Pudelpointer

Der Pudelpointer ist ein rauhaariger Vorstehhund aus Deutschland. Die beiden Jäger „Hegewald“ und „Oberländer“ hatten das Ziel, einen vielseitig einsetzbaren Vorstehhund entstehen zu lassen. Durch die Verpaarung von Großpudel und Pointer in den 1880er Jahren entstand ein Jagdhund mit idealen Eigenschaften für die Jagd. Der Pudel brachte die gute Apportierfähigkeit und Jagdschärfe mit, der Pointer die hervorragende Nase. Im Jahr 1897 gründeten Hegewald und Oberländer den „Verein Pudelpointer“, welcher noch heute besteht.

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In den 1980er Jahren wurde der Pointer noch einmal bewusst in den Pudelpointer eingekreuzt. Seit 1990 ist man wieder in die Reinzucht übergegangen, welche bis heute fortgeführt wird. Der Pudelpointer wird vor allem als Vorstehhund in Feldern, Wiesen und Wasser eingesetzt.

In der Regel werden Pudelpointer nur an Jägerhände gegeben. Dem zu Folge handelt es sich um eine recht seltene Hunderasse. Typisch für viele Jagdhunderassen, werden nur Hunde für die Zucht zugelassen, welche eine Arbeitsprüfung oder Herbstzuchtprüfung ablegen. Erst dann gelten sie als zuchttauglich. Im FCI-Rassestandard findet man den Pudelpointer in der Gruppe 7 (Vorstehhunde), Sektion 1.1 (Kontinentale Vorstehhunde) unter der Standardnummer 216.

Äußeres Erscheinungsbild des Pudelpointer

Größe und Gewicht

Weibliche Pudelpointer werden zwischen 55 und 63 cm groß. Rüden sind mit 60 bis 68 cm etwas größer. Im FCI-Rassestandard ist kein Gewicht festgelegt. Je nach Größe bringt ein Pudelpointer jedoch etwa 25 bis 30 kg auf die Waage.

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Farbe

Das mittellange Rauhaar kommt nur einfarbig in den Farben braun, schwarz und dürrlaubfarben vor. Lediglich kleine weiße Abzeichen sind laut Rassestandard zulässig.

Körperbau

Der Pudelpointer ist athletisch und kräftig gebaut. Der kurze, gerade Rücken ist entsprechend stramm. Die leicht abfallende Kruppe geht gleichmäßig in eine gerade Rute über. Bei vielen Pudelpointern im jagdlichen Gebrauch ist die Rute kupiert, so dass sie die Geschlechtsteile noch bedeckt. Ist die Rute nicht kupiert, reicht sie bis zum Sprunggelenk.

Die Brust dieses Vorstehhundes sollte breit und tief mit gut gewölbten Rippen sein. Leicht aufgezogen ist dabei die Bauchpartie. Sie wirkt schlank und passt sich harmonisch dem sportlichen Gesamtbild an.

Die Beine des Pudelpointer sind gerade gewachsen und stehen parallel zueinander. Sie sind ebenfalls kräftig gebaut und gut bemuskelt. Sie gehen in runde bis ovale Pfoten über. Passend für die Arbeit in Gebieten aus Wald und Wiesen sind sie robust und mit kräftigen Ballen ausgestattet.

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Kopf und Ohren

Der Kopf passt harmonisch zu Größe und Geschlecht des entsprechenden Hundes. Der flache Oberkopf geht in einen deutlich ausgeprägten Stop und einen geraden Nasenrücken über. Dabei läuft der Fang nicht spitz zu. Der Nasenschwamm hat recht große Nasenlöcher, was dem Einfluss des Pointers und seiner hervorragenden Riechleistung geschuldet ist. Rassetypisch für den Pudelpointer ist der gut sichtbare Bart.

Die mittelgroßen Hängeohren sind hoch angesetzt. Sie verleihen dem Pudelpointer einen liebenswerten Ausdruck. Die dunklen, mandelförmigen Augen wirken charmant und gleichzeitig lebhaft. Ein typisches Rassemerkmal sind die deutlich ausgeprägten Augenbrauenbögen.

Besondere Eigenschaften

Wesen

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Der Pudelpointer besticht durch seine vielseitigen Jagdfähigkeiten. Aufgrund der Zuchtkriterien ist diese Rasse ein Jagdhund durch und durch. Ein starker Jagdtrieb gepaart mit hoher Ausdauer und starkem Bewegungsdrang zeichnet den Pudelpointer aus. Zudem ist diese Rasse für die Wesens- und Nervenstärke bekannt. Unerschrocken und gefasst geht der Vorstehhund seiner Arbeit nach.Er gilt demnach als recht ausgeglichene Hunderasse, solange er entsprechend ausgelastet ist.

