Magendrehung

Dreht sich der zwischen Speiseröhre und Darm hängende Magen um die eigene Achse, ist dies für den Hund lebensbedrohlich: Einerseits sind dadurch sowohl der Ein- und Ausgang verschlossen, andererseits werden die Blutbahnen abgeschnürt. Der Magen gast auf und durch den unterbrochenen Blutfluss kann es recht schnell zum Kollaps kommen. Mit einer sofortigen tierärztlichen Behandlung steigen die Überlebenschancen. Obgleich jeder Hund von einer Magendrehung betroffen sein kann, gelten einige Rassen erfahrungsgemäß als besonders anfällig.

Risikofaktoren

magendrehungDie eigentliche Ursache der Magendrehung ist bisher ungeklärt. Laut einer Studie der amerikanischen Purdue-Universität gibt es jedoch verschiedene Faktoren, die eine Magendrehung begünstigen können. Statistisch besonders gefährdet sind sehr große Hunde und solche mit einem ausgeprägten, tiefen Brustkorb. Zu diesen zählen unter anderem

– Deutsche Dogge
– Irischer Wolfshund
– Dobermann
– Bernhardiner
– Berner Sennenhund
– Hovawart
– Rottweiler

Weitere Faktoren, die eine Magendrehung begünstigen können, sind laut Studienergebnissen Inzucht, schnelles Fressen großer Futtermengen und Trockenfutter mit zu hohem Fettgehalt. Auch, wenn die Elterntiere bereits von einer Magendrehung betroffen waren, steigt das Risiko. Ältere Hunde sind eher betroffen als Jungtiere, da die Elastizität des Bindegewebes nachlässt: Die Bänder, an denen der Magen hängt, werden im Alter schlaffer. Bei großen Rassen gelten Hunde ab einem Alter von drei bis fünf Jahren als besonders gefährdet. Ein weiterer Risikofaktor kann extreme Nervosität des Hundes sein.

Es gilt zwar als Risiko, wenn der Hund zu große Mengen frisst und mit vollem Magen tobt, allerdings tritt das Problem auch am späten Abend auf, wenn der Hund geschlafen hat und die letzte Fütterung bereits mehrere Stunden zurücklag. Es können daher auch weniger aktive, gemächlich fressende Tiere betroffen sein.

Wie macht sich eine Magendrehung bemerkbar?

magen-fuehlenDer Hund wird zunächst unruhig, möglicherweise beginnt er stark zu speicheln und versucht erfolglos zu erbrechen. Weitere Symptome sind starkes Hecheln und blasse Schleimhäute – beides Anzeichen der ersten magen-fuehlen.

Durch das Aufgasen bläht sich der Magen auf, der Bauchraum verhärtet und klingt hohl, wenn dagegen geklopft wird. Der Magen drückt auf das Zwerchfell, die Herztätigkeit wird beeinträchtigt. Da kein Sauerstoff mehr über das Blut zum Magen gelangt, kommt es zu Gewebeschäden, es stirbt langsam ab. Das nachfließende Blut staut sich, was zu weiteren Störungen der Herztätigkeit führt.

Schließlich wird der Hund zunehmend apathisch. Bereits innerhalb einer Stunde kann der Kreislauf versagen, daher ist eine sofortige tierärztliche Behandlung dringend notwendig.

Behandlung

Die Erfolgsaussichten variieren mit dem Beginn der tierärztlichen Behandlung. Je eher diese erfolgt, umso höher sind die Überlebenschancen für den Hund. Daher zählt bei einer Magendrehung jede Minute.

Zunächst wird mit einer Hohlnadel in den Magen gestochen, um das Gas entweichen zu lassen. Anschließend muss der Magen entleert, wieder in seine ursprüngliche Position gebracht und fixiert werden. Dies dient der Vorbeugung, denn ein Hund, der einmal eine Magendrehung hatte, ist besonders anfällig für eine weitere.

Ob die Operation gelingt, hängt davon ab, wie viel Gewebe bereits geschädigt oder gar abgestorben ist. Auch der Zustand von Herz und Kreislauf ist ausschlaggebend: Nach einer an sich erfolgreichen Operation kann der Hund noch an Herzversagen oder Blutvergiftung sterben.

Zeigt der Hund Symptome einer Magendrehung, zählt daher jede Minute.

Vorbeugende Maßnahmen

Experten empfehlen, mehrere kleinere Mahlzeiten als eine große am Tag zu füttern. Nach dem Fressen sollte der Hund eine Ruhephase einlegen. Trockenfutter sollte möglichst fettarm sein und der Futternapf nicht erhöht stehen.

Da die Ursache einer Magendrehung nicht eindeutig geklärt ist, sind vorbeugende Maßnahmen keine Garantie dagegen. Sie können jedoch dazu beitragen, das Risiko für den Hund zu minimieren. Dies betrifft vor allem die als besonders gefährdet eingestuften Rassen.

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3 Kommentare

  1. Welche Rassen sind gefährdet?

    • Große Hunde und Riesenrassen haben wohl ein höheres Risiko. Bloodhounds, Deutsche Doggen, Bernhardiner, Setter, Retriever, Schäferhunde, Berner Sennenhunde u.a. Hunde mit schmalen Brustkorb wie zum Beispiel Barsois, Afghanen , Irische Wolfshunde, Rhodesian Ridgeback sind auch eher gefährdet. Hoffe ich konnte helfen

    • Einer der genau lesen kann

      wer lesen kann ist klar im vorteil

      – Deutsche Dogge
      – Irischer Wolfshund
      – Dobermann
      – Bernhardiner
      – Berner Sennenhund
      – Hovawart
      – Rottweiler

      steht alles da

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