Warzen kommen auch bei Hunden häufiger vor. Es handelt sich dabei um kleine, gutartige Tumoren, die ihren Ursprung in den oberen Haut- bzw. Schleimhautschichten haben.
Wegen ihres papillären (etwa: „warzenartigen“ bzw. „zapfenartigen“) Aufbaus werden sie auch Papillome genannt, die Krankheitsbezeichnung lautet Papillomatose. Sie enthalten einen mehr oder weniger großen Anteil an Bindegewebe.
Krankheitsbild
Warzen werden durch sogenannte Papillomaviren hervorgerufen.
Diese Gruppe von Viren umfasst viele verschiedene Vertreter, die größtenteils streng speziesspezifisch sind, d. h. sie haben sich auf eine bestimmte Tierart spezialisiert. Bei Hunden vorkommende Papillomaviren sind das Canine Orale Papillomavirus sowie die Caninen Papillomaviren (CPV) 2, 3 und 4.
Innerhalb der betroffenen Tierart sind Papillomaviren ansteckend. Die Übertragung findet über die Haut statt, kleine Wunden oder Hautabschürfungen erleichtern den Viren das Eindringen. Nach einer Inkubationszeit von 4-8 Wochen treten die ersten Knötchen auf, die sich relativ schnell zu „richtigen“ Warzen entwickeln.
Junge Hunde (0-4 Jahre) sind empfänglicher für eine Ansteckung mit Papillomaviren als ältere. Bei Welpen und Junghunden findet man überwiegend multiple (d. h. mehrere), kleine Warzen, die durch das Canine Orale Papillomavirus ausgelöst werden. Diese Warzen befinden sich meist auf der Haut bzw. Schleimhaut im Gesichtsbereich, hier vor allem an den Lefzen und im Bereich der Augen. Auch in der Maulhöhle können sich Warzen befinden (vor allem auf der Zunge, am Gaumen und sogar im Rachenbereich).
Die Warzen sind in der Regel weißlich gefärbt; sie können gestielt oder blumenkohlförmig aussehen. Ihre Oberfläche kann sich glatt oder zerklüftet anfühlen; sie sind jedoch immer gut abgegrenzt und verschieblich.
Warzen sind gutartig und verschwinden nach einiger Zeit von selbst; die betroffenen Hunde entwickeln im Anschluss eine lebenslange Immunität gegen das Virus, welches die Warzen ausgelöst hat.
Besonders häufig betroffen sind Rassen wie der Cockerspaniel und der Kerry Blue Terrier.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei der sogenannten Papillomatose des Junghundes ist im Normalfall keine Behandlung notwendig. Sie heilt meist nach einigen Monaten spontan ab, selten dauert es auch länger (im Extremfall bis zu 4 Jahre).
Manche Tiere sind jedoch derart massiv betroffen, dass die Warzen die Futteraufnahme behindern, durch starke mechanische Belastung abgeschürft und blutig werden und sich entzünden. Einzelne störende Warzen können dann chirurgisch entfernt werden.
Es gibt auch die Möglichkeit, eine sogenannte Autovakzine herstellen zu lassen, d. h. eine speziell auf das auslösende Virus zugeschnittene „Impfung“, die einen therapeutischen Effekt hat.
Dazu entfernt der Tierarzt einige größere Warzen und schickt diese an ein entsprechendes Labor. Dieses stellt dann die Autovakzine her und versendet sie an den Tierarzt. Die Hunde müssen nun an mehreren Tagen damit behandelt, d. h. gespritzt, werden. Das „Impfschema“ umfasst meist je eine Spritze an den Tagen 0, 3 und 7; danach wird noch 3 Wochen lang einmal wöchentlich behandelt. Diese Option ist relativ teuer und zeitaufwändig, bei starkem, andauerndem Befall aber durchaus empfehlenswert.
Warzen bei älteren Hunden können meist belassen werden; stören sie zu sehr, besteht die Möglichkeit einer Entfernung mittels Skalpell, Kryo- oder Elektrochirurgie.
Dabei ist es immer wichtig, dass die Warzen großzügig und mitsamt ihrem Stiel, der oft relativ tief in die Haut hineinreicht, herausgeschnitten werden.
Prognose
Die Prognose ist in der Regel gut. Selten kommt eine sogenannte maligne Entartung vor, das bedeutet, die Warze entwickelt sich weiter zu einem bösartigen Tumor (meist zu einem Plattenepithelkarzinom).
Prophylaxe
Junge Hunde mit vielen Papillomen sollten möglichst separat gehalten werden (d. h. der Wurf sollte unter sich bleiben), um eine Übertragung auf andere Hunde zu verhindern. Die Papillomaviren des Hundes sind auf den Menschen nicht übertragbar.
danke, diese Seite war sehr aufschlussreich und habe direkt den Tierarzt konsultiert. Mein Rüde (11 Monate) hatte es im Ohr und es konnte entfernt werden.
Ich hoffe das bei der Nachkontrolle in einer Woche alles gut geht.
Vielen Dank
Danke für die tolle Erklärung bin nun schlauer und brauch mir nicht mehr soviel sorgen machen.
Danke – sehr aufschlußreich und eloquent dargestellt und ausserdem beruhigend.
Danke!
Unsere 10 Monate alte Hündin hatte es sehr spontan im Urlaub bekommen und dachte an Schlimmeres , da wir noch eine 10 Jahre alte Hündin habe.
Jetzt warte ich ab.
Vielen DANK !!! Guter Beitrag
Vielen Dank meine junge Hündin ist vor 4 Monaten nach Deutschland gekommen, aus Tötungsanstalt und von der Straße. Habe mich sehr erschrocken als ich es abends zufällig auf Zunge seitlich sah! Sie ist mittlerweile sehr sozialisiert und lässt sich auch mal gut anfassen…war traumatisiert… So war es mir zu Beginn ja nicht möglich sowas zu sehen…Inkubationszeit… Tja könnte stimmen! Nur habe ich einen 5 Jahre alten Colliemix und hoffe er bekommt nicht auch das über tragen!!!
Werde es beobachten! Wenigstens frißt sie gut und es scheint nicht zu stören! Bin erstmal erleichtert
Hallo zusammen,
mein 22 Monate alter Jack Russel Rüde hat auch einen solche Warze an der rechten Backe , der TA möchte sie nächste Woche herausschneiden da daneben noch eine kleinere Warze wächst. Nun mache ich mir Gedanken, ob dies überhaupt wirklich erforderlich ist, ich möchte meinem Hund so eine Strapaze eigentlich nicht wirklich zumuten…..