Wolfsspitze wurden später häufig in der Binnenschifffahrt zur Bewachung der Lastkähne eingesetzt, weshalb sie auch als Fuhrmannsspitze bekannt waren.
1880 wurde in Deutschland der erste Rassestandard erstellt.
In der Rassensystematik der FCI wird der Wolfsspitz in Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp), Sektion 4 (Europäische Spitze), Standard Nr. 97, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild
Größe:
Die mittlere Widerristhöhe beträgt 49 cm, wobei Abweichungen von 6 cm nach oben und unten zulässig sind.
Das Gewicht soll zur Größe des Hundes passen. Genaue Gewichtsangaben sind im Rassestandard nicht vorgesehen, üblicherweise liegt das Gewicht jedoch bei etwa 16-25 kg.
Farbe:
Den Wolfsspitz trifft man ausschließlich in der Farbe Graugewolkt an. Dabei handelt es sich um ein schönes Silbergrau mit schwarzen Haarspitzen. Fang und Ohren sind dunkel. Die charakteristische Zeichnung im Gesicht verläuft von den Augen zum unteren Ansatz der Ohren, eine Strichelung bzw. Schattierung bildet die ausdrucksstarken Augenbrauen.
Das üppige, wetterfeste Fell besteht aus langem, abstehendem Deckhaar und einer dichten Unterwolle (sogenanntes doppeltes Haarkleid).
Wie alle Spitze trägt auch der Wolfsspitz den typischen mähnenartigen Kragen an Hals und Schultern.

Körperbau:
Der Wolfsspitz steht im quadratischen Format; seine Rumpflänge entspricht der Widerristhöhe.
Der mittelgroße Kopf ist fuchsähnlich mit mäßig ausgeprägtem Stop. Das Verhältnis des Fangs zum Oberkopf soll 2:3 betragen.
Der Nasenspiegel und die Lefzen sind schwarz pigmentiert.
Die kleinen Ohren stehen aufrecht und eng beieinander. Die dunklen Augen sind mandelförmig und haben schwarz pigmentierte Lider.
Der Hals trägt den rassetypischen Haarkragen. Der kurze, gerade Rücken geht in eine breite Lendenpartie über, die Kruppe fällt nicht ab. Die buschige Rute wird nach vorne über den Rücken gerollt getragen.
Die Brust ist tief mit gut gewölbten Rippen.
Die Vordergliedmaßen stehen gerade mit einem Winkel von etwa 90° im Buggelenk.
Die kräftigen Hintergliedmaßen stehen gerade und parallel.
Besondere Eigenschaften
Wesen:
Der Wolfsspitz ist ein aufmerksamer, intelligenter Hund. Seiner Familie gegenüber zeigt er sich äußerst anhänglich und freundlich, mit Kindern kommt er meist sehr gut zurecht. Im Umgang mit Fremden ist er eher misstrauisch.
Sein Territorialverhalten ist recht ausgeprägt, weshalb er einen guten, teilweise bellfreudigen Wachhund abgibt.
Sein Jagdtrieb ist wenig ausgeprägt; bei seinem jahrhundertelangen Dienst als Wachhund auf Bauernhöfen blieb er auf Ratten und Mäuse beschränkt.
Der Wolfsspitz ist selbstbewusst und lernt schnell. Er benötigt eine konsequente, aber freundliche Erziehung.
Als Familien- und Begleithund ist der Wolfsspitz sehr gut geeignet. Er ist relativ anpassungsfähig und kann zu vielen Aktivitäten mitgenommen werden. Angemessene Temperaturen vorausgesetzt, kann der Hund bei sportlichen Betätigungen seiner Familie wie Laufen oder Wandern problemlos mithalten.
Für Hundesportarten wie Agility eignet er sich ebenfalls.
Haltung und Pflege
Eine Haltung auf dem Lande mit viel Platz, idealerweise mit einem Grundstück oder gar einem Hof, welchen er bewachen darf, kommt dem Wolfsspitz sehr entgegen.
Das dichte Fell muss regelmäßig gebürstet werden.
Wie bei nahezu allen größeren Hunderassen tritt die Hüftgelenksdysplasie (HD) auch beim Wolfsspitz häufiger auf. In der Zucht ist die diesbezügliche Untersuchung Pflicht.
Die Primäre Hyperparathyreoidose (PHPT) ist eine angeborene Überaktivität der Nebenschilddrüse, die zu einer Entgleisung des Calciumstoffwechsels führt.
Potentielle Zuchttiere werden auf diese Erkrankung hin untersucht.
Die sogenannte Alopezie X (Fellverlust unbekannter Ursache) kommt beim Wolfsspitz gelegentlich vor.
Auch eine angeborene Form der Epilepsie soll bei der Rasse hin und wieder auftreten.
Die Lebenserwartung liegt in etwa bei 12-15 Jahren.
Züchter, Vereine und Clubs
Literatur