Viele Jagdhunderassen sind Einzelgänger und eher reserviert gegenüber Artgenossen und fremden Menschen. Der Pudelpointer hingegen ist ein geselliger Hund, wenn er auch bei seiner Arbeit als Einzeljäger unterwegs ist. Die meisten Hunde dieser Art sind fröhlich und verspielt. Das Alleine bleiben zählt nicht zu den Stärken des Pudelpointers und sollte schon früh trainiert werden.

Die Eigenschaften des Pudels machen diesen Vorstehhund zu einem folgsamen und gelehrigen Vierbeiner. Da der große Pudelpointer jedoch viel Beschäftigung benötigt und gleichzeitig einen immensen Jagdtrieb in sich trägt, eignet er sich nicht für unerfahrene Ersthundbesitzer. Fehlt dem Pudelpointer die geistige und körperliche Auslastung, neigt er zu unerwünschtem Verhalten. Das kann ich beispielsweise in dauerhaftem Bellen oder Zerstörungswut äußern.

Mögliche Einsatzgebiete

In erster Linie sollte der Pudelpointer seiner Leidenschaft als Jagdhund nachgehen können. Besonders die Arbeit im Wasser liegt ihm. Doch auch alle anderen Geländearten halten den vielseitigen Jagdhund nicht von den hervorragenden Jagddiensten ab. Der Allrounder apportiert und stöbert gerne. Besonders die Suche im Feld betreibt der Pudelpointer schnell, raumgreifend und zuverlässig.

Abwechslung bietet dem Pudelpointer diverse Hundesportarten. So eignen sich beispielsweise Agility, Mantrailing, Apportierspiele oder Obedience gleichermaßen gut. Besonders Suchspiele sind bei Pudelpointern aufgrund der feinen Nase beliebt.

Haltung

Ein ausgeglichener Pudelpointer benötigt unbedingt die körperliche und geistige Auslastung in der freien Natur. Abwechslungsreiche jagdliche oder ähnliche Aufgaben sollten daher in den Alltag integriert werden. Im Idealfall wohnt diese Hunderasse in einem Jägerhaushalt. Besteht ein Hund die Jagdtauglichkeitsprüfung nicht, wird er hin und wieder auch an Nicht-Jäger abgegeben. Besonders dann sollte seine Familie jedoch sportlich und sehr aktiv sein.

Der Pudelpointer liebt die Freiheit und Bewegung. Idealerweise lebt der gesellige Jagdhund mit seinen Menschen auf einem großen Grundstück auf dem Land. In der Regel sind auch Artgenossen gern gesehene Mitbewohner für den Pudelpointer. Die Haltung in einer Stadtwohnung mit Spaziergängen im Getümmel der City passt nicht zum Naturell dieses freiheitsliebenden Arbeitshundes.

Aufgrund des starken Jagdtriebes sollte vor allem auf einen ausbruchssicheren Garten Wert gelegt werden. Wittert der Pudelpointer Wild oder hat er eine Spur aufgenommen, möchte er dem unbedingt nachgehen.

Pflege und Gesundheit

Das drahtige Fell erfüllt einen wichtigen Zweck. Es schützt vor sämtlichen Witterungsbedingungen und reinigt sich nahezu selbstständig. Fremdkörper können sich trotzdem im rauen Fell verfangen. Das trockene Haarkleid sollte demnach regelmäßig ausgebürstet werden. Da der Pudelpointer außerdem in wilder Natur unterwegs ist, sollte er nach der Jagd auf Zecken & Co. untersucht werden. Der Bart des Pudelpointers sollte ebenfalls regelmäßig gekämmt werden, um Verfilzungen zu vermeiden.

Die Hängeohren dieses Vorstehhundes neigen zu Entzündungen durch Verschmutzung. Regelmäßige Ohrenkontrolle und bei Bedarf auch die Reinigung ist in jedem Fall zu empfehlen. Pilzbefall oder hartnäckigen Entzündungen kann dadurch vorgebeugt werden.

Rassetypische Krankheiten sind aufgrund der Zuchtauslese keine bekannt. So dürfen gesundheitlich vorbelastete Elterntiere nicht für die Zucht zugelassen werden. Entsprechend wenig verbreitet sind beispielsweise Gelenkerkrankungen, welche besonders bei größeren Hunderassen des Öfteren vorkommen. Generell erfreut sich der Pudelpointer bester Gesundheit.

Die Lebenswertung des robusten Allrounders liegt bei rund 14-15 Jahren.

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