele BARF-Händler Mineralstoffe und Vitamine in Pulverform zum Untermischen oder fertige Kräuter- und Beerenmischungen an (je exotischer, desto besser und teurer). Billiger und artgerechter wäre es, frisches Gemüse, getrocknete Beeren und gehackte Kräuter selbst beizufügen. Notfalls reicht auch eine Handvoll zerkleinertes Studentenfutter.

Rohfütterung bereits für Welpen?

Der Verdauungsapparat von jungen Hunden ist noch nicht robust genug und kann bei einer Futterumstellung auf rohes Fleisch empfindlich reagieren. Füttern Sie am Anfang unbedingt das vom Züchter verabreichte Futter und wägen Sie die Vor- und Nachteile ab. Frischfleisch bedeutet ja nicht unbedingt rohes Fleisch. Deshalb ist für Welpen gekochtes Fleisch deutlich bekömmlicher. Wer auf Rohfleischfütterung umstellen möchte, beginnt langsam, damit sich der Organismus des kleinen Hundes an das für ihn neue Futter gewöhnt. Anfänglich kann das gewohnte Fertigfutter mit dem Frischfleisch gemischt werden. Diese Übergangsphase kann mehrere Wochen andauern. Nach dem ersten Lebensjahr bereitet eine Umstellung auf Rohfleisch in der Regel keine Probleme.

 

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3 Kommentare

  1. Von der Ann erreichte mich dazu folgendes:

    „Hallo Thomas,
    mir gefällt deine Hundeseite sehr gut, aber zu deinem BARF-Artikel wollte ich dir gerne meine Erfahrungen schreiben. Du BARFst nicht oder?
    Ich finde nicht, dass BARFen teurer ist wie anderes qualitativ hochwertiges Futter, sondern eher günstiger. Natürlich darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern ich spreche von hochwertigem Dosenfutter, Trockenfutter oder BARF-Sachen. Und das Problem mit der Massentierhaltung hast du bei allen anderen Futtersorten auch. Meiner Erfahrung nach riechen die Häufchen nicht mehr als bei anderem Futter. Bei nicht so hochwertigem Fertigfutter stinken die Haufen wesentlich mehr.
    Auch dass der Hund vom BARFen stinkt, kann ich absolut nicht bestetigen, natürlich niecht das Hundemaul nach Pansen direkt nach dem Füttern, aber 10min später merkt man davon schon nichts mehr. Wenn der Hund immer aus dem Maul stinkt steckt eher eine medizinische Ursache dahinter aus meiner Sicht.
    Ich gebe dir recht, dass das die Vorratshaltung etwas aufwendiger ist weil man halt einen Gefrierschrank braucht und bei sehr kleinen Hunden ist das Portionieren etwas aufwändiger. Aber dafür weiß man wirklich was der Hund frisst.
    BARFen ist nicht für jeden das Richtige und auch mit einem guten Trocken- oder Nassfutter kann man einen Hund gut versorgen, aber ich kenne kein Fertigfutter, dass meine Hunde so lieben wie ihre rohen Sachen.
    Viele Grüße
    Ann“

    Vielen Dank für deine Erfahrungswerte!!

  2. Sie schreiben in Ihrem Artikel: „Schweinefleisch muss sogar immer gekocht werden, um Fadenwürmer und mögliche Parasiten abzutöten“. Was wesentlich wichtiger ist, es muss gekocht werden um eine Infektion mit dem Aujezkischen Virus zu vermeiden. Dieser ist in einer großen Prozentzahl der Haus- und Wildscheine vorhanden und ruft die Scheintollwut hervor, die für Hunde absolut tödlich verläuft. Fadenwürmer und Parasiten kann man mit herkömmlichen Mitteln leicht bekämpfen. Aber die Scheintollwut verläuft immer tödlich.

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